Paderborn (ber). Die Anwohner des Paderquellgebietes begrüßen, dass die Stadt ein mögliches Nachtmanagement prüft, das in Paderborn bei Konflikten zum Beispiel zwischen Anwohnern und Nachtschwärmern vermitteln könnte. Gleichzeitig berichten sie jedoch, dass die Zustände rund ums PQ mit Beginn des Sommers wieder schlimmer geworden seien. Sie fordern, die „problematischen Zustände“ nicht länger zu tolerieren.
Die Anwohnerinitiative erinnert daran, dass „die prosperierende Drogen- und Alkoholszene“ die Verweilplätze des Quellgebiets sowie der Bereiche Westerntor, Westernmauer und Alte Torgasse zu dauerhaften Standorten auserkoren hätte. Mit Ende des Corona-Lockdowns sei das PQ auch zum Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene geworden, die oft in großen Gruppen und mit Musikboxen feierten.
Jetzt steige nicht nur an den Wochenenden, sondern selbst an den Wochentagen mit dem Alkoholpegel im PQ regelmäßig auch der Lärmpegel in den nächtlichen Morgenstunden wieder unaufhörlich an. Auch die Tuningfreunde würden „mit ihren donnernden Auspuff-Boliden und mit aufheulenden Motoren“ am Abdinghof und in der Marienstraße Rennen fahren.
„Nicht selten haben wir in den Nachtstunden mit einem höheren Geräuschpegel zu kämpfen als tagsüber“, schildern die Anwohner ihren Unmut. Sie wundern sich, dass die Außengastronomie zwar um 23 Uhr schließen müsse, aber ein paar Meter weiter Lautsprecher offenbar bis morgens aufgedreht werden könnten: „Was auf den Paderwiesen per Hinweisschild explizit verboten ist, darf unweit davon nicht die Regel sein.“
Was der Tornado mit dem Lärm zu tun hat
Auch die Folgen des Tornados machen sich den Angaben der Initiative nach bemerkbar: Zuvor hätten die Blätter der Bäume einen Teil der Beschallung geschluckt. Seit der Großteil der Bäume jedoch dem Unwetter zum Opfer gefallen ist, sei es für die Anwohner sogar noch einmal zusätzlich lauter geworden.
„Eine Duldung dieser Zustände durch Ordnungsamt und Polizei mit dem Verweis auf die begonnene politische Diskussion darf es nicht geben“, fordert die Initiative. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Vorjahres wollen die Anwohner wissen, ob Ordnungsamt, BOSS und Polizei inzwischen eine Antwort darauf gefunden hätten, wer für die Lösung der genannten Probleme zuständig sei, oder ob die Anwohner mit den Belästigungen allein bleiben würden. Sie werfen den Behörden in diesem Zusammenhang erneut ein „Hin-und-Herschieben des Balles mit Untätigkeit auf allen Seiten“ vor, angekündigte Gespräche seien bislang ausgeblieben.
Rückblick: Immer wieder Ärger
Im Vorjahr hatte es an den Wochenenden immer wieder Beschwerden über Partylärm und sogar Krawalle im Paderquellgebiet gegeben. Ordnungsamt und Polizei reagierten mit verstärkter Präsenz und sprachen Platzverweise aus – waren aber personell nicht so stark besetzt, um der Lage komplett Herr zu werden, was für Frust bei den Anwohnern sorgte. Im Herbst hatte die Stadt Paderborn prognostiziert, dass sich die negativen Vorfälle 2022 nicht wiederholen würden.