Meilenstein für die BBT-Gruppe

Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn erweitert Fläche auf 1.200 Quadratmeter

Über 16 Millionen Euro werden in die neue Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte investiert. Alle Fachabteilungen für die Krankenhäuser und Praxen im regionalen Verbund profitieren davon.

Christoph Robrecht, Direktor Unternehmenskultur des Brüderkrankenhauses (3.v.l.) freut sich zusammen mit Hans-Bernd Janzen (stellv. Landrat), Dieter Honervogt (stellv. Bürgermeister), Thoraxchirurg Guido Scholz, Projektmanagerin Daliah Munko, Siegfried Rörig, Carsten Nulle, Markus Jordan und Stefan Hiegemann (stellv. Leiter der AEMP) über die Einweihung der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte. | © Christiane Bernert

10.03.2025 | 10.03.2025, 05:00

Paderborn. Ohne sterile Instrumente läuft in einem Krankenhaus gar nichts: keine Operationen und keine Untersuchungen. Beim Blick über die 1.200 Quadratmeter große Fläche im Erdgeschoss des Gebäudes C auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses ist nicht mehr vorstellbar, dass „der Steri“ früher auf knapp bemessenen 160 Quadratmetern zwischen Intensivstation und OP im 1. Obergeschoss untergebracht war. Jetzt wurde die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) feierlich eingeweiht, wie die Barmherzige-Brüder-Trier-Gruppe (BBT) mitteilt.

„Das ist ein Meilenstein für uns“, sagt Siegfried Rörig, Regionalgeschäftsführer der BBT-Gruppe, zu der das Brüderkrankenhaus mit der AEMP gehört. 16,6 Millionen Euro hat das Brüderkrankenhaus in den mit modernster Technik ausgestatteten Bau investiert. „Die Sicherheit der Patienten wird um ein Vielfaches gesteigert“, so Rörig. Neben der AEMP ist in dem Neubau auch das B&V Labor und das Institut für Pathologie der Ärzte Bürger, Kersting und Wullbrand untergebracht.

„Wir bereiten in unserem Dienstleistungszentrum Medizinprodukte aller Fachabteilungen für die Krankenhäuser und Praxen im regionalen Verbund der BBT-Gruppe auf. Auch externen Kunden stehen unsere Leistungen zur Verfügung“, bekräftigt Rörig.

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Einziger Plasmasterilisator im Kreis Paderborn

Bei der AEMP handelt es sich um eine sogenannte kritische Infrastruktur. „Wir haben mit einer doppelten Dampfversorgung und einem leistungsstarken Notstromaggregat eine hohe Ausfallsicherheit. Mehrere unserer dampfbetriebenen Geräte sind zusätzlich mit einem eigenen Elektrodampferzeuger ausgestattet. Alle technischen Anlagen sind an unser Störmeldesystem angeschlossen und werden praktisch ständig überwacht“, erklärt Bauingenieur Markus Jordan, der als Regionalbereichsleiter Bau und Technik einer der Projektverantwortlichen ist.

Zu Stoßzeiten arbeiten in der AEMP zehn Personen. Der Transport des Sterilguts in den benachbarten OP des Brüderkrankenhauses erfolgt über einen Elektroschlepper. Dafür wurde eigens ein Aufzug an die hintere Fassade des Krankenhauses angebaut.

Der Plasmasterilisator ist ein Gerät, das es sonst nirgendwo im Kreis Paderborn gibt. In den Plasmasterilisator kommen Teile, die thermosensibel sind. Dazu gehört zum Beispiel die Optik des da-Vinci-OP-Systems, einem roboterassistierten Chirurgiesystem. Bei der Plasmasterilisation handelt es sich um eine H2O2-Sterilisation, also eine Niedrigtemperatur Sterilisation.

Die Instrumente werden automatisch eingezogen

Auch die Arme des da-Vinci-OP-Systems werden in der AEMP in Gebäude C aufbereitet. In dem hochmodernen Ultraschallbecken „Trison 2000“ geht die Vorreinigung vonstatten. „In dem Becken werden die Arme des da-Vinci mit ihren Scheren sanft geöffnet. Nachdem sie aus dem Ultraschallbad kommen, geht der übliche Kreislauf vonstatten. Das Reinigungsergebnis ist am Ende optimal“, so Carsten Nulle, Leiter der AEMP.

Die neue Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte ist nicht nur groß, sondern auch schnell. Die Instrumente werden automatisch eingezogen. Dadurch entfällt manuelles Be- und Entladen. Bei dringend benötigtem Instrumentarium findet eine Priorisierung statt - die Instrumente werden bevorzugt bearbeitet. Mit dem praktischen Känguru-System ist zudem rückenschonendes Arbeiten möglich: Die Container bleiben zur Sterilisation auf ihrem Gestell, dem Känguru, sie müssen nicht händisch umgesetzt werden.