Hüllhorst

Wegen der Liebe kam Ortsvorsteher Hans Hamel nach Holsen

Serie „Ortsvorsteher im Porträt“ (Teil 3): Seit mehr als 30 Jahren ist Hans Hamel als Ortsvorsteher der erste Ansprechpartner für die Menschen in Holsen.

Hans Hamel ist für viele Menschen ein wichtiger Ansprechpartner. | © Klaus Frensing

19.01.2021 | 19.01.2021, 04:00

Hüllhorst-Holsen. Aller Anfang ist schwer. Das musste auch Hans Hamel erfahren, als der gebürtige Löhner 1967 der Liebe wegen nach Holsen umzog. „Anfangs war es gar nicht so einfach, hier Fuß zu fassen", erinnert sich. „Man wurde doch kritisch aufgenommen." Deutlich verbessert habe sich das Verhältnis, als er in den Geflügelverein eintrat. „Hier bin ich sehr gut aufgenommen worden und habe Kontakt zu den Menschen in Holsen bekommen", sagt er. Heute ist Hans Hamel untrennbar mit dem Hüllhorster Ortsteil Holsen verbunden. Als Ratsmitglied und Ortsvorsteher hat er vieles für „sein" Dorf erreicht. Mit seinen 77 Jahren ist er immer noch die treibende Kraft hinter vielen Aktivitäten und Projekten im Dorf.

Früh zur SPD gegangen

In Löhne als Spross einer sozialdemokratischen Familie geboren, war Hans Hamel bereits in jungen Jahren aktiv in der SPD und in der Gewerkschaft. „Ich habe mich immer für Kommunalpolitik interessiert", erzählt Hans Hamel. In seiner neuen Heimat wurde er – nach den genannten Anlaufschwierigkeiten – bald zum stellvertretenden, 1972 zum 1. Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins gewählt und zog 1979 erstmals in den Rat ein. Sein Direktmandat holte er insgesamt neun Mal, zum letzten Mal am 13. September 2020. Von 1989 bis 2020 war er zudem stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde. Nicht nur das: Im selben Jahr folgte er Heinrich Schweppmann als Ortsvorsteher

Mensch und die Gemeinschaft im Mittelpunkt

Ob als Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, im Jugend-, Sport- und Kulturausschuss oder als Vorsitzender im Ausschuss für Familie, Beschäftigung und Soziales, Aufgeregtheit und das große Spektakel waren und sind nicht sein Ding. Hans Hamel gehört zu den eher ruhigen und vor allem sachlichen Vertretern. „Ich mag es nicht, wenn Polemik aufkommt", betont er. Im Mittelpunkt seines Engagements in der Kommunalpolitik steht der Mensch und die Pflege der Dorfgemeinschaft in Holsen. „Der Kontakt zu den Menschen ist sehr wichtig für mich", unterstreicht er. „Zu mir konnte und kann jeder kommen. Ich habe immer zugehört und versucht, den Menschen bei Problemen unter die Arme zu greifen. Das gilt auch heute noch."

Erholung im Süden 

Erholung von seiner beruflichen Tätigkeit als Arbeitsvermittler in der „Agentur für Arbeit" und von der kommunalpolitischen Arbeit findet er unter südlicher Sonne. „Sonne, Strand und Meer gehören einfach zum Urlaub dazu", ist er sich mit seiner Frau einig.

Schon immer war er ein großer Freund der Geflügelzucht und hat auch einige Jahre lang selbst gezüchtet. Das Hobby hat er aus Zeitgründen wieder aufgeben müssen, doch den Holsener Zuchtfreunden ist er immer treu geblieben. Aber auch zu Feuerwehr, Sozialverband, AWO, Holsener Sportverein und Reservistenkameradschaft pflegt er gute Beziehungen. „Wir haben viele Vereine in Holsen, die aktiv sind und etwas auf die Beine stellen", sagt er. Der starke Zusammenhalt und die engagierte Arbeit der Vereine tragen wesentlich zum guten Klima bei, ist der Ortsvorsteher überzeugt. Seit vielen Jahren organisieren diese feste Veranstaltungen, die gut angenommen werden, wie zum Beispiel das Osterfeuer oder die Nikolausfeier.

"Stolz auf das, was wir in Holsen erreicht haben"

„Wir sind stolz auf das, was wir in Holsen erreicht haben", betont Hamel. Die Turnhalle wurde saniert, der Dorfplatz neu gestaltet und der HSV hat mit großem Engagement das Sportlerheim neu gebaut. Der Ortsvorsteher freut sich auch, dass der Bau des neuen Gerätehauses für die Löschgruppen aus Holsen und Hüllhorst einvernehmlich beschlossen wurde. „Die Löschgruppen haben versprochen, sich nach wie vor in Holsen zu engagieren."

Gern erinnert er sich an die 750-Jahr-Feier vor zehn Jahren, als die ganze Dorfgemeinschaft vier Tage lang auf den Beinen war, und an die Sendung „Dorfplatz Schlag Zehn" wenige Jahre zuvor.

Corona-Zeit ist hart

„Was uns zur Zeit quer kommt, ist Corona", bedauert Hans Hamel. So musste die geplante Einweihung des Dorfplatzes verschoben werden und viele Aktivitäten der Vereine liegen momentan brach. Das Wichtigste aber: „Das Miteinander und die Kommunikation fehlen zurzeit." Es tue ihm im Herzen weh, dass die Besuche des Ortsvorstehers zu Jubiläen derzeit ausfallen und die Kontakte zu den Menschen auf Sparflamme köcheln müssten. Denn gerade die Gespräche mit den Bürgern hätten ihm immer viel Spaß gemacht. „Der Ortsvorsteher ist die Person, da steht nicht die Partei im Vordergrund", sagt er und freut sich, dass er in Hüllhorst anerkannt und respektiert wird. „Ich bin überall herzlich willkommen."