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Elf Jahre Wartezeit sind genug: SC Paderborn will eine Negativserie beenden

Der SCP könnte am Sonntag erstmals seit dem 17. Juli 2011 wieder ein Saison-Auftaktspiel gewinnen. Die Chancen stehen gut, denn der Gegner aus Karlsruhe blickt auf eine ziemlich holprige Vorbereitung zurück.

Frank Beineke
15.07.2022 | 15.07.2022, 17:13

Paderborn. Lang, lang ist's her. Am 17. Juli 2011 hatte der SC Paderborn letztmals zum Saisonstart gewonnen. Nick Proschwitz und Daniel Brückner schossen den SCP damals zu einem 2:1-Erfolg bei Hansa Rostock. Auf den Tag genau elf Jahre später soll an diesem Sonntag, 17. Juli, nun endlich wieder ein Auftaktsieg her. Dann steigt um 13.30 Uhr in der heimischen Home Deluxe Arena die Zweitligapartie gegen den Karlsruher SC. Und die Voraussetzungen, dass die Paderborner Negativserie endet, sind ausgesprochen gut.

"Wir gehen mit breiter Brust in dieses Spiel. Die Jungs haben brutal gut mitgezogen und sich sehr viele Dinge in kürzester Zeit erarbeitet. Wir wissen, was wir können", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub. "Unsere Vorbereitung mit dem US-Trainingslager war nah am Optimum", urteilt Paderborns Sportchef Fabian Wohlgemuth, dessen Team die letzten vier Testspiele allesamt gewann.

Als der SC Paderborn letztmals ein Saisonauftaktspiel gewann, standen unter anderem Daniel Brückner (l.) und Enis Alushi auf dem Platz. Hier jubelt Brückner am 17. Juli 2011 über seinen 1:1-Treffer in Rostock. | © imago sportfotodienst
Als der SC Paderborn letztmals ein Saisonauftaktspiel gewann, standen unter anderem Daniel Brückner (l.) und Enis Alushi auf dem Platz. Hier jubelt Brückner am 17. Juli 2011 über seinen 1:1-Treffer in Rostock. | © imago sportfotodienst

Der Gegner aus Karlsruhe kassierte dagegen vier Testspielpleiten in Folge und wird von Verletzungsproblemen geplagt. In der Defensive fallen fünf wichtige Akteure aus. Und in dieser Woche mussten die Badener auch noch verkünden, dass Stürmer Simone Rapp wegen eines Bandscheibenvorfalls weite Teile der Hinrunde verpassen wird. Dabei sollte der Stürmer-Neuzugang vom FC Vaduz eigentlich maßgeblich dazu beitragen, den Verlust von Torjäger Philipp Hofmann (VfL Bochum) zu kompensieren.

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Ofori steht nicht im Kader

"Es wird trotzdem ein 50:50-Spiel", betont Kwasniok. "Der KSC ist immer in der Lage, dich gerade über viele Standards, viele Flanken in ein wildes Spiel hineinzuziehen. Da müssen wir eine technisch saubere Partie abliefern, ohne die Zielstrebigkeit zu vergessen", ergänzt der SCP-Coach, der am Sonntag auf die verletzten Akteure Sebastian Klaas, Kai Klefisch und Marcel Mehlem verzichten muss.

Zudem wird wohl Kelvin Ofori nicht im 20er-Kader stehen. Der 20-jährige Ghanaer klagt über Kniebeschwerden und setzte am Freitag mit dem Training aus. Kwasniok muss somit nur noch einen weiteren Spieler aus dem Aufgebot streichen. Auch fast alle Startelf-Tickets dürften vergeben sein. "Wir wären ja verrückt, im ersten Spiel alles auf den Kopf zu stellen. Es wird keine Mega-Überraschungen geben", sagt Paderborns Coach.

"Wir wollen ein ekliger Herausforderer sein"

Im offensiven Mittelfeld dürfte Neuzugang Robert Leipertz gegenüber Dennis Srbeny leicht die Nase vorn haben. In der Dreier-Abwehrkette stellt sich noch die Frage, ob Robin Bormuth oder Jannis Heuer an der Seite von Jasper van der Werff und Marcel Hoffmeier spielt. "Die Entscheidungen stehen. Aber ich werde sie nicht verraten", so Kwasniok.

"Wir haben ein sehr gutes Gefühl. Aber vom Gefühl können wir uns nichts kaufen. Es geht bei Null los", sagt Sportchef Wohlgemuth und fügt an: "Vielleicht können wir schon am Sonntag viele Fragen beantworten." Die Antwort, wohin der Weg des SCP führt, werde aber nicht dabei sein. "Das werden wir erst nach einem Drittel der Saison sehen", so Wohlgemuth.

Der SC Paderborn sei hierbei sicherlich kein Topfavorit auf den Aufstieg. "Aber wir wollen wieder die Rolle als unangenehmer und ekliger Herausforderer einnehmen", erklärt der Sport-Geschäftsführer. Nach dem 2:1-Auftaktsieg in Rostock spielte der SCP vor elf Jahren unter Cheftrainer Roger Schmidt übrigens eine bärenstarke Zweitliga-Saison. Am Ende standen Rang fünf und stolze 61 Punkte zu Buche. Eine solche Saison-Ausbeute würden Kwasniok und Wohlgemuth wohl mit Kusshand nehmen.

Und so könnten sie spielen:

SCP: Huth - van der Werff, Bormuth, Hoffmeier - Schallenberg - Obermair, Leipertz, Muslija, Justvan - Conteh, Platte.

KSC: Eisele - Thiede, Gordon, Franke, Heise - Wanitzek, Breithaupt, Gondorf - Nebel, Schleusener, Arase.


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