Frust vorm Fest: Das 1:2 gegen Karlsruhe wird zum Paderborner Stimmungskiller

Paderborn. Es hätte alles so schön sein können. Und die Chancen waren da, um im letzten Spiel des Jahres einen Heimsieg zu landen. Doch stattdessen kassierte der SC Paderborn am Samstag vor 14.362 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena eine 1:2 (1:2)-Niederlage gegen den Karlsruher SC. Der Plan, mit 31 Punkten in die Winterpause zu gehen, misslang. Und trotz der zweitbesten Zweitliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte herrschte nach dem verpatzten Jahresfinale tiefer Frust statt Festtagsstimmung. Vor allem beim Cheftrainer. So holte Lukas Kwasniok bei der Pressekonferenz nach dem Spiel zu einem kleinen Rundumschlag aus. &bdquo;Seitdem ich hier bin, haben wir in jedem Halbjahr zwischen 24 und 29 Punkte geholt. Wir sind immer am Anschlag. Aber wir haben einfach ein qualitatives Problem, um oben andocken zu können“, sagte der SCP-Coach nach der dritten Saisonniederlage und fügte an: &bdquo;Die Jungs geben alles. Aber sie sind einfach nicht gut genug.“ Letztlich habe sich die größere individuelle Klasse der Karlsruher durchgesetzt. &bdquo;Wanitzek, Zivzivadze und Schleusener haben heute den Unterschied ausgemacht“, konstatierte Kwasniok mit Blick auf die gegnerischen Offensiv-Asse. Den wohl größten Unterschied gab es an diesem Tag allerdings auf der Torhüterposition. Denn während KSC-Keeper Max Weiß mit sehenswerten Paraden zum Spieler des Spiels avancierte, sollte sein Paderborner Kollege Markus Schubert folgenschwer patzen. Karlsruhes defensive Ausrichtung zahlt sich aus Der 26-Jährige versuchte in der 34. Minute den Ball anzunehmen, doch das Leder sprang ihm vom Fuß. KSC-Torjäger Budu Zivzivadze schnappte sich das Spielgerät und schob mühelos zum 0:2 (34.) ein. &bdquo;Du schaust auf die Anzeigentafel, es steht 0:2 und du weißt nicht, warum“, erklärte ein ratloser SCP-Verteidiger Tjark Scheller nach einer Partie, die sein Team in der ersten Hälfte spielerisch dominiert hatte. Allerdings kamen die Hausherren gegen die kompakte Karlsruher Defensive viel zu selten in den gegnerischen Strafraum. &bdquo;Es ist halt immer die Königsdisziplin, sich gegen einen tief stehenden Gegner nach vorne zu kombinieren“, sagte KSC-Coach Christian Eichner. Seine Mannschaft startete unterdessen erst in der 16. Minute ihren ersten Angriff. Und der war gleich erfolgreich. Rechtsverteidiger Sebastian Jung netzte nach Vorarbeit von Schleusener und Zivzivadze zum 0:1 ein. Es folgte der besagte Blackout des Paderborns Keepers, der damit die unrühmliche Torwartpatzer-Serie dieser SCP-Hinrunde fortsetzte. &bdquo;Das hat uns sechs bis acht Punkte gekostet. Ein No-Go“, ärgerte sich Kwasniok. Da half es auch nichts, dass Schubert in der zweiten Hälfte gegen Wanitzek (62./63.) und Schleusener (81.) das 1:3 verhinderte. Obermair und Co. verzweifeln am KSC-Torhüter Denn am Ende gingen die Paderborner leer aus, weil KSC-Keeper Weiß einen Sahnetag erwischt hatte. Der 20-Jährige parierte glänzend gegen Raphael Obermair (40.), Laurin Curda (49.), Aaron Zehnter (51.) und Adriano Grimaldi (88.). Zudem hatte er Glück, dass ein abgefälschter Kopfball von Calvin Brackelmann (49.) an der Latte landete und Felix Platte beim vermeintlichen 2:2-Ausgleich (84.) im Abseits gestanden hatte. Weiß musste sich lediglich in der 45. Minute geschlagen geben, als SCP-Kapitän Raphael Obermair mit einem souverän verwandelten Foulelfmeter auf 1:2 verkürzte. Schiedsrichter Max Burda hatte nach Intervention des Video Assistant Referees auf den Punkt gezeigt, weil KSC-Verteidiger Marcel Beifus den SCP-Stürmer Felix Platte am Fuß erwischt hatte. &bdquo;Wir hätten dieses Spiel gewinnen können. Aber so ist Fußball. So ist die 2. Liga“, resümierte Platte, der bei seinem Startelf-Saisondebüt über die volle Distanz spielte und ebenso wie Youngster Luis Engelns zu den besseren Paderbornern zählte. &bdquo;Wir haben alles gegeben, aber es hat nicht gereicht. Zwei Aktionen haben uns das Spiel gekostet. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Und der KSC-Keeper hat die Dinger rausgeholt“, fasste Teamkollege Calvin Brackelmann das unglückliche Hinrundenfinale zusammen. Lesen Sie auch: Alle aktuellen Nachrichten rund um den SC Paderborn im News-Blog KSC-Coach Christian Eichner sprach unterdessen von einem &bdquo;überragenden Sieg zum Abschluss eines großartigen Jahres“. In der Tat: Karlsruhe holte 2024 satte 63 Punkte in 34 Partien und ist damit das beste Zweitligateam des Jahres. Für den SCP stehen ehrenwerte 53 Zähler zu Buche, doch irgendwie scheint es nicht zum Sprung nach ganz vorne zu reichen. Und so legte der Chefcoach den Finger in die Wunde. &bdquo;Wir machen zu viele Fehler und schenken den Gegnern Tore. Und wenn du die in der Häufigkeit machst, ist es ein Qualitätsproblem“, urteilte Lukas Kwasniok. Von Festtagsstimmung war im Paderborner Lager an diesem verkorksten Samstag wenig zu spüren.

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