2. Fußball-Bundesliga

2:1-Sieg gegen Magdeburg: SC Paderborn bleibt im Rennen um den Aufstieg

Der SCP hat im Heimspiel gegen Magdeburg zunächst große Startschwierigkeiten, kann sich dann aber deutlich steigern und feiert einen 2:1-Erfolg. Paderborn wahrt damit die Chance auf die Bundesliga, benötigt aber Schützenhilfe.

Torschütze Felix Götze (vorne, 2. v. l.) lässt sich für seinen Treffer zum 2:1 feiern. Zu den Gratulanten Raphael Obermair (l.) und Sven Michel (r.). | © David Inderlied/dpa

Frank Beineke
10.05.2025 | 11.05.2025, 12:50

Paderborn. Der SC Paderborn machte am Samstag im wahrsten Sinne des Wortes seine Hausaufgaben und darf weiter auf den Sprung in die Bundesliga hoffen. So feierte der OWL-Zweitligist vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena einen hochverdienten 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg. Für das Team von Trainer Lukas Kwasniok sind damit weiterhin die Relegation und sogar der direkte Aufstieg drin. Allerdings ist der SCP auf Schützenhilfe angewiesen, denn vor dem Saisonfinale rangiert Paderborn weiter auf Rang vier.

Lukas Kwasniok hatte diesmal nach der Devise „Never change a winning team“ gehandelt. So setzte der SCP-Coach in seiner Anfangsformation auf ebenjene elf Spieler, die zuletzt auch beim 2:0-Sieg auf Schalke von Beginn an gespielt hatten. Magdeburgs Trainer Christian Titz nahm im Vergleich zur 0:5-Heimschlappe gegen Münster zwei Startelfänderungen vor. Patric Pfeiffer und Bryan Texeira ersetzten Xavier Amaechi und den erkrankten Livan Burcu.

Unter den 15.000 Zuschauern in der Arena waren derweil Daniel Farke, Trainer des englischen Erstliga-Aufsteigers Leeds United und Vater von SCP-Akteur Luis Engelns, sowie der langjährige SCP-Geschäftsführer und Sportchef Michael Born. Sie sahen gewohnt spielstarke Magdeburger, die in der ersten halben Stunde die bessere Mannschaft waren, obwohl der SCP etwas überraschend mehr Ballbesitz hatte.

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Paderborn leistet sich zunächst zahlreiche leichte Fehler

Denn während sich die Hausherren zahlreiche leichte Fehler im Aufbauspiel leisteten, kombinierte sich der FCM immer wieder gefällig nach vorne. Torjäger Martijn Kaars (4.), Daniel Heber (5.), Baris Atik (10.) und Bryan Texeira (11.) verbuchten erste Chancen. Der Führungstreffer für Magdeburg war dann allerdings ein Geschenk des Video-Assistant-Referees.

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FCM-Verteidiger Patric Pfeiffer hatte in der zwölften Minute eine Atik-Ecke aufs Tor geköpft. SCP-Torhüter Manuel Riemann hielt. Es gab keine Magdeburger Proteste, das Spiel lief zunächst weiter. Dann aber meldete sich der VAR. Schiedsrichter Martin Petersen wurde an den TV-Monitor gebeten, sah sich die Szene noch einmal an und entschied auf Elfmeter.

Grund: SCP-Verteidiger Calvin Brackelmann hatte das Spielgerät beim besagten Pfeiffer-Kopfball im normalen Bewegungsablauf mit der Hand touchiert. FCM-Stürmer Kaars ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, verwandelte sicher und sorgte mit seinem 18. Saisontreffer für die Magdeburger 1:0-Führung.

Ein offensivfreudiger Verteidiger sorgt für den Ausgleich

In der 31. Minute ging Gäste-Akteur Alexander Nollenberger im Duell gegen Scheller nach einem leichten Rempler im Strafraum zu Boden. Diesmal aber sollte sich der VAR nicht melden. Stattdessen fanden die Paderborner, die in der 27. Minute in Person von Felix Götze zu ihrer ersten Torgelegenheit gekommen waren, nun endlich ins Spiel.

