
Ein Mehlem gibt nicht auf
Bevor am Donnerstag beim SC Paderborn die heiße Phase der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Holstein Kiel (Samstag, 20. August, 13 Uhr) begann, hatten sich die SCP-Kicker am Mittwoch eine willkommene Abwechslung gegönnt. Per Mountainbike ging es gemeinsam zum Nesthauser See, wo Paderborns Zweitliga-Fußballer ein ganz besonderes Teamevent absolvierten.
Wasserski fahren war angesagt. "Und man hat bei den Jungs viele Handlungsmuster erkannt, die sie auch auf dem Platz zeigen", berichtet SCP-Coach Lukas Kwasniok und nennt Marcel Mehlem als Musterbeispiel. "Cello hat sich auch beim Wasserski wirklich reingebissen, nachdem er oft gescheitert war. Andere waren deutlich eleganter und hatten es schneller raus. Aber er gibt halt nie auf", sagt Kwasniok und resümiert: "Es war einfach ein toller Tag."

Ein Duo vor der Rückkehr
Kelvin Ofori (Innenbandeinriss) und Kai Klefisch (Knöchelbruch) mussten ebenso wie Sebastian Klaas (Kreuzbandriss) auf einen Einsatz als Wasserski-Akrobaten verzichten. Für Ofori und Klefisch wird aber wohl in Kürze eine lange Zwangspause enden. "Beide sollen in der kommenden Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren", erklärt SCP-Trainer Kwasniok. Ofori hatte sich Mitte Juli am Knie verletzt. Klefisch hatte sich Anfang Mai noch in Diensten des Drittligisten Viktoria Köln den Knöchel gebrochen.
Hoffen auf fünfstellige Kulisse
Das Zweitliga-Spitzenspiel zwischen Spitzenreiter Paderborn und dem Tabellenfünften Kiel steigt am Samstag womöglich vor einer fünfstelligen Zuschauerkulisse. So waren am Donnerstagmittag bereits 7.876 Karten für die Partie in der Home Deluxe Arena verkauft worden. "Da wir bei den letzten beiden Heimspielen gegen Karlsruhe und Hannover in den letzten 48 Stunden jeweils rund 2.000 Tickets verkauft haben, könnte es wieder fünfstellig werden", sagt SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger.
Zum Saisonauftakt gegen den KSC waren 9.399 Zuschauer in die Home Deluxe Arena gekommen. 11.528 Fans sahen dann den 4:2-Heimsieg gegen Hannover. In diesem Spiel waren aber auch 2.500 Anhänger der Gäste im Stadion. Zum Vergleich: Aus Kiel werden am Samstag "nur" 500 Fans erwartet.
Trainer erwarten sehenswertes Spiel
Ein Besuch in der Home Deluxe Arena wird sich vermutlich auch lohnen, denn am Samstag könnte es ähnlich unterhaltsam werden wie beim 4:2 gegen Hannover. SCP-Coach Lukas Kwasniok prognostizierte bei der Pressekonferenz am Donnerstag eine "hochklassige Partie". Sein Kieler Trainerkollege Marcel Rapp erklärte fast zeitgleich: "Die Zuschauer werden ein gutes Fußballspiel sehen."
"Es kommt eine Mannschaft auf uns zu, die uns ähnelt", betonte Rapp und ergänzte: "Paderborns Ballsicherheit im Mittelfeld ist herausragend. Aber wir haben eine gute Form und freuen uns drauf." Kiels Coach muss dabei allerdings auf die verletzten Akteure Marco Komenda, Lewis Holtby und Stefan Thesker verzichten.
Ende einer langen Leidenszeit
Hauke Wahl ist bei Holstein Kiel dagegen wieder an Bord. Endlich! So konnte der 28-Jährige, der in der Saison 2015/16 für den SC Paderborn gespielt hatte, ab Mitte Januar rund fünf Monate lang überhaupt keinen Sport treiben. Grund: Wahl litt unter Pfeifferschem Drüsenfieber und musste sich in der Sommervorbereitung peu à peu wieder herankämpfen.
Beim Kieler 2:1-Sieg in Magdeburg gab der Innenverteidiger vor zwei Wochen ein Kurz-Comeback. Beim 3:0-Heimerfolg gegen Braunschweig wirkte Wahl dann in der letzten halben Stunde mit. Und so wird der Kieler auch bei der Rückkehr nach Paderborn im 20er-Kader stehen. Für die Startelf wird es aber noch nicht reichen. "Hauke könnte eine Halbzeit oder länger spielen. Aber wir wollen ihn erst wieder reinwerfen, wenn er bei 100 Prozent ist", erklärt Holstein-Coach Marcel Rapp.
Wiedersehen zweier Ex-Karlsruher
Eben jener Marcel Rapp (43) freut sich am Samstag nicht nur auf ein attraktives Spiel, sondern auch aufs Wiedersehen mit Lukas Kwasniok (41). Die beiden Zweitliga-Cheftrainer kickten nämlich einst ab Mitte der 90er-Jahre im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC. Anschließend machten sie gemeinsam die C-Lizenz, ehe sie sich als Jugendtrainer in diversen Duellen gegenüberstanden.
Kwasniok coachte dabei die U17 und U19 des KSC. Der zwei Jahre ältere Rapp stand in Diensten der TSG Hoffenheim. Die Bilanz spricht für Kwasniok, der in der Rückrunde der vergangenen Saison auch mit 4:3 gegen Rapps Kieler gewann. "Ich hätte nichts dagegen, wenn es diesmal auch so ist", sagt Paderborns Coach. "Ich schätze Lukas sehr. Er ist ein Fußballbesessener", erklärt Marcel Rapp und fügt an: "Lukas lässt sich immer etwas einfallen. Ich erwarte am Samstag durchaus etwas Überraschendes."