SCP-Splitter

Paderborn feiert Elfmeterkiller, Edeljoker und Topscorer

Jannik Huth, Sirlord Conteh und Felix Platte sind die Garanten für den SCP-Punktgewinn auf St. Pauli. Ein Ex-Paderborner schießt sich unterdessen auf Schalke den Frust von der Seele. Und der nächste SCP-Gegner erlebt ein Spektakel in der Pfalz.

SCP-Keeper Jannik Huth war auch am Hamburger Millerntor voll auf der Höhe und parierte unter anderem einen Strafstoß der Hausherren. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
28.08.2022 | 29.08.2022, 09:59

Huth pariert den nächsten Elfer

Dass es für den SC Paderborn am Samstag beim 2:2 auf St. Pauli zu einem Punktgewinn reichte, lag auch an Jannik Huth. Der SCP-Torhüter bot vor den 29.269 Zuschauern am Millerntor mal wieder eine prima Leistung, die er in der 51. Minute mit einem gehaltenen Foulelfmeter krönte. So parierte Huth den Schuss von Pauli-Kapitän Leart Paqarada.

"Ich hatte mich gut vorbereitet und wusste, dass er eine Tendenz hat, in die von mir aus gesehene linke Ecke zu schießen", erklärte Huth, dessen Elfmeter-Statistik immer besser wird. So hielt der 28-Jährige in dieser und in der vergangenen Saison damit fünf von zehn Strafstößen. In der Woche vor dem Gastspiel auf St. Pauli hatte er gegen den Kieler Alexander Mühling die Oberhand behalten. Zuvor waren Robert Glatzel (HSV), Pascal Testroet (Sandhausen) und Stefan Kutschke (Ingolstadt) am Paderborner Keeper verzweifelt.

Insgesamt entschärfte Huth in seiner Profi-Laufbahn bislang 8 von 23 Elfmetern, was einer exzellenten Quote von 35 Prozent entspricht. Nicht nur wegen seiner Strafstoß-Parade zog der gebürtige Bad Kreuznacher am Samstag ein zufriedenes Fazit. "Klar ist es ärgerlich, wenn du so spät noch den Ausgleich kassierst. Aber nüchtern betrachtet ist ein Punkt auf St. Pauli eine gute Sache. Und vom Spielverlauf her ist das Remis auch gerecht", resümierte Jannik Huth, der sich nun auf die Heimspiele gegen Magdeburg (3. September) und Regensburg (10. September) freut. "Zuhause sind wir ja ganz gut. Ich hoffe, dass das so weitergeht", so der SCP-Torwart.

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Ein Joker als Spezialwaffe

Sirlord "Sissi" Conteh hätte gerade am Samstag sicherlich auch gerne von Beginn an gespielt. Schließlich hatte der gebürtige Hamburger von 2015 bis 2019 das Trikot des FC St. Pauli getragen. Doch der SCP-Neuzugang saß bei seiner Rückkehr in die Heimatstadt zunächst nur auf der Bank. "Wir wollten nicht von Beginn an mit langen Bällen operieren", begründete Lukas Kwasniok.

Da das Paderborner Kombinationsspiel am Millerntor jedoch gehörig stockte, brachte der Paderborner Trainer seinen pfeilschnellen Stürmer in der 58. Minute für Marvin Pieringer in die Partie. Zunächst lauerte Conteh vergeblich auf SCP-Konter, doch in der 85. und 92. Minute versenkte er das Leder jeweils nach einer Vorlage von Felix Platte im gegnerischen Tor. Treffer Nummer eins wurde wegen einer Abseitsposition aberkannt. Tor Nummer zwei aber zählte.

"Wenn Sissi in diese Situationen kommt, ist er eine echte Waffe. Die Kombination Platte-Conteh hat St. Pauli am Ende sehr wehgetan", urteilt SCP-Coach Kwasniok. Conteh hat damit nach seinen ersten sechs Zweitligaspielen bereits zwei Treffer und zwei Assists auf seinem Konto.

