Der SC Paderborn zittert sich gegen Aue zum verdienten Lohn

Paderborn. Die Zweitliga-Kicker des SC Paderborn stellten die Nerven ihrer Fans am Sonntag mal wieder gewaltig auf die Probe. Im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue vergaben sie bei einer 2:1-Führung diverse gute Chancen. Hinzu kam Pech bei drei Aluminiumtreffern. Doch die Fußball-Weisheit, dass solcher Chancenwucher vom Gegner bestraft wird, sollte sich diesmal nicht bewahrheiten. Denn am Ende blieb es beim verdienten 2:1 (1:1)-Erfolg für die Gastgeber, die mit dem sechsten Saisonsieg ihren recht beruhigenden Puffer auf die Abstiegsplätze wahren konnten. Und so war auch Trainer Steffen Baumgart sichtlich erleichtert. &bdquo;Das war ein sehr wichtiger Sieg. Dieser Dreier gibt uns ein gutes Gefühl", konstatierte Baumgart, dessen Schützlinge von Beginn an mächtig Gas gegeben hatten. Die Hausherren präsentierten sich spielfreudig, zweikampfstark und hatten in fast allen Statistiken klar die Nase vorn. Und dennoch war es unterm Strich zugleich ein glücklicher Sieg. Dörfler und Schonlau haben Glück Denn zum einen hatten auch die Gäste aus Sachsen eine starke Leistung gezeigt. Zum anderen hätte so manche Schiedsrichter-Entscheidung auch anders ausfallen können. So hatten die Paderborner Glück, dass Referee Martin Thomsen in der 29. Minute weder auf Foul noch auf Notbremse entschied, als SCP-Rechtsverteidiger Johannes Dörfler den Auer Florian Krüger kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht hatte. Und Kapitän Sebastian Schonlau hätte nach einem Foul am Ex-Paderborner Ben Zolinski in der 56. Minute durchaus Gelb-Rot sehen können. &bdquo;Wir haben uns heute das nötige Quäntchen Glück erarbeitet", sagte SCP-Coach Baumgart, der dabei wohl auch das frühe Führungstor seines Teams im Hinterkopf hatte. Ohne Video-Assistant-Referee wäre das 1:0 (3.) durch Sven Michel wohl in neun von zehn Fällen nicht anerkannt worden, weil der Torschütze in Realgeschwindigkeit gefühlt zwei Meter im Abseits gestanden hatte. Stand er aber nicht. Und so zählte der Treffer. Aues Trainer ist mit der Leistung zufrieden Aues U-21-Nationalspieler Florian Krüger sollte jedoch in sehenswerter Manier den schnellen Ausgleich (6.) erzielen. Und die Gäste blieben gerade in der ersten Hälfte stets gefährlich, so dass sich eine attraktive Zweitligapartie entwickelte. &bdquo;Es war ein wildes und intensiv geführtes Spiel", urteilte Aue-Coach Dirk Schuster und fügte an: &bdquo;Wir haben uns teuer verkauft und ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht." Nach dem Wechsel stand seine Mannschaft allerdings deutlich tiefer. Aue kam nur noch zu einer Großchance, die aber fast zum Punktgewinn geführt hätte. So ließ SCP-Keeper Leopold Zingerle einen Kopfball von Torjäger Pascal Testroet um ein Haar über die Linie rutschen (78.). Am Ende blieb es jedoch beim 2:1, wobei Julian Justvan in der 57. Minute mit seinem ersten Pflichtspieltor im SCP-Trikot den Siegtreffer erzielt hatte. Sonderlob für Schallenberg Der 22-Jährige krönte damit die starke Vorstellung des Paderborner Dreier-Mittelfeldes, in dem Justvan mit Ron Schallenberg und Maximilian Thalhammer überzeugt hatte. Ein Sonderlob des Trainers ging dabei an SCP-Eigengewächs Schallenberg. Der früh mit Gelb verwarnte 22-Jährige unterband mit seinen Balleroberungen so manchen Konter der Gäste. &bdquo;Er macht es für sein Alter enorm stark und abgezockt. Ron hat viele Bälle geklaut", so Baumgart, der allein mit der Chancenverwertung seiner Schützlinge nicht zufrieden sein konnte. &bdquo;Wir hätten den Sack viel früher zumachen können", erkannte auch Torschütze Sven Michel, auf dessen Team nun eine extrem diffizile Aufgabe wartet. So geht’s am kommenden Freitag zur SpVgg Greuther Fürth, bei der die Paderborner in zehn Anläufen noch nie gewinnen konnten. Doch mit der Leistung vom Sonntag dürfte am Fürther Ronhof durchaus etwas drin sein.

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