Kreis Gütersloh. „Wir haben gute Chancen, im Kreisgebiet erstmals die CDU zu überflügeln", sagte Thorsten Klute beim SPD-Kreisparteitag. Den sozialdemokratischen Optimismus des Kreisvorsitzenden stützen nun tatsächlich knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl am 26. September Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Insa.
Laut einer Umfrage vom 6. September liegt demnach die SPD im Bundestagswahlkreis Gütersloh I mit mindestens drei Prozent Vorsprung vor der politischen Konkurrenz. Die Umfrage bezieht sich auf die Erststimmen bei der Bundestagswahl, also die Stimmen für die Wahlkreisbewerber und -bewerberinnen. Ins Rennen geht für die SPD Elvan Korkmaz-Emre. Ihr Konkurrent bei den Christdemokraten ist Ralph Brinkhaus, Unionsfraktionschef im Bundestag.
Ralph Brinkhaus (CDU), Elvan Korkmaz-Emre (SPD) und Sebastian Stölting (Die Grünen) treten auf Einladung von NW und Radio Gütersloh zum Triell an. Haben Sie eine Frage an die Politiker? Schreiben Sie uns an guetersloh@nw.de
Das käme einem mittelschweren politischen Beben gleich
Auch wenn Umfragen mit Vorsicht zu genießen sind: Sollte Emre-Korkmaz den Wahlkreis tatsächlich direkt gewinnen, käme das einem mittelschweren politischen Beben gleich. Seit 1980 – und damit seit seinem Bestehen – ist der Wahlkreis Gütersloh fest in CDU-Hand. Drei Mal gewann Ottfried Henning, davon 1983 mit dem Rekordergebnis von 59,1 Prozent der Erststimmen.
1990 siegte Hubert Doppmeier, anschließend vier Mal in Folge Hubert Deittert und drei Mal in Folge Ralph Brinkhaus. Bei der Bundestagswahl 2017 betrug Brinkhaus Vorsprung vor Elvan Korkmaz 18,6 Prozentpunkte. Der Wahlkreis umfasste ursprünglich den gesamten Kreis Gütersloh. Seit 1998 gehören Werther (zu Bielefeld) und seit 2005 Schloß Holte-Stukenbrock (zu Paderborn) nicht mehr dazu.