Hüllhorst

Reinhard Scheerer wünscht sich eine intakte Dorfgemeinschaft

Serie Ortsvorsteher im Porträt (Teil 7): Als Ortsvorsteher will er sich für den Erhalt des Grundschulstandorts Schnathorst einsetzen. Auch die Natur liegt ihm am Herzen.

Reinhard Scheerer setzt sich als Ortsvorsteher für die Belange der Menschen seines Dorfes ein. | © Klaus Frensing

05.04.2021 | 05.04.2021, 09:00

Hüllhorst-Schnathorst. Reinhard Scheerer ist ein ruhiger Mensch, eigentlich ein typischer Ostwestfale. Doch der Ortsvorsteher von Schnathorst legt Wert darauf, dass „preußisches Blut" in seinen Adern fließt. Sein Vater stammt aus Westpreußen und seine Mutter aus Ostpreußen, die nach dem Krieg nach Hüllhorst kamen. „Zuerst haben wir in Holsen gewohnt und dann 1956 in Schnathorst gebaut", erzählt er. Hier ist er auch zur Volksschule gegangen, später zur Jahn-Realschule in Lübbecke gewechselt und absolvierte nach der Mittleren Reife eine Elektro-Mechaniker-Lehre

Zur Kommunalpolitik ist Reinhard Scheerer über den ehemaligen Bürgermeister Friedhelm Kleine gekommen. „Er hat mir schmackhaft gemacht, als Ersatzkandidat anzutreten", erzählt er. An der Kommunalpolitik gefällt ihm der enge Bezug zu den Menschen, zu Land und Leute. Politisch sei er schon immer interessiert gewesen. 1999 ist Reinhard Scheerer dann in die CDU eingetreten. „Die waren mir näher als die anderen Parteien", erklärt er.

"Für mich steht die Sachlichkeit im Vordergrund"

Für ihn stand und steht im politischen Alltag immer Sachlichkeit im Vordergrund. „Ich mag das Schwarz-Weiß-Denken nicht", betont er, wohl wissend, dass man im kommunalpolitischen Alltagsgeschäft so manches Mal einfach Kompromisse eingehen muss.

Er selbst bezeichnet sich als Mensch, der praktisch veranlagt und vielseitig technisch interessiert ist. Seine kommunalpolitische Karriere startete er als sachkundiger Bürger im Bau- und Wege-Ausschuss. Damals war Erich Brackmann Vorsitzender des Fachgremiums.

Seine erste Tat als Ortsvorsteher

Am 1. Mai 2006 übernahm er von Friedhelm Kleine das Amt des Ortsvorstehers. „Das ist eine Repräsentationsaufgabe, unabhängig von der Parteizugehörigkeit", erklärt er. Hier stehe die Person im Vordergrund, und nicht die Partei. „Man ist Ortsvorsteher für alle Bürgerinnen und Bürger und muss offen sein für alle Menschen", sagt er. „Allen Leuten gerecht machen, kann man es sowieso nicht." Reinhard Scheerer macht das Ehrenamt Spaß. „Ich mache das gerne", sagt er. „Als er im vergangenen Herbst gefragt wurde – obwohl er nicht in den Rat eingezogen war – ,weiterhin Ortsvorsteher zu bleiben, musste er nicht lange überlegen. Er erinnert sich auch noch genau, was seine erste Tat als Ortsvorsteher war: „Ich habe einen Antrag geschrieben zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses."

In seiner Freizeit ist der passionierte Sportschütze und Jäger gerne im Freien unterwegs und aktiv. „Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der sich gerne in der freien Natur aufhält", unterstreicht er. So schlägt er immer noch gern das Kaminholz selbst in seinem kleinen Waldstück. „Die Natur liegt mit sehr am Herzen", betont er und setzt sich dafür ein, dass die landschaftsprägenden Sieke, die sich durch Schnathorst ziehen, erhalten bleiben. Auch in vielen Schnathorster Vereinen wie Sozialverband, Feuerwehr, Heimatverein, AMC und SV Schnathors ist der Ortsvorsteher Mitglied und führt als Vorsitzender die Schnathorster Gemeinschaft.

"Ich bin stolz, wenn alle an einem Strang ziehen"

Als Ortsvorsteher macht es ihn stolz, dass alle Mitglieder an einem Strang gezogen haben, als er darum ging, den Dorfplatz zu bauen. Die erste Bauphase 2011/12 wurde mit viel Eigenleistung und mit Spenden gewuppt. Die endgültige Fertigstellung im Herbst vergangenen Jahres auch mit Hilfe einer großzügigen Landesförderung

Ein wahres Highlight waren die 775-Jahr-Feierlichkeiten des Dorfes vor wenigen Jahren, an dem sich alle Vereine und Institutionen und viele Privatleute eingebracht haben. Das Jubiläum wurde unter dem Motto „für Schnathorst von und mit Schnathorstern" das ganze Jahr über mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert.

Die Niederlage bei der Kommunalwahl im vergangenen Herbst mit nur einer Stimme nimmt er trotz großen Bedauerns sportlich. Sein erster Gang galt dem damaligen und inzwischen verstorbenen Gewinner Karl-Heinz Ortmeier. Als Ortsvorsteher verfolgt er nach wie vor mit großem Interesse die Kommunalpolitik und besucht die ein oder andere Sitzung. Er ist ja auch sachkundiger Bürger im Infrastrukturausschuss der Gemeinde.

Und die Kommunalpolitik bleibt ja auch weiter spannend in Hüllhorst. So will er sich für den Erhalt der Grundschule in Schnathorst einsetzen und bezieht ganz klar Position in der Debatte. „Schnathorst ist neben Hüllhorst-Ort Nebenzentrum. Da würde es für mich keinen Sinn ergeben diesen Standort aufzulösen", erklärt er. Er freut sich zudem, dass für das historische Spritzenhaus Mittel bewilligt worden sind und möchte das Gebäude mit Leben füllen.

Bisher vorgestellt in der Serie:

Matthias Dabelstein

Dorothee Eggert

Hans Hamel

Karl-Heinz Kröger

Marie-Luise Rahe

Dietlind Scheding