
Paderborn. Keine 20 Stunden nach der bitteren 1:2-Pleite in Kiel bestritt der SC Paderborn am Sonntag ein nicht-öffentliches Testspiel gegen den Regionalligisten SC Wiedenbrück. Von den eingesetzten SCP-Akteuren konnte jedoch keiner so richtig Pluspunkte sammeln. Dies spiegelte sich auch im Endergebnis wieder, denn die Hausherren mussten sich im heimischen Trainingszentrum gegen den klassentieferen OWL-Nachbarn mit einem müden 1:1 (1:1) begnügen.
"Es war schon unser Wunsch, dass es ein flüssiges Spiel wird. Aber die Erwartungshaltung war nach dem gestrigen Tag ehrlich gesagt nicht so groß. Ich hatte schon befürchtet, dass es etwas zäher wird", resümierte Lukas Kwasniok. Paderborns Trainer hatte hierbei eine durchaus namhafte Startformation aufs Feld geschickt, in der auch die beiden Last-Minute-Neuzugänge Michael Martin und Calvin Brackelmann standen.
Beide konnten jedoch kaum Impulse setzen. So war dem komplett unauffälligen Brackelmann anzusehen, dass ihm jegliche Trainings- und Spielpraxis fehlt. Er wurde zur Pause durch Marcel Hoffmeier ersetzt. SCP-Novize Martin verbuchte im zentralen Mittelfeld zwar relativ viele Ballkontakte, doch die Zahl seiner gelungenen Aktionen hielt sich arg in Grenzen. "Ein bisschen mehr hatte ich schon erwartet", gab Kwasniok zu.
Ausgleich mit dem Halbzeitpfiff
Von einigen anderen etablierten Kräften hätte Paderborns Coach unterdessen gerade vor der Pause weitaus mehr erwarten können. Der SCP kam kaum zu Torchancen und schlampte mitunter bei der Defensivarbeit. Negativer Höhepunkt war die 35. Minute, in der Wiedenbrück im Anschluss an eine Paderborner Ecke einen Konter fuhr. Und da bei den Gastgeber jegliche Restverteidigung fehlte, hatten Vorbereiter Emre Aydinel und Torschütze Steffen Rohwedder keinerlei Mühe, um Wiedenbrück mit 1:0 in Führung zu bringen.
Mit dem Halbzeitpfiff kam der SCP noch zum Ausgleich. Nach einer flachen Hereingabe von Marco Schuster bugsierte Max Kruse den Ball an die Latte, ehe Adriano Grimaldi das Leder zum 1:1 (45.) über die Linie stocherte. Kruse und Grimaldi zählten auch noch ebenso wie Nadj, Ezekwem und Rohr zu den SCP-Spielern, die sichtlich bemüht waren und Aktionen initiierten. Doch auch bei ihnen sollte vieles nicht klappen.
Alu-Pech nach der Pause
"Die letzte Energie hat gefehlt. Wiedenbrück hat die Energie dagegen aufs Feld gebracht", konstatierte Kwasniok und lobte damit den Gegner, der am Samstag sein Ligaspiel in Bocholt mit 0:1 verloren hatte. Immerhin: Im zweiten Durchgang sollte der SCP den Viertligisten weitaus besser im Griff haben, ohne sonderlich zu glänzen. Und es waren auch die Chancen da, um einen halbwegs standesgemäßen Sieg zu feiern. Doch es passt zur aktuellen SCP-Situation, dass selbst in Testspielen das Glück fehlt.
Maxi Rohr donnerte einen 35-Meter-Distanzschuss an die Unterkante der Latte (66.). Teamkollege Tobias Müller traf aus 25 Metern den Innenpfosten (77.). Kruse wiederum jagte das Leder nach einer Grimaldi-Ablage knapp über den Kasten (59.). Kimberly Ezekwem (75.) und David Kinsombi (80.) scheiterten unterdessen am Wiedenbrücker Torwart Luca Beermann.
Und so blieb es beim 1:1, was wiederum zum verkorksten SCP-Wochenende passte. Denn nicht nur die Profis kassierten eine Pleite. Die Regionalliga-Reserve verlor am Samstag mit 0:2 in Düren. Und die U19 schied beim SV Sandhausen im Elfmeterschießen aus dem DFB-Junioren-Vereinspokal aus.
SC Paderborn - SC Wiedenbrück 1:1 (1:1)
Paderborn: Boevink - Müller, Rohr, Brackelmann (46. Hoffmeier) - Schuster, Kinsombi, Martin, Ezekwem - Kruse (70. Pululu), Nadj - Grimaldi (70. Flotho)
Tore: 0:1 Rohwedder (35.), 1:1 Grimaldi (45.)