Paderborn "Angstraum Innenstadt": Forderung nach Alkoholverbot in Paderborn

Paderborn. Die Westernstraße in Paderborn sollte attraktiver werden, entwickelt sich jedoch zu einem gefährlichen Pflaster. Das findet die Interessengemeinschaft Innenstadt. "Es sind - vor allem an der Westernmauer - stark alkoholisierte oder aggressive, übergriffige und teilweise unter Drogeneinfluss stehende Personen, die dieses Gebiet zunehmend zu einem Angstraum werden lassen", schreiben die Sprecher der Interessengemeinschaft Astrid Hunstig, Antonius Linnemann, Peter Maul und Heinz Tegethoff in ihrer Stellungnahme. Die Kritik bezieht sich auf die obere Westernstraße (Richtung Friedrichstraße), Westernmauer und Alte Torgasse. Dieses Quartier werde zunehmend von Personen beherrscht, die durch ihr Verhalten Passanten abschrecken. Besonders am Wochenende würden sich Müllberge anhäufen, zerbrochene Flaschen würden den Weg säumen und das Mobiliar der Außengastronomie werde beschädigt. "Die Bushaltestelle am Westerntor ist besonders an den Wochenenden in den frühen Morgen- und späten Abendstunden mit aggressiven Betrunkenen bevölkert und mit Müll übersät", schreiben die Sprecher. Nicht nur Einzelhändlern und Gastronomen sei diese Entwicklung ein Dorn im Auge, auch die Anwohner seien verärgert. Astrid Hunstig messe am Wochenende als Anwohnerin an der Westernmauer regelmäßig Werte zwischen 60 und 80 Dezibel. "Schlafen in der Nacht ist für die Anwohner kaum noch möglich", heißt es in der Stellungnahme. Kriminalität im inneren Ring gestiegen Dass die Kriminalität im Bereich des inneren Rings in Paderborn gestiegen ist, belegen auch die Zahlen der Paderborner Polizei. "Im Jahr 2017 verzeichneten wir in dem Bereich 667 Straftaten, 2018 waren es 937", sagt Polizeisprecher Mark Heinemann. Daher sei die Polizeipräsenz im Jahr 2019 im inneren Ring bereits erhöht worden. Die Interessengemeinschaft Innenstadt hält die Änderungen nicht für ausreichend. Es habe Gespräche mit der Polizei und Stadtverwaltung gegeben, wesentliche Verbesserungen seien jedoch ausgeblieben. Nun fordert sie "entschlossenes und konsequentes Handeln". Das bedeute eine weitere Intensivierung der polizeilichen Kontrollen sowie ein Alkoholverbot in diesen Bereichen der Innenstadt. Zudem regt die Interessengemeinschaft an, eine Videoüberwachung in dem Bereich in Erwägung zu ziehen. In Bezug auf das Alkoholverbot sagt Polizeisprecher Heinemann, dass es Gespräche mit Stadt und Ordnungsamt gebe. Zudem stünden Gespräche mit den Anwohnern im Raum Westernstraße, Westernmauer und Alte Torgasse an. Dunkle Ecken erkennen Als weitere Maßnahme begeht die Paderborner Polizei laut Heinemann den Bereich mit Beamten der Kriminalprävention. So würden beispielsweise dunkle Ecken ausgemacht werden. Die Sprecher der Interessengemeinschaft wollen an dem Thema dranbleiben, &bdquo;sodass dieser Raum zu einem Bereich wird, wo sich Familien mit Kindern, Senioren, Frauen und Männer jedes Alters wohlfühlen und gerne aufhalten: zum Leben, Arbeiten, Einkaufen und Kommunizieren."

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