Reicht das für die Bundesliga? SC Paderborn stolpert zu oft über sich selbst

Paderborn. Der SC Paderborn wirft in dieser Zweitliga-Saison Rätsel auf. Das Team von Trainer Lukas Kwasniok spielt attraktiven Fußball, dominiert phasenweise seine Gegner – begeht dann aber zu viele entscheidende Fehler und lässt in der Folge Punkte liegen. Es drängt sich die Frage auf: Warum steht sich Paderborn immer wieder selbst im Weg - vor allem dann, wenn es im Aufstiegsrennen einen entscheidenden Schritt nach vorne machen könnte? Ein Beispiel für dieses Muster lieferte das jüngste Auswärtsspiel gegen Eintracht Braunschweig. Über weite Strecken war der SCP beim 2:3 drückend überlegen, erspielte sich eine Vielzahl an Chancen und kontrollierte das Spiel förmlich nach Belieben. Doch statt eines souveränen Sieges und dem Sprung auf Platz drei stand am Ende eine enttäuschende Niederlage. Das Problem: Paderborn schafft es nicht, seine spielerische Dominanz konstant in Zählbares umzumünzen. Kommentar zum SCP: Kwasniok lädt in die Kabine ein: Doch wem muss der SC Paderborn etwas beweisen? Paderborns individuelle Fehler – wenn der Gegner gar nicht viel tun muss Neben der schwachen Chancenverwertung fallen auch die wiederkehrenden individuellen Patzer ins Gewicht. Torwartfehler, die laut Kwasniok in der Hinrunde &bdquo;sechs bis acht Punkte“ gekostet haben, fatale Unkonzentriertheiten in der Defensive oder unkluges Verhalten in kritischen Momenten – all das lässt den SCP in der Tabelle schlechter dastehen, als er müsste. Beispiele? Die gibt es zuhauf. Das wäre Manuel Riemanns Rote Karte gegen Greuther Fürth, die fehlende Cleverness gegen Düsseldorf, als man es nicht wagte, den Ball einfach mal zur Eckfahne zu tragen, oder auch Tjark Schellers kapitaler Bock im Aufbauspiel gegen Eintracht Braunschweig. Häufig reicht dem Gegner eine einzige Situation, um Paderborn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Diese Fehler wiegen umso schwerer, weil sie in einem ohnehin engen Aufstiegsrennen den Unterschied ausmachen können. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Hat der SC Paderborn Angst vor dem Gewinnen? Partien wie gegen den 1. FC Köln, Braunschweig oder Fortuna Düsseldorf zeigen: Paderborn führt, hat das Spiel eigentlich im Griff – und verliert dann doch die Kontrolle. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Statt in den entscheidenden Momenten aber kühlen Kopf zu bewahren, unterläuft dem Team oft ein folgenschwerer Fauxpas. Ist es der Druck, die Partie unbedingt gewinnen zu müssen? Fehlt die nötige Abgeklärtheit, oder ist das eigene Spiel mitunter zu riskant? Gerade im Aufstiegskampf ist mentale Stabilität ein entscheidender Faktor – und genau dort offenbart der SCP immer wieder Schwächen. Konkret darauf angesprochen, ob der Druck im Aufstiegskampf zu groß ist, wurde dies von Kapitän Raphael Obermair und Abwehrchef Felix Götze verneint. Auch Lukas Kwasniok erklärte auf einer seiner jüngsten Pressekonferenzen, dass der Aufstieg in den Köpfen derzeit noch gar keine allzu große Rolle spielt. Blick in die Vergangenheit zeigt: SC Paderborn hat einen Lerneffekt Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Der SC Paderborn spielte bereits in den vergangenen Spielzeiten um den Aufstieg mit – um sich dann meist früh in der Rückrunde aus dem Rennen um die Bundesliga zu verabschieden. Zur Winterpause war der SCP oft mittendrin im Aufstiegskampf, doch die ersten Wochen danach führten regelmäßig zum Einbruch. In dieser Saison sieht es bislang besser aus: Ein kompletter Absturz blieb bislang aus, der SCP hält sich weiter in Reichweite der oberen Plätze, steht aktuell trotz zweier Niederlage in Folge nur einen Zähler hinter Rang drei. Das deutet auf einen Lernprozess hin. Die Frage ist nun: Schafft Paderborn schon jetzt den entscheidenden Sprung nach oben? Lesen Sie auch: SC Paderborn glaubt an Aufstieg: &bdquo;Für den Verein, die Stadt und sich selbst“ Was muss sich beim SC Paderborn ändern? Um weiter ernsthaft im Aufstiegsrennen mitspielen zu können, muss der SCP vor allem zwei Dinge in den Griff bekommen: seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und seine mentale Stabilität. Paderborn spielt eine Saison, die zeigt, dass der Klub reif für höhere Aufgaben sein könnte – derzeit aber noch an entscheidenden Details scheitert. Der Lernprozess ist erkennbar, doch reicht er schon aus für den großen Wurf?

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