SC Paderborn

SCP-Splitter: Ein Spieltag der Überraschungen, Zwangspause für Hünemeier

Zwei SCP-Akteure und zwei Ex-Paderborner, die alles andere als torgefährlich sind, treffen ausnahmsweise ins Netz. Paderborns Abwehrchef sieht seine fünfte Gelbe. Und Dennis Srbeny fehlt in Kiel, gewinnt aber ein Voting.

Maximilian Thalhammer (l.), hier gegen den Kieler Benedikt Pichler, schoss am Freitagabend in seinem 39. Pflichtspiel für Paderborn endlich sein erstes Tor. | © picture alliance / Eibner-Pressefoto

Frank Beineke
06.03.2022 | 06.10.2022, 10:29

Überraschende Torschützen

Der SC Paderborn war in dieser Saison bislang wahrlich nicht für eine Torgefahr in der Breite bekannt. Bis zum 21. Spieltag ging der Großteil der SCP-Treffer auf das Konto des Sturmduos Sven Michel und Felix Platte. Nach dem Abgang von Michel muss die Aufgabe des Toreschießens auf mehrere Schultern verteilt werden. Und das gelang am Freitag beim 4:3 in Kiel auf vortreffliche Art und Weise.

So gab es mit Ron Schallenberg, Maximilian Thalhammer, Florent Muslija und Jamilu Collins gleich vier unterschiedliche Torschützen. Auf Tore von Thalhammer und Collins hatte hierbei wohl niemand gewettet. So war Collins in den 132 Pflichtspielen, die er zuvor für Paderborn bestritten hatte, nur ein Treffer gelungen. Diesen schoss der Nigerianer immerhin gegen Bayern-Keeper Manuel Neuer. Am Freitag kam mit seinem 4:1-Treffer in Minute 76 das zweite Pflichtspiel-Tor hinzu.

Maximilian Thalhammer bestritt in Kiel sein 39. Pflichtspiel für Paderborn. Dabei markierte er endlich sein Debüttor für Paderborn, als er den Ball in der 54. Minute aus kürzester Distanz über die Linie köpfte. Es war zugleich sein zweiter Treffer im 60. Zweitligaspiel. Sein erstes Tor in Liga zwei hatte Thalhammer am 30. Januar 2019 für Jahn Regensburg erzielt. Gegner war damals der SC Paderborn.

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Wie sich eine persönliche Torflaute anfühlt, weiß auch Mohamed Dräger. Der Rechtsverteidiger hatte am 27. Juni 2020 in seinem 54. und letzten Pflichtspiel für den SC Paderborn sein erstes Tor erzielt. Mittlerweile kickt der Deutsch-Tunesier für den Schweizer Erstligisten FC Luzern. Und plötzlich entwickelt sich der gebürtige Freiburger zum Scorerkönig. Rechtsverteidiger Dräger traf am Samstag im Gastspiel bei den Young Boys Bern zum 2:2-Endstand und hat damit nach sieben Spielen schon drei Tore und zwei Assists auf dem Konto.

Ein Ex-Paderborner schockt Schalke

Apropos überraschende Torschützen. Svante Ingelsson und Chima Okoroji trugen in der vergangenen Saison das Trikot des SC Paderborn, strahlten aber so gut wie gar keine Torgefahr aus. So blieben beide Akteure ohne Saisontreffer. An diesem ereignisreichen Zweitliga-Wochenende sollten aber auch sie einnetzen. So verbuchte Ingelsson in seinem 51. Zweitligaspiel endlich den ersten Treffer. Der 23-jährige Schwede erzielte beim fulminanten 4:3-Erfolg auf Schalke das 1:0 (25.) für Hansa Rostock. Zudem bereitete Ingelsson in glänzender Manier das 2:1 (40.) durch John Verhoek vor.

