Paderborn. Die Paderborner Polizei hat am Donnerstag in der Innenstadt umfangreiche Kontrollen zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität durchgeführt. Zwölf Menschen wurden in Gewahrsam genommen und mehrere Strafverfahren eingeleitet. Im Fokus des Einsatzes standen insbesondere die Bereiche des so genannten "Westernmauerkarrees" und der Brückengasse, sowie die Bushaltestelle Am Westerntor, der Durchgang zur Westernmauer und die Alte Torgasse.
In den letzten Wochen hätten Anlieger hier den zunehmenden Verkauf und Konsum von Betäubungsmitteln in Zugängen von Wohnkomplexen und Tiefgaragen, sowie auf frei zugänglichen Hinterhöfen beobachtet, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Zivile Ermittler hätten dies in den vergangen Wochen durch eigene Beobachtungen bestätigen können.
Ziel des Einsatzes am Donnerstag sei es gewesen, Straßenhändler und deren Ankäufer zu identifizieren, um Beweise für die entsprechende Strafverfolgung zu sammeln. Insgesamt zwölf Tatverdächtige seien zwecks Überprüfung ihrer Personalien auf der Paderborner Wache in Gewahrsam genommen worden.
Zivile Beamte führten die Durchsuchung eines Tatverdächtigen coronabedingt auf dem Hof der Paderborner Wache durch. Er versuchte noch auf dem Hof der Polizei, vor den Augen der Beamten, das mitgeführte Marihuana in einem Gulli verschwinden zu lassen.
Zwei Verdächtigen kann gewerbsmäßiger Handel nachgewiesen werden
Von den zwölf Tatverdächtigen hatten nach Polizeiangaben sechs Beschuldigte geringe Mengen Marihuana dabei. Zwei Personen davon konnte der gewerbsmäßige Handel nachgewiesen werden, die anderen vier waren im Besitz des Rauschgiftes. Entsprechende Strafverfahren wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden eingeleitet.
Die Polizeikräfte sprachen sieben Betretungs- und Aufenthaltsverbote gegenüber polizeilich bereits bekannten Angehörigen der hiesigen Rauschgift-Szene aus. Sie erhalten ein dreimonatiges Betretungsverbot für das entsprechende Areal, bei Missachtung drohen den Beschuldigten ein entsprechendes Zwangsgeld und in letzter Konsequenz die Erzwingungshaft.
Unter den Tatverdächtigen war außerdem ein seit sechs Tagen vermisst gemeldeter Jugendlicher, der nun der entsprechenden Jugendeinrichtung überstellt wird. Zusätzlich stellten die Beamten acht Verstöße gegen die geltende Corona-Schutzverordnung fest.
Polizei setzt auf "hohes Maß an Präsenz und Schwerpunktkontrollen"
Landrat Christoph Rüther, Leiter der Kreispolizeibehörde, betont: "Wir nehmen das Bedürfnis der Menschen nach Sichtbarkeit und Ansprechbarkeit der Polizei im öffentlichen Raum ernst. Darauf haben wir uns mit einer abgestimmten Einsatzkonzeption, die auf ein hohes Maß an Präsenz und Schwerpunktkontrollen im Innenstadtbereich setzt, eingestellt."
Ulrich Ettler, Leiter der Abteilung Polizei, ergänzt: "Kontrollaktionen wie diese sind mir ein dringendes Anliegen. Dadurch wollen wir die Szene in dem Bereich aufhellen, um den Drogenhandel rund um den Brennpunkt Westerntor zu verhindern. Diesen Behördenschwerpunkt werden wir im Jahresverlauf entsprechend konsequent fortführen." Eingesetzt waren neben Polizeibeamten aus Paderborn auch Kräfte aus Bielefeld.
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