Das sagt Paderborns Trainer Ralf Kettemann zur neuen Nachspielzeit-Regelung

Paderborn. So mancher Zuschauer im Stadion und vor dem TV-Gerät war schon verwundert, als der Vierte Offizielle Florian Heft am Samstag im Zweitligaspiel zwischen dem SC Paderborn und Holstein Kiel die digitale Tafel hochhielt, um die Nachspielzeit anzuzeigen. Dort war nämlich eine Neun zu sehen. Und in der neunten Minute der Nachspielzeit sollte der SCP dann auch den 2:1-Siegtreffer erzielen. &bdquo;Wir hatten uns auch gewundert, denn wir waren von drei bis fünf Minuten ausgegangen. Aber am Ende waren wir ganz glücklich darüber“, kommentiert Paderborns Trainer Ralf Kettemann mit einem Schmunzeln die ungewöhnlich lange Nachspielzeit, die beim Saisonstart aber kein Einzelfall war. Beim Bielefelder 5:1-Heimsieg gegen Düsseldorf gab es sogar satte zehn Minuten Zuschlag. Und in der 3. Liga betrug die durchschnittliche Nachspielzeit knapp sieben Minuten. Lesen Sie auch: SC Paderborns Neustart geglückt: Trainer Kettemann feiert emotionales Zweitliga-Debüt So mancher Fan erinnerte sich an die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar, bei der die Anzahl der Extraminuten nicht selten zweistellig ausfiel. Man sollte sich nun auch lieber an solche ausgiebigen Nachspielzeiten gewöhnen, denn die XXL-Auftaktspiele waren am Wochenende kein Zufall. Jedes Tor und jeder Wechsel schlägt mit 30 Sekunden zu Buche &bdquo;Seit Beginn der Saison 2025/26 wird die Länge der Nachspielzeit stärker an die verloren gegangene Spielzeit angepasst“, sagte Alex Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit der DFB-Schiri GmbH, nun dem &bdquo;Sport-Informations-Dienst“ (SID). Tore und Wechsel würden hierbei künftig mit jeweils 30 Sekunden berechnet. Verletzungen, VAR-Überprüfungen und weitere längere Unterbrechungen sollen in Echtzeit erfasst werden. Schiedsrichter Felix Prigan, der das SCP-Spiel gegen Kiel leitete, hielt sich an diese Linie. Sechs Wechselfenster schlugen mit insgesamt drei Minuten zu Buche. Für eine weitere Extra-Minute sorgten die beiden Treffer, die nach der Pause fielen. Vor dem Kieler 1:1 gab es eine fast dreiminütige Verletzungspause. Und beim aberkannten Paderborner 2:0-Treffer wurden für einen VAR-Check rund zwei Minuten benötigt. Und so landet man schnell bei den besagten neun Minuten. Paderborns Trainer: Wechsel-Strategie könnte sich ändern SCP-Coach Kettemann kann sich nicht daran erinnern, dass die neue DFB-Direktive für die Schiedsrichter auch ihm mitgeteilt wurde. Auch beim sogenannten Handshake-Dialog, bei dem sich die Trainer und Kapitäne der beiden Mannschaften rund 70 Minuten vor dem Anpfiff in der Schiedsrichterkabine mit den Unparteiischen treffen, sei es kein Thema gewesen. &bdquo;Vielleicht tauchte es aber irgendwo in einem Schreiben auf. Es kann auch mein Fehler sein“, räumt Kettemann ein. Seinem Kieler Trainerkollegen Marcel Rapp erging es allerdings ähnlich. &bdquo;Ich war sehr überrascht über die lange Nachspielzeit. Bei der Regelschulung wurden wir darüber nicht informiert“, sagte der Holstein-Coach gegenüber den &bdquo;Kieler Nachrichten“. Trotz des späten Gegentreffers zum Saisonauftakt steht Rapp der neuen Regelung aber positiv gegenüber: &bdquo;Ich finde die Idee gut, weil dann mehr gespielt wird. Es muss aber bei allen Spielen so gemacht werden und nicht nach sechs Wochen wieder ganz anders.“ Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Ralf Kettemann ist bei der Frage, ob die neue Regelung sinnvoll oder unsinnig ist, noch ein wenig unschlüssig. &bdquo;Es ist erst einmal befremdlich, weil es neu ist. Es sorgt vielleicht für mehr Spannung. Auf der anderen Seite spielen die Jungs dann 100 Minuten. Das ist schon ein Unterschied“, konstatiert Kettemann. Womöglich habe die Änderung daher Auswirkungen auf die Wechsel-Strategie. &bdquo;Man müsste dann überlegen, ob man künftig später wechselt“, so Paderborns Coach.

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