Spitzenreiter Paderborn schrammt am Millerntor knapp am Sieg vorbei

Hamburg. &bdquo;Das war zur Abwechslung mal wieder ein spektakuläres Spiel, an dem wir beteiligt waren", witzelte Lukas Kwaskniok. Der Cheftrainer des SC Paderborn hatte soeben erlebt, wie sein Team in der Zweitliga-Partie beim FC St. Pauli in der zweiten Minute der Nachspielzeit durch Joker Sirlord Conteh mit 2:1 in Führung gegangen war, um dann eine Minute später vor den 29.269 Zuschauern am Millerntor doch noch den 2:2 (0:1)-Endstand zu kassieren. Der SC Paderborn war damit einmal mehr ein Garant für einen hohen Unterhaltungswert gewesen, zu dem an diesem Tag allerdings vor allem der Gegner maßgeblich beigetragen hatte. Denn unterm Strich war der FC St. Pauli das bessere Team. &bdquo;Der Ausgleich war daher auch absolut verdient", gab Kwasniok zu. Dessen Schützlinge hatten vor allem vor der Pause enorme Probleme mit den aggressiv anlaufenden Gastgebern gehabt. &bdquo;Wir haben überhaupt nicht unseren Rhythmus gefunden. St. Pauli hat es uns im Spielaufbau sehr schwer gemacht", urteilte SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth. Bei aller Galligkeit fehlte den Kiezkickern allerdings die nötige Konsequenz im letzten Drittel. Torchancen waren in den ersten 45 Minuten absolute Mangelware. Alles deutete auf ein 0:0 zur Halbzeit hin. Dann aber schlug der Spitzenreiter von der Pader doch noch zu. Marvin Pieringer traf nach Vorarbeit seines Sturmkollegen Felix Platte zum 0:1 (44.). &bdquo;Wenn einmal die Abstimmung nicht passt oder du einen Ballverlust hast, ist Paderborn da", zollte Pauli-Coach Timo Schultz dem Gegner hohen Respekt. Huth wird wieder zum Elfmeterkiller Nach einer für SCP-Verhältnisse geradezu langweiligen ersten Hälfte sollte dann nach dem Wechsel reichlich Spektakel geboten werden. Zunächst schrammte St. Pauli bei einem Fast-Eigentor von Manolis Saliakas am 0:2 vorbei (48.). Dann hatten die Gastgeber die Topgelegenheit zum Ausgleich, denn nach einem Foul von SCP-Verteidiger Marcel Hoffmeier an Saliakas zeigte der souveräne Schiedsrichter Deniz Aytekin auf den Elfmeterpunkt. Keeper Jannik Huth machte seinem Ruf als Elfmeterkiller aber alle Ehre und hielt den Schuss von Pauli-Kapitän Leart Paqarada (51.). Auf der Gegenseite verpasste Robert Leipertz gleich zwei Mal das 0:2 (52.), ehe der SCP in der 78. Minute seinen Abwehrchef verlor. Der bis dato tadellose Uwe Hünemeier, der am Millerntor sein Startelf-Saisondebüt feierte, prallte mit seinem Teamkollegen Ron Schallenberg zusammen und zog sich dabei eine Platzwunde am Kopf zu. Der 36-jährige Altmeister musste raus und sollte bei der Abwehrschlacht in der Schlussphase schmerzlich vermisst werden. Wahnsinn in der Nachspielzeit Beispielsweise in der 84. Minute, in der St. Pauli zum 1:1-Ausgleich kam. Joker Etienne Amenyido, der schon in der vergangenen Saison beim Paderborner 2:2 am Millerntor getroffen hatte, netzte nach einer Flanke von Luca Zander per Direktabnahme ein. Der SCP setzte allerdings anschließend noch zwei messerscharfe Konter. Mit Erfolg. Das vermeintliche 1:2 durch den eingewechselten Sirlord Conteh in Minute 85 wurde zwar noch wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Doch in der 92. Minute erzielte der gebürtige Hamburger nach Platte-Vorarbeit dann doch die Paderborner Führung, die aber nicht lange halten sollte. Der für Hünemeier ins Spiel gekommene Jasper van der Werff verursachte eine unnötige Ecke, die Pauli-Innenverteidiger David Nemeth zum 2:2 (90.+3) ins Tor köpfte. &bdquo;Beide Teams haben einen Punkt. Und das geht am Ende auch so in Ordnung", zog sein Trainer Timo Schultz ein treffendes Fazit. Paderborn blieb immerhin ein Trost. So werden die Kwasniok-Mannen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nach dem sechsten Spieltag die Zweitliga-Tabelle anführen. Und immerhin hatten sie selbst bei bekannt heimstarken Hamburgern, die eine sehr gute Partie gemacht hatten, gepunktet.

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