Das sind die Pläne des SC Paderborn mit Neuzugang Calvin Brackelmann

Paderborn. "Alle suchen derzeit einen Stürmer und einen Innenverteidiger mit linken Fuß", hatte Benjamin Weber am Dienstag erklärt. In Sachen Abwehr-Akteur mit Linksfuß ist der Sportchef des SC Paderborn fündig geworden. So gab der OWL-Zweitligist am Donnerstag bekannt, dass Calvin Brackelmann vom Drittligisten FC Ingolstadt an die Pader wechselt. Allerdings gehört der 24-jährige Verteidiger eher in die Kategorie Perspektivspieler. So soll Brackelmann zwar bei den Profis trainieren. Spielpraxis wird der gebürtige Lüneburger aber zunächst wohl in der Regionalliga-Reserve sammeln. "Calvin wird uns nicht sofort weiterhelfen. Aber wir werden ganz viel Freude an ihm haben", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok und bezeichnet den Novizen als "pfeilschnellen Potenzialspieler". "Wir wollen ihn behutsam aufbauen", erklärt Sportchef Weber, der den Transfer auch schon mal als Vorgriff auf die kommende Spielzeit tätigte. Schließlich müssen die Paderborner am Saisonende mit Kimberly Ezekwem wieder einen der seltenen und heißbegehrten Linksfuß-Verteidiger ziehen lassen, da dann das Leihgeschäft mit dem SC Freiburg endet. "Calvin hat alles, was man als Verteidiger benötigt, auch eine sehr hohe Endgeschwindigkeit. Und er hat den festen Glauben, dass er den Sprung nach oben schaffen kann", betont Paderborns Sportchef mit Blick auf seinen 1,96 Meter großen Neuzugang. Eben jenen Sprung hätte Brackelmann womöglich schon 2019 oder 2020 in Diensten des 1. FC Köln und des FC Schalke 04 schaffen können. Dort hatte er mit guten Leistungen in den Regionalliga-Reserven auf sich aufmerksam gemacht, ehe in das Verletzungspech stoppte. Wiedersehen mit einem Teamkollegen Besonders bitter war der Kreuzbandriss, den der damalige Schalker am 16. Februar 2020 in der Regionalligapartie beim SC Verl erlitt. Brackelmann fiel mehr als zwölf Monate aus und versuchte einen Neuanfang beim SV Rödinghausen. Richtig durchstarten sollte er aber erst wieder in der Saison 2021/22 beim Nord-Regionalligisten VfB Lübeck. Dort war Brackelmann, der in der Jugend unter anderem für den HSV, Hansa Rostock und Köln gespielt hatte, ein absoluter Leistungsträger. Im Sommer 2022 heuerte der ehemalige Junioren-Nationalspieler beim FC Ingolstadt an. Dort avancierte Brackelmann auf Anhieb zum Stammspieler, der zumeist an der Seite von Visar Musliu die Innenverteidigung der Schanzer bildete. Doch unter dem neuen Trainer Michael Köllner hatte der 24-Jährige keine guten Karten mehr. Im Endspurt der vergangenen Saison und in den ersten Partien der aktuellen Spielzeit wurde er nicht mehr berücksichtigt. Stillschweigen über Transfermodalitäten Und so kam es nun zum vorzeitigen Wechsel nach Paderborn, wo Brackelmann auf seinen Ex-Teamkollegen Musliu trifft. Über die Vertragslaufzeit macht der SCP wie gewohnt keine Angaben. Über die Transfermodalitäten vereinbarten beide Klubs Stillschweigen. Falls eine Ablöse geflossen ist, dürfte diese aber im niedrigen sechsstelligen Bereich liegen. Brackelmann könnte der letzte SCP-Neuzugang der am Freitag um 18 Uhr endenden Sommer-Transferperiode sein. Falls es doch noch eine weitere Verpflichtung geben sollte, würde auch diese eher zur Kategorie "Perspektivspieler" gehören. "Wir wissen, dass viele Fans auf einen großen Namen auf der Mittelstürmer-Position hoffen. Aber der Markt und unser Geldbeutel geben das nicht her. Wir müssen perspektivisch denken", betont SCP-Coach Kwasniok. Was Abgänge betrifft, könnten Marcel Mehlem und Johannes Dörfler noch ihre Zelte in Paderborn abbrechen. Bis zum Donnerstagmittag lagen aber keine Anfragen vor.

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