Hüllhorst

Mit Herz und Seele Lokalpatriotin in Ahlsen-Reineberg

Serie Ortsvorsteher im Porträt (Teil 5) : Marie-Luise Rahe ist seit 2009 Sprachrohr der Menschen in Ahlsen-Reineberg. Liebenswert und zukunftsorientiert kümmert sie sich um die Anliegen der Dorfbewohner.

Marie-Luise Rahe freut sich über das Engagement "ihrer" Ahlsener und Reineberger, das sie nach Kräften unterstützt. | © Klaus Frensing

14.02.2021 | 14.02.2021, 06:00

Hüllhorst-Ahlsen-Reineberg. Treffpunkt Drosselweg. Hier hat der Heimatverein „Singkreis“ Ahlsen-Reineberg im Schatten einer alten Eiche eine neue Ruhebank aufgestellt. Eine von mittlerweile fast 50 rustikalen Sitzgelegenheiten, die einladen, einmal Platz zu nehmen und die reizvolle Landschaft zu genießen. Verantwortlich dafür sind die Heimatpfleger des Heimatvereins „Singkreis“ Ahlsen-Reineberg und mitten drin ist Ortsvorsteherin Marie-Luise Rahe.

Marie-Luise Rahe ist keine gebürtige Hüllhorsterin und dort auch nicht aufgewachsen, aber heute mit Herz und Seele Lokalpatriotin. Die 73-jährige Kommunalpolitikerin stammt aus Hessen und ist durch ihre Heirat mit Martin Rahe 1973 nach Hüllhorst gekommen. Zu diesem Zeitpunkt war die Lehrerin bereits Sozialdemokratin. Sie stamme zwar aus einem konservativen Elternhaus, doch die fortschrittliche Bildungspolitik der SPD, die damals das Land Hessen regierte, bewegte sie bereits während ihres Lehramt-Studiums an der Universität Gießen, in die SPD einzutreten.

Lehrerin und Leiterin der Grundschule Tengern

Die Lehrerin und Leiterin der Grundschule Tengern gehörte als sachkundige Bürgerin bereits einige Jahre dem Schulausschuss der Gemeinde an, bevor sie 2008 als Nachfolgerin von Ingrid Piepers in den Rat nachrückte. 2009 kandidierte sie erstmals direkt und wurde nach erfolgreicher Wahl auch gleich Ortsvorsteherin von Ahlsen-Reineberg. Eine gute Wahl. Die Ahlsener und Reineberger sind mit ihrer Ortsvorsteherin bestens zufrieden, wie die Wahlergebnisse beweisen. 2014 und vor kurzem im September 2000 zog Marie-Luise Rahe mit deutlichem Vorsprung erneut in den Gemeinderat ein.

Marie-Luise Rahe ist bestens vernetzt im Dorf. Sie ist im Heimatverein aktiv, sowohl im Singkreis wie bei den Heimatpflegern. Jüngstes Ergebnis der regen Aktivitäten dieser Gruppe waren die drei Ortsspaziergänge, die unter anderem über den Berg nach Gehlenbeck führten, wo die dortigen Heimatfreunde ihren Gästen Kaffee und Kuchen im Heimathaus Gehlenbeck, dem „Gehrmker Hius“, servierten. Solche Veranstaltungen fördern den Zusammenhalt und das Miteinander im Dorf, ist Rahe überzeugt. Absolute Höhepunkte im Jahr seien aber seit vielen Jahren die Dorfabende mit der Laienspielschar und den Chören des Vereins.

Unvergessen ist das Fest auf dem Heidbrink 2019

Unvergessen ist das gemeinsame Fest mit Lübbecke Marketing auf dem Heidbrink, dem höchsten Punkt im Wiehengebirge, im Frühsommer 2019. Genau an der Grenze zwischen Hüllhorst und Lübbecke hatte man zwei neue Picknick-Garnituren mit rustikalen Bänken und Tischen eingeweiht.

„Ich sehe mich hauptsächlich als Sprachrohr zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung. Da mich die Menschen in Ahlsen-Reineberg kennen, wenden sie sich bei Problemen meistens zuerst an mich“, sagt sie. Ob Straßenschäden oder zugewachsene Bürgersteige und Radwege – das Telefon im Hause Rahe klingelt oft. Zu Gute kommt ihr dabei ihr guter Draht zur Verwaltung. „Ihr findet dort stets ein offenes Ohr“, sagt die Ortsvorsteherin.

"Ihr findet dort stets ein offenes Ohr"

Marie-Luise Rahe ist es zudem wichtig, dass der Ort zukunftsfähig bleibt. Dass die Westenergie in Ahlsen-Reineberg Glasfaser verlegt und für schnelles Internet sorgt, ist nicht zuletzt dem Engagement der rührigen Ortsvorsteherin zu verdanken. Sie ist zusammen mit weiteren Aktiven von Haus zu Haus gegangen, um die Unterschriften unter die benötigten Verträge zu bekommen. Jetzt will sie sich dafür einsetzen, dass auch die letzten zehn Häuser in Reineberg schnelles Internet bekommen.

Doch nicht nur schnelles Internet ist für die Zukunft des Dorfes von großer Bedeutung. „Wir brauchen einen Raum, wo sich die Menschen treffen können“, unterstreicht sie. Wichtig für die Zukunft des Ortes sei der Erhalt der Schule, zumindest als Dorfgemeinschaftshaus. In der Aula finden die Dorfabende statt und den Vereinsraum habe der Singkreis damals in Eigenarbeit gebaut.

Ein Treffpunkt im Dorf ist sehr wichtig

Welchen Wert ein solcher Treffpunkt im Dorf hat, zeigt die große Resonanz des kleinen vorweihnachtlichen Treffens am Weihnachtsbaum, das unter anderem von Marie-Luise Rahe vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde.

Wie ihre Kollegen in den anderen sieben Hüllhorster Ortsteilen bedauert Marie-Luise Rahe sehr, dass sie wegen Corona zur Zeit keinen Kontakt mehr zu den Jubilaren haben darf. Aber nicht nur ihr fehlen diese Begegnungen, auch den Leuten. „Sie haben sich gefreut, wenn ich sie besucht, ihnen zugehört und mich mit ihnen unterhalten habe“, erzählt sie. Über ihre Arbeit als Ortsvorsteherin hinaus ist Marie-Luise Rahe seit 2013 in der Integrationsarbeit tätig und gibt seit 2014 Sprachkurse. „Das Engagement im Arbeitskreis Integrationshilfe ist eine Arbeit, die mir viel Befriedigung verschafft“, erzählt sie.