Platte bleibt der Topscorer

Sogar noch weitaus besser ist die bisherige Saisonausbeute von Felix Platte. Der SCP-Torjäger ist mit sechs Treffern und drei Assists derzeit der Topscorer der 2. Bundesliga. Auf St. Pauli sollte jedoch eine Erfolgsserie des 26-Jährigen reißen. So blieb Platte im sechsten Saisonspiel erstmals ohne eigenen Torerfolg.

Dafür glänzte er diesmal als zweifacher Assistgeber, denn Platte hatte bereits die perfekte Vorlage zu Marvin Pieringers 1:0-Führungstreffer (44.) geliefert. "Deshalb habe ich Felix auch durchspielen lassen, wobei ich schon überlegt hatte, ihn für Dennis Srbeny auszuwechseln. Aber nach der Verletzung von Uwe Hünemeier hatte sich diese Option dann erledigt", erklärte SCP-Coach Kwasniok.

La Ola für den Schiedsrichter

Am Hamburger Millerntor geht es meistens ziemlich heiß und mitunter auch extrem hitzig zu. Doch die Fans des FC St. Pauli bleiben dabei fast immer fair. Gastfreundschaft wird beim Kiezklub großgeschrieben. So wurde beispielsweise auch am Samstag vor dem Anpfiff die Vereinshymne des SC Paderborn gespielt.

Einen besonders herzlichen Empfang konnte auch Schiedsrichter Deniz Aytekin genießen. Als sich der erfahrene Referee und sein Gespann vor dem Spiel aufwärmten, wurden die Sprints des Schiedsrichter-Gespanns von den Fans auf der Gegengeraden mit einer La Ola gewürdigt. Aytekin leitete die Partie anschließend gewohnt unaufgeregt und souverän.

Michel trifft im Doppelpack

Ein Ex-Paderborner in Diensten von Union Berlin hatte am Samstag Grund zur Freude. So schnürte Sven Michel beim 6:1-Erfolg der Eisernen auf Schalke den ersten Bundesliga-Doppelpack seiner Karriere. Es waren zwei typische Michel-Tore, denn bei beiden Treffern hatte der langjährige SCP-Stürmer auf den langen Ball gelauert, um dann im richtigen Moment durchzustarten.

Beim 1:5 (87.) behielt Michel frei vor Schalke-Keeper Alexander Schwolow die Nerven. Das 1:6 (90.) erzielte der Union-Edeljoker mit einem Volleyschuss aus spitzem Winkel, der in der Auswahl zum Tor des Monats landen könnte. Für Michel war dieser Doppelpack auch Balsam für die Seele, denn für ihn persönlich lief die Saison bislang nicht nach Wunsch. Nach dem Abgang von Union-Torjäger Taiwo Awoniyi hatte sich der 32-Jährige durchaus Hoffnungen auf einen Stammplatz gemacht. Doch bisher kam Michel nur zu drei Joker-Einsätzen mit insgesamt 43 Minuten Spielzeit.

Spektakel auf dem Betzenberg

Mitunter gibt es auch spektakuläre Zweitligaspiele ohne Paderborner Beteiligung. Dieser Nachweis wurde am Sonntag auf dem Lauterer Betzenberg erbracht. So endete das Aufsteigerduell zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Magdeburg nach einem wilden Ritt mit 4:4 (2:3). Boyd (7.) hatte den FCK in Führung gebracht, ehe Kwarteng (11./22.) und El Hankouri (17.) für Magdeburg trafen. Tomiak (40.), Hercher (47.) und Wunderlich (66., Foulelfmeter) drehten die Partie für die Hausherren, die dann aber noch ein Eigentor durch Tomiak (80.) fabrizierten.

Bei Kaiserslautern stand der erst am Freitag verpflichtete Ex-Paderborner Philipp Klement prompt in der Startelf. Der Mittelfeldspieler bereitete per Freistoß das 2:3 vor und holte den Elfmeter zum 4:3 heraus. SCP-Leihgabe Robin Bormuth wurde zur Halbzeit eingewechselt. Für die Magdeburger geht es unterdessen nun am kommenden Samstag, 3. September, nach Paderborn. Im letzten Gastspiel an der Pader hatte es am 23. September 2018 übrigens ebenfalls ein 4:4 gegeben. Der SCP kann halt Spektakel.


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