SC Paderborn

24 Punkte trotz Schwächephase: So lief die Rückrunde des SC Paderborn

Zwischenzeitlich gewann der SCP in der Rückrunde zwar nur eines von acht Spielen. Doch dank eines starken Saisonendspurts stimmt letztlich auch die Ausbeute in der zweiten Saisonhälfte.

So jubelte SCP-Winterneuzugang über seinen Treffer gegen seinen Ex-Klub Hannover 96. Das 3:0 gegen die Niedersachsen war der erste Paderborner Heimsieg der Rückrunde. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
18.05.2022 | 15.09.2022, 10:30

Paderborn. Das erste Rückrundenspiel hatte der SC Paderborn noch am 18. Dezember 2021 absolviert. Beim 1:2 gegen den 1. FC Heidenheim setzte es dabei zum Jahresabschluss die zweite Heimniederlage in Folge. Das Jahr 2022 sollte dagegen mit einem Auswärtssieg beginnen. Doch bis Anfang April sollte mit dem 4:3-Erfolg in Kiel nur noch ein weiterer Dreier folgen. Wir blicken noch einmal auf die wichtigsten Paderborner Rückrunden-Stationen der Zweitliga-Saison 2021/22 zurück.

19. Spieltag, 15. Januar 2022

1. FC Nürnberg - SC Paderborn 1:2 (0:2): Schallenberg, Srbeny sowie die beiden Winterneuzugänge Klement und Muslija bildeten eine bärenstarke Mittelfeldraute. Michel und Platte wirbelten im Angriff und schossen beim Gastspiel im Frankenland eine 2:0-Halbzeitführung heraus. Am Ende stand im ersten Pflichtspiel des Jahres 2022 ein hochverdienter Auswärtssieg zu Buche.

SCP-Coach Lukas Kwasniok hatte mit den Verstärkungen der Winterpause eine bestens funktionierende Startelf gefunden, die auch eine Woche später bei der ebenso spektakulären wie unglücklichen 3:4-Heimniederlage gegen Werder Bremen überzeugte. Doch dann mussten die Paderborner den überraschenden Abgang von Toptorjäger Sven Michel zum 1. FC Union Berlin verkraften.

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21. Spieltag, 5. Februar 2022

FC St. Pauli - SC Paderborn 2:2 (2:1): Im Spiel eins nach dem Michel-Verlust musste der SCP in der Anfangsformation auch noch auf den angeschlagenen Stürmer Felix Platte verzichten. Dennoch trotzten die Kwasniok-Schützlinge dem damaligen Tabellenzweiten am Millerntor ein 2:2 ab. Der deutlich formverbesserte Dennis Srbeny hatte mit seinem so langersehnten ersten Saisontor das zwischenzeitliche 1:1 geschossen. SCP-Joker Marco Stiepermann besorgte in Minute 84 den verdienten 2:2-Endstand.

Es schien somit auch ohne Sven Michel zu gehen. Doch in den kommenden Wochen sollten die Paderborner schmerzhaft erfahren, wie sehr ihnen der laufstarke und treffsichere Angreifer fehlt. In den nächsten beiden Spielen gegen Dresden (0:0) und Schalke blieb der SCP zum ersten und einzigen Mal in dieser Saison zwei Mal in Folge ohne Torerfolg.

23. Spieltag, 18. Februar 2022

FC Schalke 04 - SC Paderborn 2:0 (1:0): Beim besagten Spiel auf Schalke kassierte der SCP seine erste Saisonniederlage mit mehr als einem Tor Unterschied. Paderborn musste sich zudem erstmals auswärts geschlagen geben. Dabei zeigten die Kwasniok-Mannen keine schlechte Leistung, doch die eigene Abschlussschwäche und ein glänzend aufgelegter Schalke-Keeper Martin Fraisl verhinderten Zählbares. „Diese Niederlage hätte nicht sein dürfen", ärgerte sich Lukas Kwasniok.

26. Spieltag, 12. März 2022

SC Paderborn - Fortuna Düsseldorf 1:1 (0:1): Knapp eine Woche zuvor hatte der SCP mit einem spektakulären 4:3-Erfolg in Kiel seine Negativserie von fünf sieglosen Spielen in Folge beendet. Doch zuhause war bei den Paderbornern weiter der Wurm drin. Dem äußerst glücklichen 3:3 gegen Absteiger Aue folgte ein mageres 1:1 gegen Düsseldorf, das Corona-bedingt auf 14 Lizenzspieler verzichten musste.

So hatte die Partie bis wenige Stunden vor dem Anpfiff auf der Kippe gestanden. Die Fortunen mussten dann doch ran und brachten trotz der Ausfälle eine durchaus namhaft besetzte Offensive an den Start. Doch dass die Paderborner die völlig neuformierte und ziemlich unerfahrene Abwehr der Gäste kaum unter Druck setzten konnten, war dann doch ziemlich enttäuschend.

Bis kurz vor dem Abpfiff sah es sogar nach einer Heimniederlage aus. So führten die Fortuna durch einen Treffer des Ex-Paderborners Florian Hartherz (43.) mit 1:0. Doch Kapitän Ron Schallenberg rettete dem SCP in der Nachspielzeit ein Remis. Aus dem hätte sogar noch ein Sieg werden können, doch Schiedsrichter Michael Bacher verweigerte anschließend dem vermeintlichen 2:1-Treffer von Dennis Srbeny die Anerkennung. Lukas Kwasniok war nicht nur wegen dieser äußerst umstrittenen Entscheidung erbost. Der SCP-Coach kritisierte nach dem Spiel auch die aus seiner Sicht viel zu hohe Erwartungshaltung an seine Mannschaft.

28. Spieltag, 2. April 2022

Hamburger SV - SC Paderborn 1:2 (0:1): Nachdem der SCP mit einem 0:1 in Regensburg einen weiteren Rückschlag kassiert hatte, knackten die Paderborner ausgerechnet mit einem Auswärtssieg beim HSV die 40-Punkte-Marke. Dabei führten eine ungewohnte Defensivtaktik und ein gut aufgelegter Dennis Srbeny zum Erfolg. Der SCP-Stürmer traf schon nach 45 Sekunden aus mehr als 40 Metern zum 0:1, um dann in Minute 61 ein weiteres Mal zuzuschlagen. Der Hamburger 1:2-Anschlusstreffer in der Nachspielzeit kam zu spät.

"Diesmal war unser Ansatz ein anderer. Wir wollten dem HSV den Ball überlassen und dann in den entscheidenden Momenten da sein", erklärte Lukas Kwasniok, der auf eine Fünfer-Abwehrkette plus Doppelsechs gesetzt hatte. "Eigentlich entspricht das nicht unserem Naturell. Aber wir freuen uns, dass wir bewiesen haben, dass wir auch so bestehen können", kommentierte SCP-Stürmer Dennis Srbeny den achten Auswärtssieg der Saison.

31. Spieltag, 24. April 2022

SC Paderborn - Hannover 96 3:0 (2:0): Nach 170 Tagen konnten Paderborns Fans an diesem sonnigen April-Sonntag endlich mal wieder einen Heimsieg feiern. Und der fiel gegen harmlose Hannoveraner noch dazu ziemlich deutlich aus. Philipp Klement hatte bereits nach zwei Minuten getroffen, ehe Florent Muslija noch vor der Pause gegen seinen Ex-Klub auf 2:0 erhöhte. Den Schlusspunkt setzte SCP-Joker Kelvin Ofori in der Nachspielzeit.

"Seit Wochen wird darüber spekuliert, ob wir nachlassen. Aber wer zehn Punkte aus vier Spielen holt, hat die richtige Antwort gegeben. Und die Gier nach mehr ist weiterhin da. Deshalb bin ich stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein", sagte Chefcoach Lukas Kwasniok nach der Partie. Und tatsächlich waren seine Schützlinge auch anschließend gierig. Nach einem 0:0 in Rostock folgte ein 2:0-Heimsieg gegen Sandhausen, bei dem der SCP seine beste Heimspiel-Leistung der gesamten Saison zeigte.

34. Spieltag, 15. Mai 2022

SV Darmstadt 98 - SC Paderborn 3:0 (3:0): Beim Saisonfinale am Darmstädter Böllenfalltor kassierte der SCP seine höchste Saisonniederlage. Die Gäste hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz, ließen sich aber immer wieder von den schnellen und schnörkellosen Angriffen der Hausherren überrumpeln. Der SCP fiel in der Abschlusstabelle damit noch vom sechsten auf den siebten Platz zurück und musste Heidenheim und Darmstadt in der TV-Gelder-Tabelle vorbeiziehen lassen. Dadurch gehen dem Verein knapp 800.000 Euro flöten.

Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass der SCP auf eine richtig starke Zweitliga-Saison zurückblicken kann. Und trotz der Schwächephase im Februar und März ergatterten die Paderborner auch in der Rückrunde sehenswerte 24 Punkte. Der Cheftrainer ist nicht nur deshalb sehr zufrieden. "Wir sollten das alle in Paderborn als keine Selbstverständlichkeit sehen, wenn der SCP auf einem siebten Platz landet. Das ist schon etwas Besonderes", konstatiert Lukas Kwasniok.


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