Warum SC Paderborns Neuzugang Robin Bormuth den Zweitliga-Spielplan liebt

Paderborn. Das Erstellen von Spielplänen ist bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ein komplexer Prozess. Hierbei kommt eine spezielle Software zum Einsatz, um möglichst viele Vorgaben, Wünsche und Eventualitäten zu berücksichtigen. Der Spielplan für die Zweitliga-Saison 2022/23 hätte aber auch aus der Feder von Robin Bormuth stammen können. Der 26-jährige Neuzugang des SC Paderborn trifft nämlich gleich in den ersten beiden Saisonspielen auf seine bisherigen Arbeitgeber. "Das ist schon der Wahnsinn. Aber ich habe wirklich keine Kontakte zur DFL", beteuert Bormuth. Zunächst gibt es für ihn an diesem Sonntag um 13.30 Uhr in der Paderborner Home Deluxe Arena ein Wiedersehen mit dem Karlsruher SC, für den er in den vergangenen beiden Spielzeiten gekickt hatte. Am Freitag, 22. Juli, gastiert der SCP-Innenverteidiger dann mit seinem neuen Team um 18.30 Uhr bei Fortuna Düsseldorf. "Das wird etwas ganz Besonderes, das ist wie ein nach Hause kommen", sagt Bormuth mit Blick auf die Partie in Düsseldorf. Mit 17 war er zur Fortuna gekommen. Der gebürtige Südhesse lernte dort seine Freundin kennen, spielte sieben Jahre lang für Fortuna, bestritt 124 Partien und stieg mit Düsseldorf in der Saison 2017/18 in die Bundesliga auf. Und so ist die NRW-Landeshauptstadt für ihn zur zweiten Heimat geworden. Höhen und Tiefen beim KSC Die Zeit beim KSC war unterdessen deutlich kürzer, aber ziemlich intensiv. In den zwei Jahren lernte Bormuth die Höhen und Tiefen des Profigeschäfts kennen. Die erste Saison bei den Badenern lief für ihn richtig gut. Im zweiten Jahr ereilte ihn dann das Verletzungspech. Bormuth zog sich zunächst einen Jochbeinbruch zu. Anschließend sorgte ein Syndesmosebandriss im linken Sprunggelenk für eine viermonatige Zwangspause. "Es war furchtbar", erinnert sich der 26-Jährige an diese schwere Zeit. Der KSC hätte dennoch gerne mit ihm verlängert. Im vergangenen Winter wurde zudem über eine Rückkehr nach Düsseldorf spekuliert. Doch Letzteres waren nur Gerüchte. Der SCP zeigte derweil ernsthaftes Interesse, streckte frühzeitig seine Fühler nach dem spiel- und zweikampfstarken Innenverteidiger aus und lotste den ablösefreien 26-Jährigen an die Pader. "Ich hatte super Gespräche mit Fabian Wohlgemuth und Lukas Kwasniok. Der Verein hat mir ein gutes Gefühl gegeben", berichtet Bormuth. Dieses Gefühl hat ihn bislang nicht getäuscht. Bormuth ist beim SCP bestens angekommen. Der pfeilschnelle Manndecker überzeugte in den Testspielen und dürfte gute Chancen auf einen Startelfplatz beim Saisonauftakt haben. Allerdings ist die Konkurrenz in der Dreier-Abwehrkette ausgesprochen groß. "Aber wenn es nach mir geht, würde ich schon gerne spielen", sagt der Neuzugang mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Verbale Grätschen müssen auch mal sein Bormuth ist ohnehin ein ausgesprochen fröhlicher und sympathischer Zeitgenosse. Auf dem grünen Rasen kann er allerdings auch ungemütlich und ziemlich laut werden. "Ich habe damals bei der Fortuna von älteren Mitspielern wie Rensing und Bodzek gelernt, wie man sich auf dem Platz Gehör verschafft", erklärt Bormuth. In den SCP-Testspielen hatte er sich diverse Male mit gegnerischen Akteuren oder dem Schiedsrichter angelegt. "Man muss auch mal verbal dazwischengrätschen", betont der 26-Jährige. Gelbe Karten wegen Meckerns sind bei ihm aber die Ausnahme. "Das wäre auch blöd, denn das kostet", schmunzelt Bormuth. Bei seinen neuen Teamkollegen gerät der 1,90 Meter große Abwehrmann regelrecht ins Schwärmen. Mit Robert Leipertz hat er auch schon einen speziellen Kumpel gefunden. Der Neuzugang aus Heidenheim wohnt in direkter Nachbarschaft zu der Wohnung, die Bormuth und seine Freundin in Hövelhof bezogen haben. Wiedersehen mit Darmstadt erst im Oktober "Das ist schon ganz nett. Unsere Mädels verstehen sich auch sehr gut", sagt Bormuth. "Manchmal nervt der Leipi allerdings. Dann kommt er schon mal abends um zehn Uhr rüber und fragt, ob man mal eben helfen könne, ein Bett ins Haus zu tragen. Und plötzlich steht da ein ganzer Umzugswagen", berichtet der SCP-Verteidiger, der sich in Hövelhof sehr wohl fühlt. "Wir genießen das Dorfleben, das ich ja bestens kenne", sagt der im 3.700-Seelen-Städtchen Groß-Rohrheim aufgewachsene Hesse. Von dort aus pendelte Bormuth zu Juniorenzeiten einst zum SV Darmstadt 98. Das Wiedersehen mit diesem Ex-Klub gibt's übrigens erst Anfang Oktober. Das SCP-Duell gegen Darmstadt steigt nämlich nicht am dritten, sondern am zehnten Spieltag. Sonst hätte wohl tatsächlich die Frage im Raum gestanden, ob Robin Bormuth die DFL-Spielplan-Software manipuliert hat.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann