SC Paderborn

SC Paderborn peilt in Fürth den ersten Sieg nach 38 Jahren an

Beim Auswärtsspiel am Freitagabend hat Paderborns Trainer Steffen Baumgart personell alle Möglichkeiten. Drei frühere Stammspieler haben es aber schwer und einer steht vor dem Absprung.

Uwe Müller
13.01.2021 | 13.01.2021, 17:04

Paderborn. Es wird ein sehr schweres Auswärtsmatch für den SC Paderborn am Freitagabend (18.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth – das hat nichts damit zu tun, dass die Paderborner seit 1983 nicht mehr in Fürth gewinnen konnten, sondern viel mehr mit der aktuellen Stärke der Franken.

„Fürth ist seit vielen Jahren eine der besten Mannschaften in der 2. Liga und hat sich in den letzten drei Jahren sehr gut entwickelt. Sie spielen für mich den besten Fußball der Liga", lobt Baumgart den Gegner, der es am vergangenen Wochenende verpasste, die Tabellenführung zu übernehmen.

In der Aufstiegssaion schlug der SC Paderborn die Fürther mit 6:0. Sven Michel traf dabei doppelt. Doch diesmal muss der SCP auswärts antreten. | © (c) Marc Köppelmann / Ulrich Petzold
In der Aufstiegssaion schlug der SC Paderborn die Fürther mit 6:0. Sven Michel traf dabei doppelt. Doch diesmal muss der SCP auswärts antreten. | © (c) Marc Köppelmann / Ulrich Petzold

Durch die unglückliche 2:3-Niederlage beim Karlsruher SC, die der Ex-Paderborner Philipp Hofmann mit dem Tor in der 84. Minute besiegelte, riss die bärenstarke Auswärtsbilanz der Franken, die seit 14 Spielen in Folge auf des Gegners Platz unbesiegt waren. Aus Statistiken macht sich Paderborns Trainer Steffen Baumgart herzlich wenig. „Beim letzten Sieg in Fürth stand die Mauer noch. Fußball lebt nicht von der Vergangenheit, sondern von der Zukunft. Wir wollen dort klare Kante zeigen", so der SCP-Coach.

An das 2:2 in Fürth erinnert sich Baumgart gerne

Seit 2010 trafen die Teams fünfmal in Fürth aufeinander – vier Niederlagen mit der erschreckenden Torbilanz von 1:13 gab es dort für den SCP. Nur in der Aufstiegssaison 2018/19 gelang Paderborn ein 2:2. "An das Spiel erinnere ich mich gerne. Da haben wir in Unterzahl noch einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Das war auch ein kleiner Stein auf dem Weg in die Bundesliga, das vergesse ich nicht", so der Coach des SC Paderborn, der trotz der schlechten Bilanz im Sportpark Ronhof einen Sieg anpeilt.

Kader wird erst Donnerstag benannt

Schließlich hat sich seine Elf auch stabilisiert (7 Punkte aus den letzten vier Spielen) und er kann personell aus dem Vollen schöpfen. Wer aber am Donnerstag mit in den Bus Richtung Franken steigen darf, lässt der 49-Jährige noch offen. Er vertraut dem Kader aus dem 2:1-Sieg gegen Erzgebirge Aue und lobte explizit die „gute und starke Startelf".

Wechsel könnten aber dennoch passieren, das Trainerteam achte dabei auf Klarheit und Frische, so Baumgart. Fast abgeschrieben sind derzeit allerdings die früheren Leistungsträger Vasiliadis und Pröger. „Sie haben es schwer in den Kader zu rücken", bestätigt der Trainer. Das gelte auch für Collins, der auf der linken Seite Okoroji vor sich hat.

Club aus Kasachstan hat Interesse an Mamba

Streli Mamba sah schon vor dem Saisonbeginn nicht glücklich aus. Er ist nach wie vor wechselwillig. - © Uwe Müller
Streli Mamba sah schon vor dem Saisonbeginn nicht glücklich aus. Er ist nach wie vor wechselwillig. | © Uwe Müller

Nicht mit dabei sein wird auf jeden Fall Stürmer Streli Mamba, der nach Informationen des Kicker vor einem Wechsel zum kasachischen Club Qairat Almaty steht. Das konnte Baumgart allerdings nicht bestätigen. Mamba kam im Sommer 2019 vom Drittligisten Energie Cottbus zum SCP und erzielte in der 1. Bundesliga fünf Treffer in 24 Spielen. Vor dem Trainingslager der Paderborner im August 2020 in Kärnten stand Mamba kurz vor dem Wechsel zum italienischen Zweitligisten AC Monza. Das zerschlug sich ebenso wie der Transfer zum 1. FC Köln. Dort fiel der 26-jährige pfeilschnelle Stürmer durch den Gesundheits-Check.

In dieser Saison kam der wechselwillige Mamba zu keinem Einsatz beim SC Paderborn trotz eines Vertrages bis Sommer 2022. Qairat Almaty, aktueller Meister in Kasachstan, ist ein zahlungskräftiger Verein, bei dem unter anderem auch der frühere brasilianische Nationalspieler Vagner Love im Kader ist. Trainer ist der frühere Jugendtrainer des VfB Stuttgart und von RB Leipzig, Aliaksei Shpilevski. Der erst 32-jährige Coach, der als Sechsjähriger aus Weißrussland nach Deutschland kam, spielt demnächst mit Almaty um die Champions-League-Qualifikation. Vielleicht auch bald mit dem Ex-Paderborner Mamba, für den laut Kicker eine Ablösesumme im höheren sechsstelligen Bereich im Raum steht.


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