
Oliva Nova/Benidorm. Individuelle Fehler haben dem SC Paderborn in der Hinrunde der aktuellen Zweitligasaison einige Punkte gekostet. Gleich im ersten Testspiel des neuen Jahres führte nun erneut ein kapitaler Schnitzer zu einem Gegentor. In der Partie gegen den SC Heerenveen leistete sich Martin Ens einen Fehlpass, den der niederländische Erstligist zu einer frühen 1:0-Führung nutzte. Doch weil sich der SCP nach einer verschlafenen Startphase deutlich steigern konnte, stand am Ende immerhin ein 1:1 (0:1) zu Buche.
Rund 500 Zuschauer hatten im Sports Center von Oliva Nova hierbei zunächst äußerst wacklige Paderborner erlebt. Das Team von Trainer Lukas Kwasniok kam mit dem hohen Pressing der Niederländer überhaupt nicht zurecht. „Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs die Müdigkeit aus den Trainingseinheiten erst einmal aus den Beinen laufen mussten“, urteilte Kwasniok.
Dessen Team geriet in der zwölften Minute in Rückstand. Der eingangs erwähnte Martin Ens hatte einen Blackout im Spielaufbau. Heerenveens iranischer Nationalspieler Alireza Jahanbakhsh sagte danke und netzte zum 0:1 ein. „Das war ein Geschenk. Aber das passte zu unseren ersten 20 Minuten“, bilanzierte Paderborns Coach.
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Paderborner Systemumstellung trägt Früchte
Ab der 20. Minute sollte der SCP aber kaum noch etwas zulassen. „Bis dahin sind wir gegen eine technisch sehr gute Mannschaft ins Rotieren gekommen. Wenn du aufgrund des Systems vorne mit einem Mann weniger anläufst, brauchst du gute Beine und einen wachen Kopf. Das hatten wir aber nicht“, erklärte Kwasniok und fügte an: „Wir haben dann umgestellt. Das geht in einem Testspiel sehr gut, weil mich die Jungs hören. Im Stadion hast du dazu oft erst in der Halbzeit die Möglichkeit.“
Die Arbeit gegen den Ball war fortan jedenfalls sehr ordentlich. Spielerisch aber ließen die Kwasniok-Mannen viele Wünsche offen. Auch der neue Mittelfeldstratege Marvin Mehlem fand in der ersten Hälfte keine Lösungen. Mit Casper Terho stand auch der zweite Winterneuzugang in der Startelf. Der finnische Nationalspieler zählte zu den Aktivposten, blieb bei seinen Aktionen aber letztlich glücklos.
Bilbija belohnt die SCP-Leistungssteigerung
Zur Pause wechselte Kwasniok komplett durch. Und der SCP gewann gegen zunehmend müder werdende Niederländer die Oberhand. Mehr als der Ausgleich sprang aber nicht heraus. Filip Bilbija verwandelte in der 74. Minute einen Elfmeter zum 1:1-Endstand, nachdem er selbst zuvor im Strafraum gefoult worden war.
„Die ganze Mannschaft war auf dem Sprung“, freute sich Kwasniok über den Biss, den sein Team nach der verpatzten Startphase gezeigt hatte. „Über 90 Minuten gesehen bin ich daher zufrieden“, so der SCP-Coach. Die einstudierten Elemente mit Ball seien allerdings kaum zur Geltung gekommen. „Dafür hatten wir nicht genügend Spielkontrolle“, so Kwasniok.
Den wichtigsten Zweck eines Testspiels sollte die Partie aber erfüllen. „Wir haben viele Erkenntnisse gewonnen“, resümierte Paderborns Coach. Und eben jene Erkenntnisse dürften auch an den restlichen drei Trainingstagen in Spanien recht hilfreich sein.
SC Paderborn - SC Heerenveen 1:1 (0:1)
SC Paderborn 1. Hälfte: Schubert - Curda, Ens, Brackelmann - Obermair, Hansen, Mehlem, Bäuerle - Terho, Grimaldi, Ansah
SC Paderborn 2. Hälfte: Boevink - Hoffmeier, Scheller, Musliu - Herrmann, Castaneda, Engelns, Zehnter - Kostons, Platte, Bilbija
Tore: 0:1 (12.) Jahanbakhsh, 1:1 Bilbija (74., Foulelfmeter)