Dotchev übernimmt das Traineramt
Eigentlich wechselt der FC Erzgebirge Aue seinen Cheftrainer erst NACH einem Spiel gegen den SC Paderborn. Im Mai 2021 musste Dirk Schuster nach einer denkwürdigen 3:8-Heimpleite gegen den SCP seinen Hut nehmen. Im Hinspiel am 19. September 2021 war für Aue-Coach Aleksey Shpilevski nach der 1:4-Heimniederlage gegen Paderborn Feierabend. Aue-Präsident Helge Leonhardt verkündete die Trennung vom Trainer damals gleich in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Am Donnerstag nahm der mächtige Vereinsboss des akut abstiegsgefährdeten Zweitligisten in der Pressekonferenz VOR dem Spiel in Paderborn erneut auf dem Podium Platz, um eine wichtige Personalrochade bekanntzugeben: So übernimmt der Sportliche Leiter Pavel Dotchev ab sofort das Cheftrainer-Amt von Marc Hensel. Letztgenannter wird fortan wieder als Assistenzcoach arbeiten.
"Uns ist absolut bewusst, in welcher Situation wir uns befinden. Wir haben alle gemeinsam diese Entscheidung getroffen und wollen nichts unversucht lassen", erklärte Dotchev. Es gehe darum, für die Mannschaft und auch nach außen ein Signal zu setzen. "Für niemanden hier ist das eine leichte Situation", fügte der ehemalige Paderborner "Fußballgott" an.
Auf dem Papier war Pavel Dotchev aber schon seit seinem am 1. November erfolgten Amtsantritt als Sportdirektor der offizielle Chefcoach des FCE. Grund: Marc Hensel fungierte als Teamchef, weil er nicht über die erforderliche Fußball-Lehrer-Lizenz verfügt. In der täglichen Arbeit erfüllte er jedoch den Job als Trainer. Nun rückt er zurück ins zweite Glied, muss aber ganz sicher nicht über Langeweile klagen.
So zählt Hensel zu den 16 Frauen und Männern, die ab Ende Februar an der DFB-Akademie in Frankfurt den sogenannten Pro-Lizenz-Lehrgang absolvieren. Zudem ist der 35-jährige Ex-Profi als Lehrer für Deutsch und Geschichte am Auer Clemens-Winkler-Gymnasium im Einsatz. Und die Tatsache, dass Hensel somit zeitlich stark eingespannt ist, sei laut FCE-Präsident Leonhardt einer der Hauptgründe, warum es nun mit einem neuen Chefcoach ins letzte Saisondrittel geht.
"Vuci" bleibt ein Aufstiegsexperte
Von 2013 bis 2018 hatte Marc Vucinovic beim SC Paderborn unter Vertrag gestanden. Der sympathische Hannoveraner absolvierte in diesem Zeitraum allerdings nur 66 Pflichtspiele, denn er hatte immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Deshalb beendete Vucinovic im Sommer 2018 auch vorzeitig seine Profikarriere.
Einen Ehrenplatz in der SCP-Vereinsgeschichte hatte er sich aber bereits am 11. Mai 2014 gesichert. Da nämlich traf "Vuci" im Aufstiegsendspiel gegen den VfR Aalen (2:1) zum zwischenzeitlichen 1:1 und trug so maßgeblich zum ersten Paderborner Bundesliga-Aufstieg bei. Über diesen Treffer und seine Zeit beim SCP äußert sich Vucinovic nun ausführlich in der SCP-Interviewreihe "Mein SCP07-Moment".
Dort redet der 33-Jährige zudem über seine Tätigkeit als Spielertrainer des Landesligisten 1. FC Sarstedt. Seit Februar 2019 ist Vucinovic für den Klub aus dem Landkreis Hildesheim im Einsatz, den er in der Saison 2019/20 ungeschlagen in die Landesliga führte. Der Ex-Profi ist und bleibt halt ein Aufstiegsexperte.
Mit dem SCP in Bewegung
Die Stiftung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) startet mit 23 Vereinen der 1. und 2. Bundesliga das Programm "Bundesliga bewegt", das gemeinsam mit dem SV Werder Bremen und dem SC Freiburg initiiert wurde. Ziel ist es, Kindern ganzjährig Zugang zu sportartenübergreifenden Bewegungsangeboten zu ermöglichen. Die Beteiligten mo?chten das Potenzial des Profifußballs nutzen, um Tu?ro?ffner zu sein und Akteure in den Sozialra?umen zu vernetzen. Mit dabei ist auch der SC Paderborn.
Wie genau der SCP das Programm mit Leben füllt, ist noch nicht bekannt. Das Projekt befindet sich aber in der Vorbereitung. Zielgruppen der Initiative sind Kinder und Jugendliche im Kita- bis Mittelstufenalter sowie Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen wie Erziehungsberechtigte, pa?dagogische Fachkra?fte oder Trainer. "Bundesliga bewegt" ist Teil des Aktionsprogramms "Aufholen nach Corona" der Bundesregierung.