Jetzt geht's los: Wie gut der SC Paderborn für die neue Saison gerüstet ist

Paderborn. Der SC Paderborn musste in diesem Sommer mal wieder einen großen personellen Umbruch meistern. 14 Spieler verließen den Verein, zehn Neuzugänge kamen. Auch im Funktionsteam um Chefcoach Lukas Kwasniok gab’s jede Menge Fluktuation. Doch wenn der SCP an diesem Sonntag um 13.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den Karlsruher SC in die neue Saison startet, herrscht jede Menge Zuversicht. Und dafür gibt es gute Gründe. Die Neuzugänge Zwar verzeichnete der SCP zahlreiche Abgänge, doch abgesehen von Philipp Klement hatten diese Spieler zumeist nur Jokerrollen inne. Auf der Habenseite stehen bislang zehn externe Neuzugänge, die für eine größere Qualität in der Breite sorgen dürften. Der vom Regionalligisten Preußen Münster verpflichtete Innenverteidiger Marcel Hoffmeier (23) und der pfeilschnelle Stürmer Sirlord Conteh (26) waren hierbei die positiven Überraschungen der Vorbereitung. Beide dürften ebenso wie Außenbahnspieler Raphael Obermair (26) beim Saisonstart gegen den KSC in der Anfangsformation stehen. Gute Chancen auf ein Startelf-Ticket haben zudem die routinierten Neuzugänge Robin Bormuth (26) und Robert Leipertz (29). Auch Adrian Gryszkiewicz (22), Tobias Müller (27) und Richmond Tachie (23) könnten sich als wertvolle Verstärkungen erweisen. Einziger dicker Wermutstropfen: Mit Sebastian Klaas (24) und Kai Klefisch (22) fallen zwei neue Spieler fürs zentrale Mittelfeld langfristig aus. Die Vorbereitung Der SCP absolvierte in diesem Sommer erstmals ein Trainingslager in den USA. Aus dem Umfeld gab es durchaus kritische Stimmen, doch letztlich war die Reise ein Erfolg. Der ungewöhnliche Trip half beim Teambuilding. Die Leistungen in den Testspielen passten. So tankte der SCP auch dank der überzeugenden Siege gegen Ajax Amsterdam (5:2) und den VfL Bochum (2:0) sehr viel Selbstvertrauen. Unterm Strich stehen fünf Siege, ein Remis, eine Niederlage und 19:10 Tore zu Buche. Dabei testeten die Paderborner gegen nationale und internationale Gegner aus der 1. bis 3. Liga. Der Trainer Lukas Kwasniok trat vor einem Jahr in die großen Fußstapfen von Steffen Baumgart. Und der SC Paderborn spielte unter seiner Ägide die viertbeste Zweitliga-Saison seiner Vereinsgeschichte. Dennoch hatte der Chefcoach bei einigen SCP-Fans nicht die höchsten Sympathiewerte. Die Stimmung im Umfeld war oftmals deutlich schlechter als die stolze Saisonausbeute von 51 Punkten. Das lag nicht zuletzt an der schwachen Heimbilanz. Fakt aber ist, dass Kwasniok in seiner ersten Saison als Zweitliga-Chefcoach gute Arbeit geleistet hat. Der 41-Jährige wird auch künftig auf eine hohe taktische Flexibilität setzen. Dabei soll sein Team mit einem noch aggressiveren Pressing agieren. Der bevorzugte Ballbesitz-Fußball soll mit einer höheren Zielstrebigkeit kombiniert werden. Die Prognose Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison sind gegeben. Mit Neuzugängen wie Conteh kann nun wieder besser die Tiefe attackiert werden. Dies Element fehlte dem SCP oftmals in der Rückrunde nach dem Abgang von Sven Michel. Mit Obermair und Justvan besitzt der SCP spielstarke Akteure auf den Außenbahnen. Aus der Dreier-Abwehrkette schalten sich die Innenverteidiger immer wieder gekonnt ins Angriffsspiel ein, wobei Hoffmeier in den Testspielen hervorstach. In Sachen Offensivpower müsste Paderborn im Vergleich zur Rückrunde der vergangenen Saison einen Zahn zulegen können. Abzuwarten bleibt, ob die passende Balance zwischen Offensive und Defensive gefunden wird. Zudem hängt vieles davon ab, ob Stürmer Felix Platte halbwegs verletzungsfrei durch die Saison kommt. Und es stellt sich die Frage, ob nach dem Abgang von Philipp Klement genügend Kreativität in der Mittelfeldzentrale vorhanden ist. Hier will der SCP aber auch noch personell nachlegen. Unterm Strich kann Paderborn aber mit großem Optimismus in die Saison starten. Sollte das Team die guten Eindrücke aus der Vorbereitung bestätigen, ist diesmal sogar mehr drin als der siebte Platz aus der vergangenen Spielzeit. Jedenfalls wird an der Pader trotz des weiterhin überschaubaren Etats nicht tiefgestapelt. &bdquo;Wir wollen auf jeden Fall irgendwo im oberen Tabellendrittel landen", sagte Trainer Lukas Kwasniok unlängst gegenüber dem Kicker-Sportmagazin. Transfer-Überblick Zugänge: Robin Bormuth (Karlsruher SC), Sirlord Conteh (1. FC Magdeburg), Adrian Gryszkiewicz (Gornik Zabrze), Marcel Hoffmeier (Preußen Münster), Sebastian Klaas (VfL Osnabrück), Kai Klefisch (Viktoria Köln), Robert Leipertz (1. FC Heidenheim), Tobias Müller (1. FC Magdeburg), Raphael Obermair (1. FC Magdeburg), Richmond Tachie (Borussia Dortmund II), Jasper van der Werff (RB Salzburg, Festverpflichtung nach Leihgeschäft), John Iredale (Rückkehr nach Leihgeschäft). Abgänge: Kemal Ademi (Khimki Moskau, Rückkehr nach Leihgeschäft), Frederic Ananou (Hansa Rostock), Jamilu Collins (Cardiff City), Marcel Correia (SV Elversberg), Marvin Cuni (Bayern München II, Rückkehr nach Leihgeschäft, nun 1. FC Saarbrücken), Johannes Dörfler (Ausleihe an Waldhof Mannheim), Justus Henke (Ausleihe an Wuppertaler SV), Philipp Klement (VfB Stuttgart, Rückkehr nach Leihgeschäft), Luca Marseiler (Viktoria Köln), Adrian Oeynhausen (Karriere-Ende), Kai Pröger (Hansa Rostock), Marco Stiepermann (Wuppertaler SV), Maximilian Thalhammer (Jahn Regensburg), Jesse Tugbenyo (Ausleihe an SC Verl), Robin Yalcin (Sivasspor). Wechsel im Trainerstab Zugänge: Frank Kaspari (Co-Trainer), Alexander Otto (Co-Trainer), André Filipovic (Athletik-Trainer), Nils Vogt (Reha-Trainer). Abgänge: Frank Fröhling (Co-Trainer, TSG Hoffenheim), Johannes Thienel (Athletik-Trainer, Union Berlin).

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