SC Paderborn Paderborns "Kinderriegel" funktioniert: Heuer bewirbt sich für die Startelf

Paderborn. Die Startaufstellung, die SCP-Coach Lukas Kwasniok am Freitag für das Testspiel gegen den VfL Bochum gewählt hatte, war im Vorfeld durchaus so erwartet worden. Mit einer Ausnahme: Statt Neuzugang Robin Bormuth spielte Jannis Heuer in der Dreier-Abwehrkette des SC Paderborn. Das war überraschend. Nach den 90 Minuten gegen Bochum wäre es aber keine Überraschung, wenn Heuer nun auch am Sonntag, 17. Juli, im Zweitliga-Auftaktspiel gegen den Karlsruher SC (13.30 Uhr) von Beginn an ran dürfte. Der 24-Jährige bot vor den 2.647 Zuschauern in der Paderborner Home Deluxe Arena eine bärenstarke Leistung und erzielte obendrein per Kopfball nach einer Ecke von Florent Muslija nach knapp einer Stunde den 2:0-Endstand. "Ich wollte heute einfach mal den Kinderriegel sehen", erklärte ein schmunzelnder Lukas Kwasniok, der sich in der Abwehrkette für Heuer (24), Jasper van der Werff (23) und Marcel Hoffmeier (22) entschieden hatte. Das junge Trio machte einen prima Job und trug maßgeblich dazu bei, dass der SCP im sechsten Testspiel der Vorbereitung erstmals zu Null spielte. Der Erstligist aus Bochum kam kaum zu zwingenden Chancen. Hoffmeier und Heuer wiederum schalteten sich immer wieder gekonnt ins Paderborner Angriffsspiel ein und initiierten diverse gute Angriffe. Heuer überrascht erneut "Wir haben eine solide Basis für die Jungs vorne geschaffen und einen sauberen Ball hinten raus gespielt. Insgesamt haben wir viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", urteilte Heuer. Der aus Großburgwedel stammende SCP-Verteidiger war bereits vor einem Jahr eine der positiven Überraschungen der Sommervorbereitung gewesen. Der damalige Neuzugang vom VfL Wolfsburg II stand in den ersten beiden Saisonspielen in der Anfangsformation. Im Verlauf der Spielzeit musste Heuer dann allerdings viel Geduld aufbringen, ehe er in den vergangenen vier Partien wieder in der ersten Elf auftauchte. Nun hat die Konkurrenz in der Innenverteidigung noch einmal deutlich zugenommen. Doch Heuer ist erneut ganz dicht dran. "Wir haben es heute alle gut gemacht. Aber das ist kein Freifahrtschein für die Partie gegen Karlsruhe. Am Ende war es nur ein Testspiel", konstatierte der 24-jährige SCP-Akteur, der am Freitagabend gegen Bochum erstmals seit Ende April wieder über die volle Distanz gespielt hatte. SCP-Elf besteht Belastungstest Nach dem Schlusspfiff kippte Heuer daher erst einmal ein paar elektrolythaltige Getränke in sich hinein. Nach einer Stunde Spielzeit hatte er sich von Physiotherapeut Robert Wezorke vorsichtshalber eine Magnesiumtablette geben lassen. Doch Heuer und Co. ließen in der Schlussphase kaum nach. "Auch wenn im Spiel gegen den Ball ab der 60. Minute ein wenig die Luft raus war", sagte der Innenverteidiger. Unterm Strich aber meisterten die elf SCP-Akteure den Belastungstest, bei dem Chefcoach Kwasniok bewusst auf Wechsel verzichtet hatte. Lediglich die beiden Stürmer Felix Platte und Sirlord Conteh wurden kurz vor Schluss ausgetauscht. "Das Spiel hat uns gezeigt, dass viele 90 Minuten gehen können. Die Intensität war bis zum Ende da", bilanzierte Kwasniok. Gegen den KSC wird's ernst Und so konnte sein Team neun Tage vor dem ersten Ligaspiel weiteres Selbstvertrauen tanken. "Was der Sieg wert ist, wissen wir aber erst am nächsten Sonntag, wenn wir hier gegen den KSC in die Saison starten", sagte Fabian Wohlgemuth. "Wir sind mit dem Gesamtauftritt zufrieden, wissen ihn aber auch einzuordnen", ergänzte der SCP-Sportchef angesichts der Tatsache, dass sich der VfL Bochum noch in einer relativ frühen Phase der Vorbereitung befindet. Doch es gibt viele gute Gründe, um optimistisch und selbstbewusst zu sein. "Wenn wir die Grundlagen abrufen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir einen gelungenen Saisonstart hinlegen werden", betonte Jannis Heuer. Und vielleicht kann er sogar als Startelf-Spieler zum Gelingen dieses Vorhabens beitragen.

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