
Paderborn. Dass der SC Paderborn seit 1999 in 22 Spielen gegen Fortuna Düsseldorf eine äußerst positive Bilanz hat, interessiert den SCP-Coach Lukas Kwasniok überhaupt nicht. „Wir leben nicht in der Vergangenheit, sondern blicken in die Zukunft. Statistiken sind mir völlig egal", macht der 40-Jährige deutlich, was er von Zahlenspielen hält. Für ihn zählt am Samstag (13.30 Uhr) in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena die aktuelle Form. Und da erwartet er ein Spiel auf Augenhöhe. Denn die Fortunen kommen so langsam in Fahrt.
Nach nur vier Punkten aus den ersten fünf Spielen sammelte die Elf von Trainer Christian Preußer zuletzt sieben Zähler in drei Spielen – darunter waren allerdings auch zwei Auswärtssiege bei den Tabellenletzten Aue und Ingolstadt. Dennoch schätzt Kwasniok die Düsseldorfer als weiteren Hochkaräter nach Schalke ein: „Wir brauchen dort einen perfekten Tag, denn Düsseldorf hat sich deutlich verbessert, hat Struktur im Spiel, Qualität nach vorne und arbeitet gut gegen den Ball."

Aber es gibt auch Gründe, dass der SCP dort als leichter Favorit ins Match geht. Die Rheinländer haben bisher noch kein Heimspiel gewinnen können – bisher gab es zwei Unentschieden und eine Niederlage im eigenen Stadion. Hingegen sind die Paderborner ungeschlagener Spitzenreiter der Auswärtstabelle (10 Punkte, 11:2-Tore) und haben in Bremen, Dresden und Aue eine an Effektivität kaum zu überbietende Offensivleistung gezeigt – bereits zur Halbzeit führte der SCP mit 3:0.
„Wir gehen extrem motiviert ins Spiel und wollen von Anfang an Druck machen, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Und wir wollen unsere tolle Auswärtsbilanz noch etwas verschönern", ist Kwasniok schon am Donnerstag bei der Pressekonferenz im Angriffsmodus. Auch die Niederlage gegen Kiel ändere nichts daran, dass man mit einem guten Gefühl in die Landeshauptstadt fahre. „Wir sind gut drauf", beschreibt er kurz und knackig wie es in der Mannschaft aussieht.
Personell gibt es ein Problem
Personell hat der Coach auch nur ein Problem. Neben den beiden schon länger verletzten Ananou und Zingerle fällt noch Correia, der sich aber schon wieder im Training befindet, aus. Und eben der gelb-rot gesperrte Jamilu Collins. Mit dem Linksverteidiger – mal in der Viererkette, mal etwas vorgerückt – fehlt viel Qualität auf der Außenbahn.
Doch der Trainer hat schon eine passende Lösung gefunden, wer den nigerianischen Nationalspieler ersetzen kann. „In den letzten zwei Tagen hat sich ein Spieler in den Fokus gespielt. Die Entscheidung ist in meinem Kopf bereits gefallen." Mehr als dass es eine kleine Überraschung sei, wollte Kwasniok nicht verraten. Aber zumindest, dass der 20-jährige Marvin Cuni zum ersten Mal im Kader stehen wird. Der Stürmer ist vom FC Bayern München ausgeliehen worden.
In Düsseldorf kann sich der SCP zudem der Unterstützung von 800 Fans sicher sein. Viele davon werden mit einen Sonderzug anreisen. Eventuell können die Kicker des SC Paderborn ihren Fans den späteren Besuch der längsten Theke der Welt noch etwas verschönern.
Sehen Sie hier die gesamte Pressekonferenz im Video: