Das war Paderborns erster Torschütze im Profibereich

Paderborn. Die SpVgg Greuther Fürth liegt dem SC Paderborn nicht - vor allem auswärts. Im Sportpark Ronhof gelang den Paderborner erst ein Sieg und der ist ewig lang her: Am 14. Mai 1983 gewann der SCP-Vorgänger TuS Schloß Neuhaus mit 2:0 in Franken. Mit dabei war Norbert Dölitzsch. Der frühere Mittelfeldspieler hat zwar kein Patentrezept wie der SCP am Freitag (18.30 Uhr) in Fürth nach 38 Jahren wieder einen Sieg einfahren kann, aber er kann sich noch gut daran erinnern, wie sich so ein Sieg anfühlt. "Wir waren schon abgestiegen, haben aber alles gegeben" &bdquo;Wir waren zu dem Zeitpunkt schon abgestiegen, haben aber trotzdem nochmal alles gegeben", sagt der heute 65-Jährige, der den Auswärtssieg aber nur von der Ersatzbank bejubeln konnte. &bdquo;Von 38 Saisonspielen habe ich nur zwei wegen einer Verletzung verpasst – leider auch das in Fürth", sagt Dölitzsch, der aber im Hinspiel beim 1:1 das Führungstor für den TuS Schloß Neuhaus erzielte. Der Sieg am 35. Spieltag der 2. Bundesliga durch einen Treffer von Pedro Aguilar und ein Eigentor war erst der sechste der Saison. Mit einem Heimsieg (1:0) gegen Rot-Weiß Essen und zwei Unentschieden (MSV Duisburg und VfL Osnabrück) verabschiedeten sich die Neuhäuser aber erhobenen Hauptes aus der 2. Bundesliga. &bdquo;Wir sind die ganze Saison nie unten rausgekommen. Aber es keimte immer mal Hoffnung auf, als wir zwei-, dreimal hintereinander nicht verloren hatten. Es waren auch ein paar unglückliche Niederlagen dabei", meint Dölitzsch, der als Mittelfeldspieler damals fünf Tore erzielte. Mit seinem ersten Treffer ging er sogar in die Annalen ein – schließlich war sein Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand bei Union Solingen das erste Tor der Paderborner in der 2. Bundesliga. Chris Führich kam die kleine Ehre zuteil im September 2020 bei der 3:4-Niederlage des SCP gegen den HSV das 500. Tor der Paderborner in der 2. Liga zu erzielen – rechnet man die Statistiken des TuS Schloß Neuhaus mit dem SCP zusammen. Zusatztribünen gegen Hessen Kassel Positive Statistiken hatte Schloß Neuhaus in der Abstiegssaison nicht viele zu bieten. Abgeschlagen wurde der TuS damals Letzter mit 22:54-Punkten. Nur sieben Siege gab es in 38 Spielen und 92 Gegentore mussten geschluckt werden. Nur bei den erzielten Toren (43) war Neuhaus nicht Schlusslicht – der FC Augsburg traf nur 32-mal. Zudem verschliss der Verein mit Fritz Grösche, Jan Liberda und Norbert Wagner gleich drei Trainer. &bdquo;Es gab leider auch einige Unruhe im Verein. Aber trotz des Abstiegs und einiger hoher Niederlagen war es dennoch eine tolle Zeit", sagt Norbert Dölitzsch, der sich gerade zu Saisonbeginn an ein proppevolles Hermann-Löns-Stadion erinnert. Gegen Hessen Kassel wurden sogar Zusatztribünen aufgebaut. Doch mit der Niederlagenflut, ließ auch das Zuschauerinteresse immer mehr nach. &bdquo;Für mich persönlich war die 2. Liga aber außergewöhnlich. Es war bei weitem noch nicht so professionell wie heute, aber tägliches Training, viele Zuschauer, die vielen Reisen zu den Auswärtsspielen und ab und zu kam auch das Fernsehen, um zu berichten – da hatte ich richtig Bock drauf", fügt der heutige Trainer des Bezirksligisten Spvg. Brakel II an. Der SCP passt gut in die 2. Liga Den SCP verfolgt der frühere Industriekaufmann, der sowieso kaum ein Fußballspiel verpasst, bis heute. &bdquo;Für Paderborn ist es in Ordnung in der 2. Liga um die Plätze fünf bis acht mitzuspielen. Andere Vereine aus den größeren Städten haben da viel mehr Möglichkeiten, vor allem finanziell", so Dölitzsch. Übrigens stieg Fürth damals zusammen mit Schloß Neuhaus ab – es fehlten genau zwei Punkte zur Rettung.

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