Zweitliga-Jubiläum des SC Paderborn: Das sind die spektakulärsten Siege

Paderborn. Der SC Paderborn 07 hat in der 2. Fußball-Bundesliga bislang 188 Siege in 499 Spielen gefeiert. Vor der 500. Zweitligapartie, die Paderborn an diesem Sonntag, 2. März, um 13.30 Uhr gegen den Hamburger SV bestreitet, blicken wir auf die spektakulärsten und wichtigsten SCP-Erfolge in dieser Spielklasse zurück. Die 38 Zweitligaspiele des Vorgängervereins TuS Schloß Neuhaus finden in dieser Statistik übrigens keine Berücksichtigung. Sonntag, 14. August 2005: SC Paderborn - 1. FC Saarbrücken 5:0 (3:0) Im ersten Zweitliga-Heimspiel der SCP-Vereinsgeschichte gab es gleich einen Kantersieg, nachdem der Aufsteiger aus Paderborn zuvor eine 0:3-Pleite in Unterhaching kassiert hatte. &bdquo;Fehlstarter jetzt Feiermeister", titelte die &bdquo;Neue Westfälische" nach dem 5:0-Erfolg gegen indisponierte Saarbrücker, die ihren 42 Jahre alten Torhüter Peter Eich an diesem verregneten Sonntagnachmittag komplett im Stich gelassen hatten. Für den SCP war es der erste Schritt zum Klassenerhalt, der am Ende ziemlich souverän eingetütet wurde. So belegte der Liganeuling in der Abschlusstabelle mit 46 Punkten einen hervorragenden neunten Platz. Erfolgscoach Jos Luhukay warf dann allerdings kurz vor Beginn der Saison 2006/07 ebenso wie Sportdirektor Günther Rybarczyk die Brocken hin. &bdquo;Das Vertrauensverhältnis zum Vorstand ist gestört", begründete Luhukay. Tore: 1:0 Müller (16.), 2:0 Maaß (18.), 3:0 Ndjeng (41.), 4:0 Schüßler (54.), 5:0 de Graef (81.) Zuschauer: 4.703 Freitag, 29. September 2006: SC Paderborn - 1. FC Köln 2:0 (0:0) Es war das erste Pflichtspiel zwischen SCP und &bdquo;Effzeh". Und die restlos enttäuschenden Kölner erlebten im ausverkauften Lönsstadion eine böse Überraschung. Der überragende Erwin Koen und Timo Röttger schossen Paderborn gegen harmlose Gäste zu einem hochverdienten Heimsieg. Dabei hatte das Kölner Boulevardblatt &bdquo;Express" schon vorher gewarnt: &bdquo;Vorsicht, FC! Paderborns Dorf-Sportplatz ist eine Festung." Der Heimsieg war allerdings einer der wenigen Höhepunkte in der Amtszeit von SCP-Trainer Roland Seitz, unter dem die spielerische Linie peu à peu verloren ging. Schon im Dezember musste der glücklose Coach seinen Hut nehmen. Holger Fach übernahm und führte Paderborn zum Klassenerhalt. Der schleichende Niedergang setzte sich aber fort, so dass der SCP 2008 in die 3. Liga abstieg. Tore: 1:0 Koen (65.), 2:0 Röttger (90.+1) Zuschauer: 10.165 (ausverkauft) Freitag, 1. Oktober 2010: SC Paderborn - Arminia Bielefeld 3:1 (1:0) In der Saison zuvor hatte der SCP noch zwei Niederlagen (0:2 und 0:3) gegen die Arminia kassiert, doch am 1. Oktober 2010 feierten die Paderborner ihren ersten Zweitliga-Erfolg gegen den OWL-Rivalen. Es war zugleich der erste Pflichtspielsieg gegen Bielefeld seit dem 7. Oktober 1990. Mann des Tages war Doppeltorschütze Edmond Kapllani. Doch auch SCP-Publikumsliebling Daniel Brückner drehte vor den nur 12.710 Zuschauern in der Energieteam-Arena ganz groß auf. Eine große Überraschung sollte der Heimsieg letztlich aber nicht sein, denn die Arminia stieg sang- und klanglos in die 3. Liga ab. Der SC Paderborn landete unter Trainer André Schubert derweil auf dem zwölften Tabellenplatz. Tore: 1:0 Kapllani (2.), 2:0 Wemmer (69.), 2:1 Heidinger (70.), 3:1 Kapllani (88.) Zuschauer: 12.710 Sonntag, 26. Februar 2012: SC Paderborn - Eintracht Frankfurt 4:2 (2:2) Im Sommer 2011 übernahm Roger Schmidt das Traineramt beim SCP. Unter ihm sollte der SCP begeisternden Offensivfußball spielen. Zu den absoluten Höhepunkten zählte hierbei der glanzvolle 4:2-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. &bdquo;Das war das beste SCP-Spiel der letzten 15 Jahre", urteilte Vereinspräsident Wilfried Finke nach der Fußball-Gala gegen die Hessen und fügte an: &bdquo;Wer uns jetzt noch nicht ernst nimmt, macht einen großen Fehler." In der Tat war