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In der 37. Minute hätte dabei das 1:1 fallen müssen. Zunächst verzog SCP-Stürmer Sven Michel nach einer Hereingabe von Aaron Zehnter aus acht Metern. Keine 30 Sekunden später tauchte Scheller frei vor FCM-Keeper Dominik Reimann auf, doch Pfeiffer verhinderte mit einer Monstergrätsche den Ausgleich.

Dieser ließ aber nicht mehr lange auf sich warten. Ein für Filip Bilbija gedachter Chipball von Sven Michel segelte Richtung Fünfer. Und der mitaufgerückte Calvin Brackelmann, der den Angriff auch eingeleitet hatte, netzte aus kurzer Distanz zum 1:1 (41.) ein. Es war zugleich der Pausenstand, der angesichts des starken Paderborner Schlussspurts auch verdient war.

SCP hat nach der Pause alles im Griff

Mit einem Wechsel aufseiten der Gäste ging es in den zweiten Durchgang. Alexander Ahl Holström kam für Texeira ins Spiel. Der Schwede hatte nach 45 Sekunden prompt die dicke Chance zum 1:2. Ahl Holmström kam nach einer Atik-Flanke aus kurzer Distanz zum Kopfball, zielte aber genau auf Riemann (46.). Es sollte die letzte nennenswerte Torgelegenheit der Magdeburger bleiben.

Auf der Gegenseite hätte es in der 50. Minute derweil Elfmeter für den SCP geben können. Pfeiffer klammerte lange und hartnäckig gegen Ilyas Ansah, der zu Fall kam. Dem Schiedsrichter reichte das aber offenbar nicht aus, um auf den Punkt zu zeigen. Dann donnerte SCP-Kapitän Raphael Obermair aus 25 Metern ansatzlos an die Latte (53.). Zehnter schoss nach dem nächsten guten Angriff der Gastgeber ans Außennetz (56.). Und auch nach Bilbijas Abschluss in Minute 58 und der anschließenden Obermair-Ecke hätte es 2:1 stehen können.

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Paderborn war nun am Drücker - und sollte sich in der 61. Minute belohnen. Marvin Mehlem passte flach in die Mitte. Dort traf Felix Götze aus der Drehung zur SCP-Führung. Magdeburg reagierte mit einem Doppelwechsel: Falko Michel und Mohammed El Hankouri ersetzten Marcus Mathisen und Silas Gnaka (62.).

Paderborn verpasst noch mehrmals das 3:1

In der 69. Minute kam der Ex-Paderborner Tobias Müller für den erschöpften Pfeiffer in die Partie. Auch der SCP wechselte erstmals: Santiago Castaneda durfte für Michel ran. Castaneda spielte kurz darauf einen tödlichen Pass auf Bilbija, der im Eins-gegen-Eins-Duell am glänzend reagierenden Reimann scheiterte (73.). Das hätte eigentlich das 3:1 sein müssen.

Es folgte ein Paderborner Dreifachwechsel: Adriano Grimaldi, Sebastian Klaas und Marcel Hoffmeier ersetzten Filip Bilbija, Marvin Mehlem und Calvin Brackelmann (78.). Von den Gästen aus Magdeburg kam im Spiel nach vorne nur noch herzlich wenig. Der SCP verpasste unterdessen auch in Minute 87 die endgültige Entscheidung: Klaas zog nach feiner Einzelleistung übers Tor. So richtig zittern mussten Paderborns Fans dennoch nicht mehr, denn die Magdeburger Schlussoffensive blieb aus. Stattdessen vergab Mattes Hansen nach Vorarbeit des eingewechselten Laurin Curda das 3:1 (90.+3).

Der SCP hat damit sein erhofftes Endspiel zum Saisonfinale. Dabei gastieren die Kwasniok-Schützlinge am nächsten Sonntag, 18. Mai, um 15.30 Uhr beim Karlsruher SC. Dann muss wohl ein Auswärtssieg her. Und die punktgleiche SV Elversberg (Auswärtsspiel auf Schalke) und/oder der 1. FC Köln (Heimspiel gegen Kaiserslautern) müssten patzen. Doch auch der HSV wäre noch in der Verlosung, sofern die Hamburger am Samstagabend nicht ihr Heimspiel gegen Ulm gewinnen.

Das Spiel des SC Paderborn gegen den 1. FC Magdeburg im Ticker:


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