Paderborn

Lage auf Paderborner Intensivstation weiter angespannt

Daniel Sieveke besucht ein örtliches Krankenhaus, um sich mit Pflegekräften über die schwierige Situation auszutauschen. Anlass ist ein kürzlich verschickter Brandbrief der Kliniken.

Daniel Sieveke (2.v.l.), tauscht sich mit Pflegedirektorin Anna Beringhoff (l.) und Mitarbeitenden des Teams der Intensivstation sowie der Anästhesie aus. | © C. Bernert / Brüderkrankenhaus

18.12.2021 | 18.12.2021, 02:15

Paderborn. Um sich ein Bild von der Situation auf der Intensivstation zu machen, hat der Landtagsabgeordnete Daniel Sieveke (CDU) stellvertretend für alle Paderborner Krankenhäuser das Brüderkrankenhaus St. Josef besucht. Dabei tauschte er sich einer Pressemitteilung zufolge auch ausgiebig mit Pflegekräften aus.

Anlass des Besuchs war ein Schreiben der Paderborner Krankenhäuser an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, in dem die Vertreter der Krankenhäuser auf die knapper werdenden Intensivkapazitäten aufmerksam gemacht haben und vor einer möglicherweise nötigen Triage warnten. In der vergangenen Woche hatten die Paderborner Akutkrankenhäuser dann gemeinsam entschieden, medizinisch nicht dringend erforderliche Operationen zu verschieben, um genügend Ressourcen für die Behandlung von Covid-19-Patienten und anderer Schwerstkranker zu schaffen.

„Die Lage auf der Intensivstation ist nach wie vor angespannt", betont Sonja Spieker, Leiterin der Intensivstation. Obwohl im OP-Aufwachraum zusätzliche Intensivbetten geschaffen wurden, sei die Auslastung noch immer sehr hoch. Im Brüderkrankenhaus liegen mit Stand vom 17. Dezember drei Covid-19 Patienten auf der Intensivstation, davon einer aus Bayern, der im Rahmen des länderübergreifenden Kleeblattsystems aufgenommen worden war. Hinzu kommen viele hochbetagte Menschen mit intensivpflichtigen Erkrankungen, was für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist.

"Wir lassen uns nicht unterkriegen"

Die nun schon fast zwei Jahre andauernde hohe körperliche Belastung, die die Versorgung von Coronapatienten erfordert, habe auch beim Personal des Brüderkrankenhauses Spuren hinterlassen. „Wir lassen uns aber nicht unterkriegen, als Team halten wir zusammen. Derzeit kooperieren wir mit den Kolleginnen aus der Anästhesie und dem OP-Personal, um eine adäquate Versorgung der Patienten auf der Intensivstation gewährleisten zu können", erklärt Sonja Spieker.

Sieveke bedankte sich bei den Ärzten und Pflegenden für den außerordentlichen Einsatz: „Ich habe großen Respekt vor dem, was Sie hier leisten". Erst Anfang September hatte Sieveke die Förderung des Brüderkrankenhauses mit 870.000 Euro aus dem Corona-Sonderprogramm der Landesregierung verkündet. Regionalleiter Siegfried Rörig: „Die Mittel benötigen wir dringend, um auch in Zukunft die wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Paderborn sicherzustellen."