Paderborn der Eintracht in allen Belangen überlegen gewesen. Im Mittelfeld brillierten feine Fußballer wie Enis Alushi, Lukas Rupp, Mehmet Kara und Alban Meha. Und ganz vorne hatte der SCP mit Nick Proschwitz einen brandgefährlichen Torjäger in seinen Reihen. &bdquo;So spielt ein Aufsteiger", titelte die &bdquo;Neue Westfälische" nach dem 4:2-Erfolg im Spitzenspiel. Am Ende aber ging der Traum vom ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte trotz einer imposanten Ausbeute von 61 Punkten nicht in Erfüllung. So landeten die Paderborner auf dem fünften Tabellenplatz, während die Frankfurter Eintracht die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus schaffte. Tore: 1:0 Proschwitz (6.), 2:0 Kara (18.), 2:1 Köhler (26.), 2:2 Meier (42.), 3:2 Rupp (58.), 4:2 Wemmer (64.) Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) Samstag, 26. Oktober 2013: Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn 1:6 (1:2) Anfang Oktober 2013 hatte Trainer André Breitenreiter beim SCP nach der DFB-Pokalpleite in Saarbrücken und Rang 16 in der Liga vor dem Aus gestanden. Dann folgten ein 2:1-Sieg auf St. Pauli und ein 4:2-Erfolg gegen den FSV Frankfurt, ehe Paderborn einen denkwürdigen Dreier in Düsseldorf holte. &bdquo;Wir haben uns regelrecht in einen Rausch gespielt", konstatierte Breitenreiter nach dem 6:1-Triumph am Rhein. SCP-Stürmer Mahir Saglik schnürte hierbei den ersten Viererpack seiner Profikarriere und stellte anschließend fest, wie schnell es im Fußball gehen kann. &bdquo;Vor ein paar Wochen wurde ich noch als Opa abqualifiziert", betonte der 31 Jahre alte Angreifer. Tore: 0:1 Saglik (28.), 1:1 Latka (40.), 1:2 Saglik (45.+1), 1:3 Saglik (63.), 1:4 Saglik (70.), 1:5 Kachunga (76.), 1:6 Latka (86., Eigentor) Zuschauer: 31.827 Sonntag, 16. Februar 2014: SC Paderborn - Arminia Bielefeld 4:0 (1:0) In der Rückrunde ließ sich der SCP auf dem Weg zum ersten Bundesliga-Aufstieg dann endgültig nicht mehr aufhalten. Der Breitenreiter-Express holte in der zweiten Halbserie unfassbare 39 Punkte und fegte hierbei auch den OWL-Rivalen aus Bielefeld vom grünen Rasen. Jens Wemmer brachte den SCP nach einer guten halben Stunde mit 1:0 in Führung. Nach der Roten Karte (36.) für Arminia-Akteur Patrick Schönfeld wurden die Bielefelder dann nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Den Schlusspunkt zum 4:0 setzte SCP-Innenverteidiger Christian Strohdiek mit einem fulminanten 35-Meter-Treffer. &bdquo;Diesem Team ist jetzt wirklich alles zuzutrauen", sagte Vereinschef Wilfried Finke nach der Partie, die richtungsweisend sein sollte. Denn während der SCP in die Bundesliga aufstieg, stand für die Arminia nach einem Relegations-Drama gegen Darmstadt der Abstieg in die 3. Liga zu Buche. Tore: 1:0 Wemmer (33.), 2:0 Meha (50.), 3:0 Vrancic (57.), 4:0 Strohdiek (86.) Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) Sonntag, 11. Mai 2014: SC Paderborn - VfR Aalen 2:1 (2:1) Der letzte Schritt zum Aufstieg gelang dem SCP am 11. Mai 2014. Allerdings mussten die Hausherren ziemlich zittern, ehe der 2:1-Heimsieg gegen den Tabellenelften aus Aalen zu Buche stand. Die Gäste waren durch Joel Pohjanpalo (9.) sogar in Führung gegangen, doch Marc Vucinovic und Mario Vrancic drehten noch vor der Pause die Partie. Nach dem Schlusspfiff stieg dann die größte Party, die das 2008 eröffnete Paderborner Stadion bislang gesehen hat. Der SCP grüßte als Erstliga-Aufsteiger. &bdquo;Als Theologe bin ich mit der Verwendung des Begriffs ,Wunder’ etwas vorsichtig, aber der Aufstieg des SC Paderborn in die Bundesliga ist schon etwas, das man zumindest als ,Fußballwunder’ bezeichnen kann", urteilte der damalige Erzbischof Hans-Josef Becker. Tore: 0:1 Pohjanpalo (9.), 1:1 Vucinovic (14.), 2:1 Vrancic (21.) Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) Freitag, 15. Februar 2019: SC Paderborn - 1. FC Köln 3:2 (0:1) Fünf Jahre später sollte der SCP erneut gemeinsam mit dem 1. FC Köln die Tickets für die Bundesliga buchen. Und das als Zweitliga-Aufsteiger. Unter Trainer Steffen Baumgart gab es in dieser Spielzeit hierbei diverse spektakuläre Spiele. Da wären beispielsweise der 5:3-Hinspielsieg in Köln, 4:4-Unentschieden gegen Magdeburg und Kiel, ein 6:2-Heimsieg gegen Darmstadt und der fulminante 6:0-Erfolg gegen Angstgegner Greuther Fürth. Die denkwürdigste und emotionalste Partie stieg aber an einem Freitagabend im Februar, als der SCP ein schon verloren geglaubtes Heimspiel gegen Köln gewann. So lagen die Hausherren bis zur 80. Minute mit 0:2 zurück. Dann glichen Tekpetey und Pröger zum 2:2 aus, ehe Marlon Ritter die Paderborner Arena in der Nachspielzeit mit seinem fulminanten Distanzschuss zum 3:2 in ein Tollhaus verwandelte. &bdquo;Wir haben eine Mannschaft, die nie aufgibt", erklärte SCP-Akteur Uwe Hünemeier. Tore: 0:1 Cordoba (38.), 0:2 Modeste (73.), 1:2 Tekpetey (80.), 2:2 Pröger (85.), 3:2 Ritter (90.+2) Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Sonntag, 12. Mai 2019: SC Paderborn - Hamburger SV 4:1 (1:0) Im letzten Heimspiel der Saison 2018/19 wartete der SCP mit einer 4:1-Gala gegen den HSV auf. Sebastian Vasiliadis und Christopher Antwi-Adjei schnürten jeweils einen Doppelpack und zerstörten damit die Hamburger Aufstiegshoffnungen, während die Paderborner als Tabellenzweite ins Saisonfinale gingen. &bdquo;Heute ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten", jubelte SCP-Sportchef Markus Krösche. Eine Woche später verlor sein Team mit 1:3 in Dresden, doch es sollte die schönste Niederlage der Vereinsgeschichte sein. Denn weil Konkurrent Union Berlin in Bochum nicht über ein 2:2 hinauskam, schaffte Paderborn den direkten Durchmarsch in die Bundesliga. Tore: 1:0 Vasiliadis (25.), 2:0 Vasiliadis (46.), 2:1 van Drongelen (71.), 3:1 Antwi-Adjei (81.), 4:1 Antwi-Adjei (86.) Zuschauer: 15.000 (ausverkauft) Sonntag, 16. Mai 2021: FC Erzgebirge Aue - SC Paderborn 3:8 (2:4) Mit den acht Toren in Aue stellte der SCP an diesem 32. Spieltag der Saison 2020/21 einen Zweitliga-Vereinsrekord auf, der noch immer gültig ist. &bdquo;Es war ein wilder Ritt, bei dem wir zunächst zwei Gegentreffer benötigten, um aufs Pferd zu kommen", resümierte SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth nach einem denkwürdigen Geisterspiel im Erzgebirge. Der SCP hatte nämlich nach vier Minuten mit 0:2 zurückgelegen. Doch nach dem 1:2-Anschlusstreffer (10.) durch Dennis Srbeny brachen bei Aue alle Dämme. Am Ende ergaben sich die Hausherren wehrlos in ihr Schicksal. Und für FCE-Trainer Dirk Schuster sollte es das letzte Spiel in Diensten der Sachsen sein. Tore: 1:0 Nazarov (1.), 2:0 Nazarov (4.), 2:1 Srbeny (10.), 2:2 Michel (31.), 2:3 Führich (42.), 2:4 Männel (45.+1, Eigentor), 3:4 Nazarov (56.), 3:5 Michel (59.), 3:6 Srbeny (73.), 3:7 Antwi-Adjei (78.), 3:8 Akolo (82.) Zuschauer: Keine (Corona-bedingt) Samstag, 20. August 2022: SC Paderborn - Holstein Kiel 7:2 (5:2) Einen weiteren Vereinsrekord gab es am 20. August 2022. Da nämlich schoss der SCP beim 7:2 gegen Kiel erstmals in einem Zweitliga-Heimspiel mehr als sechs Treffer. Beide Teams waren mit offenem Visier zu Werke gegangen. Zur Halbzeit hätte es auch 5:5 stehen können, denn auch die Gäste aus Kiel hatten zahlreiche hochkarätige Chancen. Doch am Ende feierten kaltschnäuzige Paderborner einen Kantersieg. Die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok verteidigten damit ihre Tabellenführung und stellten obendrein mit 18 Treffern nach fünf Spielen eine Zweitliga-Bestmarke auf. So viele Tore hatte zuvor noch keine Mannschaft zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison erzielt. Tore: 1:0 Muslija (7.), 1:1 Korb (9.), 2:1 Justvan (13.), 3:1 Obermair (25.), 4:1 Platte (29.), 5:1 Platte (38.), 5:2 Skrzybski (45.+1), 6:2 Pieringer (52.), 7:2 Srbeny (80.) Zuschauer: 9.641

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