Chima Okoroji bestritt am Samstag sein 72. Zweitligaspiel, in dem er sein zweites Tor markierte. In Diensten des SV Sandhausen kam er beim 3:1-Heimsieg gegen Hannover 96 ebenfalls auf zwei Scorerpunkte. Zunächst brachte Okoroji die Hausherren mit einer direkt verwandelten Ecke mit 1:0 (7.) in Führung. Beim 2:0 in Minute 19 flankte der 24-jährige Linksverteidiger nach einem Sololauf in die Mitte, wo 96-Akteur Marcel Franke das Leder ins eigene Tor bugsierte.

Hünemeier muss aussetzen

In den 26 bislang absolvierten Pflichtspielen stand Uwe Hünemeier in dieser Saison stets in der Startelf. Doch wenn der SC Paderborn am Samstag, 12. März, um 13.30 Uhr in der heimischen Benteler-Arena auf Fortuna Düsseldorf trifft, wird der 36-jährige Abwehrchef auf der Tribüne sitzen. Grund: Hünemeier sah am Freitag in Kiel in der 14. Minute für ein Foul an Holstein-Stürmer Kwasi Wriedt völlig zurecht die Gelbe Karte. Es war die fünfte Verwarnung der Saison, so dass "Hüne" nun ein Spiel aussetzen muss. Mit Marcel Correia steht aber zuverlässiger Ersatz parat.

Srbeny ist Spieler des Monats

Dennis Srbeny musste auf das Gastspiel in Kiel verzichten. Der SCP-Offensivakteur hatte sich beim 3:3 gegen Aue am Knie verletzt, konnte zwar trainieren, klagte dann aber vor und nach dem Training am Donnerstag über Schmerzen. "Wenn es das letzte Saisonspiel gewesen wäre, hätte Dennis wohl mit Schmerztabletten oder einer Spritze spielen können. Aber so wollten wir kein Risiko eingehen", erklärt SCP-Coach Lukas Kwasniok, der den 27-Jährigen eigentlich als Zehner für seine Startelf vorgesehen hatte. Stattdessen durfte Kelvin Ofori von Beginn an ran.

Bleibt zu hoffen, dass Srbeny schnell wieder fit wird, denn seine Formkurve zeigte zuletzt nach oben. Davon kündet auch ein Internet-Voting des SC Paderborn, der seine Fans aufgerufen hatte, den Spieler des Monats Februar zu wählen. Mit 43 Prozent der Stimmen setzte sich Dennis Srbeny gegen die Innenverteidiger Jasper van der Werff (36 Prozent) und Marcel Correia (21 Prozent) durch.

Gegentreffer in Unterzahl

Der Großteil der sieben Treffer, die am Freitagabend im Kieler Holstein-Stadion fielen, wurde durch zum Teil grobe Defensivpatzer ermöglicht. Bei zwei Toren spielten aber auch Verletzungen eine Rolle. Als Paderborn in der 23. Minute das 1:1 durch Fiete Arp kassierte, waren die Gäste in Unterzahl. Grund: Stürmer Felix Platte musste am Spielfeldrand behandelt werden, weil er sich in einem Zweikampf eine blutige Nase geholt hatte.

Beim 2:1-Treffer von Maximilian Thalhammer profitierte der SCP von einer Überzahlsituation. Kiels Innenverteidiger Patrick Erras hatte sich kurz zuvor in einem Duell mit Marcel Mehlem verletzt. Die Gastgeber waren nur zu zehnt und lagen prompt wieder zurück. Im Gegensatz zu Platte musste Erras dann auch noch verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Freie Tage für die Sieger

Lukas Kwasniok präsentierte sich nach dem 4:3-Erfolg in Kiel in Gönnerlaune. Das obligatorische Auslaufen und das Spielersatztraining für die Reservisten fielen am Samstag aus. Paderborns Coach bittet seine Schützlinge erst am Dienstag wieder zur ersten Übungseinheit der neuen Woche. Schließlich ist bis zum Heimspiel gegen Düsseldorf genügend Zeit. Eine kleine Hausaufgabe haben die SCP-Kicker aber mitbekommen. So sollen sie am Montag individuell einen Lauf absolvieren.


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