SCP kommt per Doppelschlag zum Sieg über Düsseldorf

Paderborn. Wer gedacht hatte, dass es für den SC Paderborn nur noch um die Goldene Ananas geht und die Luft ein wenig raus ist, wurde am Samstagnachmittag eines Besseren belehrt. Zum Abschluss einer harten Englischen Woche holten die Schützlinge von Trainer Steffen Baumgart im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf noch einmal alles aus sich heraus. Die Gastgeber überzeugten zunächst spielerisch und dann kämpferisch auf ganzer Linie, überstanden eine kritische Phase in einer spektakulären zweiten Halbzeit und feierten am Ende einen 2:1 (0:0)-Erfolg. Die Düsseldorfer Aufstiegshoffnungen erhielten somit einen herben Dämpfer. "Meine Jungs haben heute eine sehr gute Leistung gezeigt. In der zweiten Halbzeit war es ein offener Schlagabtausch. Und wir hatten sicher das nötige Quäntchen Glück", bilanzierte Steffen Baumgart. Paderborns Coach hatte dabei mit Startelf-Überraschungen aufwarten können. So feierte Torhüter Jannik Huth sein Saisondebüt. Der etatmäßige Stammkeeper Leopold Zingerle nahm auf der Bank Platz. Chadrac Akolo, Leihgabe vom französischen Zweitligisten Amiens SC, stand erstmals in der Anfangsformation. Zudem kehrte Christopher Antwi-Adjei in die SCP-Offensive zurück, während Chris Führich und Sven Michel ihre Plätze in der ersten Elf räumen mussten. Für den angeschlagenen Rechtsverteidiger Frederic Ananou durfte Johannes Dörfler von Beginn an ran. Wenig zu sehen vom Düsseldorfer Umschaltspiel Die auf vier Positionen veränderte SCP-Formation sollte in der ersten Hälfte prima funktionieren. Die Hausherren waren die aktivere Mannschaft, hatten erneut mehr Ballbesitz und kombinierten sich gerade über die linke Seite immer wieder gefällig nach vorne. Die ganz dicken Chancen blieben allerdings aus. Die beiden besten Torgelegenheiten hatte Antwi-Adjei. Der Mann mit dem Spitznamen "Jimmy" setzte das Leder zunächst aus halblinker Position ans Außennetz (13.), ehe ein weiterer gefährlicher Abschluss nur haarscharf am rechten Pfosten vorbei ging. Dass die Düsseldorfer nicht gerade mit einem aggressiven Angriffspressing zu Werke gingen, war im Vorfeld erwartet worden. Dass die Fortuna, für die im Kampf um den Aufstieg eigentlich nur noch Siege zählen, dermaßen zurückhaltend agierte, war dann aber doch überraschend. Von den gefährlichen Umschaltaktionen, die das Team von Trainer Uwe Rösler auszeichnen, war vor der Pause so gut wie nichts zu sehen. Allerdings verbuchten die Gäste die beste Chance der ersten 45 Minuten. Stürmer Dawid Kownacki köpfte die Kugel in der 43. Minute nach einer Flanke von Leonardo Koutris an die Oberkante der Latte. Doch eine Düsseldorfer Halbzeit-Führung wäre unterm Strich auch völlig unverdient gewesen. Hoher Unterhaltungswert in der zweiten Halbzeit "Paderborn war in der ersten Halbzeit besser. Da haben wir unsere Stärken nicht auf den Platz bringen können", urteilte Fortuna-Coach Rösler. Dieser reagierte, wechselte Torjäger Rouwen Hennings ein und stellte auf ein 4-4-2-System um. Aus einem bis dato interessanten wurde nun ein sehr unterhaltsames Zweitligaspiel, denn die Gäste vom Rhein legten ihre Zurückhaltung in Sachen Offensive ab. Und der SCP bekam Probleme. Schon neun Sekunden nach Wiederanpfiff scheiterte Kownacki an Huth, wobei der Düsseldorfer wohl ohnehin knapp im Abseits gestanden hatte. Dennis Srbeny hatte dann die erste SCP-Chance in Durchgang zwei (47.), ehe wieder die Fortuna am Zug war. Brandon Borrello (49.) und Kownacki (53.) verfehlten das Paderborner Gehäuse, ehe der Ball dann im Netz der Hausherren zappelte. Kristoffer Peterson hatte sich gegen Johannes Dörfler durchgesetzt und das vermeintliche 0:1 (53.) erzielt. Die Teams standen schon zum Anstoß bereit, da schaltete sich der Video-Assistant-Referee ein. Schiedsrichter Arne Aarnink schaute sich die Szene noch einmal am Monitor an und erkannte, dass in der Entstehung des Tores eine Abseitsposition von Kownacki vorgelegen hatte. Und so wurde der Treffer zurückgenommen. Glück für den SCP, der dann in der 64. Minute doch in Rückstand geriet. Kownacki, der um ein Haar wieder im Abseits gestanden hätte, passte auf Hennings, der zum 0:1 einschob. Doch dann stellten die Hausherren ihre Comeback-Qualitäten und ihre bewundernswerte Moral unter Beweis. Die Einwechselspieler Pröger, Michel, Führich und Ingelsson brachten neuen Schwung. Und dem SCP gelang die Wende. Huth hält den Sieg fest Zunächst schoss Kai Pröger einen 20-Meter-Freistoß an der falsch postierten Mauer vorbei zum 1:1 (71.) in die Maschen. Dann setzte sich Svante Ingelsson in sehenswerter Weise auf der linken Seite durch, um Dennis Srbeny mustergültig zu bedienen. Und der SCP-Torjäger hatte keine Mühe, um mit seinem 14. Saisontreffer das 2:1 (73.) zu markieren. Sven Michel vergab anschließend das mögliche 3:1 (83.), während die Fortuna gegen aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber kaum noch zu Torgelegenheiten kam. Erst in der Nachspielzeit hatte der Aufstiegskandidat doch noch zwei gute Chancen, die Kownacki jedoch vergab. Dabei scheiterte er zunächst mit einem Kopfball am glänzend reagierenden Huth, der ohnehin eine fehlerfreie Leistung bot. Anschließend wurde der Fortunen-Stürmer im letzten Moment von Michel geblockt. Dann war Feierabend. Und der SCP wurde für eine bewundernswerte Energieleistung mit einem etwas glücklichen, aber letztlich durchaus verdienten Heimsieg belohnt. Der Spielverlauf zur Nachlese hier im NW-Ticker: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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