Kreis Herford. Dass die Besetzung in den Pflegeheimen oft knapp ist, ist weitreichend bekannt: Erst vor etwa einem Monat haben Mitarbeitende schwere Vorwürfe gegen ein Altenheim in Kirchlengern erhoben. Jetzt war eine Pflegekraft in Enger offenbar so verzweifelt, dass sie drastische Maßnahmen ergriff: Sie bat die Polizei um Hilfe, weil es in ihrem Heim zu wenig Personal gäbe, teilt der Kreis Herford am Dienstag mit.
"Die Pflegekraft fühlte sich überfordert", berichtet Kreissprecherin Petra Scholz. Neben der Polizei seien auch eine Notärztin und Rettungskräfte im Einsatz gewesen. "Aktuell bestand am Abend kein weiterer Handlungsbedarf", so Scholz.
Update: Was der Betreiber dazu sagt.
Es gab bereits Hinweise von Angehörigen
Die zuständige WTG-Behörde, die früher auch als Heimaufsicht bekannt war, habe sich am Montag noch vor Ort ein Bild von der Situation und den Bewohnerinnen und Bewohnern gemacht. Am Dienstag fänden weitere Überprüfungen und Gespräche mit der Pflegedienstleitung und dem Träger statt, bei denen über die Versorgungssituation der Bewohnerinnen und Bewohner geredet werden soll. "Bereits jetzt ist vereinbart, vorerst keine weiteren neuen Bewohnerinnen und Bewohner aufzunehmen", sagt die Kreissprecherin.
Schon vor ein paar Wochen habe es Hinweise von Beschäftigten und Angehörigen gegeben. Laut Kreis sollen "die nach Überprüfung der WTG-Behörde akut erforderlichen Maßnahmen" umgesetzt worden sein.
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