SC Paderborn

Der SCP steht gegen St. Pauli vor der wohl bislang höchsten Hürde

In der Paderborner Benteler-Arena gastiert am Samstag das Zweitliga-Team, das im Kalenderjahr 2021 die meisten Punkte holte. SCP-Coach Lukas Kwasniok könnte seine Erfolgself von Bremen verändern und schließt Überraschungen nicht aus.

Frank Beineke
19.08.2021 | 19.08.2021, 18:25

Paderborn. Es wäre vermessen, nach drei Spieltagen von einem Spitzenspiel zu sprechen. Doch im Zweitliga-Duell zwischen dem fünftplatzierten SC Paderborn und dem viertplatzierten FC St. Pauli stehen sich zumindest zwei Mannschaften gegenüber, die am vergangenen Wochenende in Glücksgefühlen schwelgten. Während der SCP mit einem 4:1 in Bremen den ersten Saisonsieg feierte, jubelten die Kiezkicker über einen 3:2-Derbysieg gegen den HSV. "Die Zuschauer dürfen sich auf ein abwechslungsreiches und wohl auch torreiches Spiel freuen", sagt SCP-Trainer Lukas Kwasniok vor der Partie, die an diesem Samstag, 21. August, um 13.30 Uhr in der Paderborner Benteler-Arena angepfiffen wird.

Auf sein Team dürfte die bislang schwerste Aufgabe der noch jungen Spielzeit warten. Mit 45 Punkten holten die Paulianer im Kalenderjahr 2021 bislang so viele Zähler wie kein anderer Zweitligist. In drei von vier Pflichtspielen der aktuellen Saison schossen die Schützlinge von Trainer Timo Schultz jeweils drei Tore. "St. Pauli spielt voller Hingabe und ist uns sicher einen Schritt voraus, was die Stabilität betrifft. Wir werden uns steigern müssen", betont Kwasniok und fügt an: "Zielstrebigkeit und Torgeilheit waren in Bremen zwar da. Aber an der ein oder anderen Stelle hatten wir eine gewisse Sorglosigkeit beim Verteidigen. Wir haben zu viele Abschlüsse zugelassen."

In der vergangenen Saison hatte Dennis Srbeny (r.) mit dem SCP im Heimspiel gegen St. Pauli die Nase vorn. Die Kiezkicker um Kapitän Christopher Avevor (l.) verloren in Paderborn mit 0:2. | © Besim Mazhiqi
In der vergangenen Saison hatte Dennis Srbeny (r.) mit dem SCP im Heimspiel gegen St. Pauli die Nase vorn. Die Kiezkicker um Kapitän Christopher Avevor (l.) verloren in Paderborn mit 0:2. | © Besim Mazhiqi

Die beiden Trainer kennen sich bestens

Eben solche Sorglosigkeiten dürfe sich seine Mannschaft am Samstag nicht leisten. Denn in der Offensive wartet St. Pauli mit diversen Waffen auf. "Es ist kein Zufall, dass sie in den vergangenen Monaten sehr gut gespielt haben, denn sie haben einfach eine gute Mischung aus körperlicher Robustheit, Tempo und sehr wendigen Spielern", sagt Paderborns Coach.

Die besagte Robustheit bieten vor allem die beiden Sturmhünen Simon Makienok und Guido Burgstaller sowie der Sechser Eric Smith. In der Mittelfeld-Raute sorgt insbesondere Daniel-Kofi Kyereh als Zehner für Tempo und Dynamik. Über die angesprochene Wendigkeit verfügen an Kyerehs Seite auch der formstarke Youngster Finn Ole Becker und Ex-Armine Marcel Hartel, der gegen den HSV ein beeindruckendes Debüt abgeliefert hat. "St. Pauli kann im Kampf um den Aufstieg sicher ein Wörtchen mitreden", urteilt daher Lukas Kwasniok, der auf einen alten Bekannten treffen wird.

Mit Pauli-Coach Timo Schultz meisterte er 2018 den Fußball-Lehrer-Lehrgang. Beide wissen daher, wie der andere tickt. Und Timo Schultz dürfte ahnen, dass man bei Lukas Kwasniok nicht vor Überraschungen gefeit ist. "Paderborn hat in verschiedenen Formationen gespielt und ist taktisch flexibel. Sie haben einen guten Nachfolger für Steffen Baumgart gefunden", sagt der 43-Jährige mit Blick auf seinen Trainerkollegen, der beim Gastspiel in Bremen mit einer Dreier-Angriffsreihe um Felix Platte, Dennis Srbeny und Sven Michel überraschte. Und trotz des starken Auftritts an der Weser gilt für Kwasniok keineswegs die Devise "Never change a winning team".

Entwarnung bei Platte und Schallenberg

"Ich bin kein Trainer, der immer das tut, was man erwartet. Es kann sein, dass wir etwas verändern, wenn ich überzeugt davon bin, dass wir dem Gegner damit wehtun können", betont der SCP-Coach und fügt schmunzelnd an: "Wen ich beispielsweise das Gefühl hätte, dass uns Julian Justvan als Linksverteidiger helfen könnte, würde ich das tun."

Ganz so verwegene Personalrochaden dürften gegen St. Pauli zwar ausbleiben. Doch ein, zwei Änderungen in der Startelf sind gut möglich. Paderborns Coach hat hierbei erneut die Qual der Wahl. Lediglich Rechtsverteidiger Frederic Ananou fällt verletzt aus. Kapitän Ron Schallenberg und Felix Platte hatten sich am Mittwoch eine kleine Pause gegönnt, weil sie noch über kleinere Blessuren aus dem Bremen-Spiel klagten. Doch beide kehrten am Donnerstag ins Teamtraining zurück. Ihr Kampfgeist und ihre Robustheit werden am Samstag auch gefragt sein.

Und so könnten sie spielen:

SCP: Huth - Schuster, Hünemeier, van der Werff (Heuer), Collins - Schallenberg - Justvan, Thalhammer - Platte, Srbeny, Michel.

St. Pauli: Vasilj - Zander (Dziwgala), Ziereis, Medic, Paqarada - Smith - Becker, Hartel - Kyereh - Makienok, Burgstaller.


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