Paderborn. Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV war ein begeisterndes Offensiv-Spektakel und eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Der SCP machte am 28. September 2020 einen 0:2-Rückstand wett und ging mit 3:2 in Führung, um am Ende mit 3:4 zu verlieren. Lukas Kwasniok hofft diesmal natürlich auf einen anderen Spielausgang. "Aber es könnte auch diesmal ein ganz spezielles Spiel und ein heißes Auf und Ab werden", sagt Paderborns Cheftrainer vor der Neuauflage dieses Zweitliga-Duells, das an diesem Freitag, 22. Oktober, um 18.30 Uhr in der Benteler-Arena steigt.
"Wenn ich nicht gerade ein beteiligter Trainer wäre, würde ich auf einem Wettschein auf Über-Tore tippen", erklärt Kwasniok mit Blick auf diesen "ganz besonderen Kracher", bei dem der SCP endlich seinen zweiten Heimsieg der Saison einfahren möchte. Den bislang einzigen Saison-Dreier hatte es in der Benteler-Arena beim 3:1 gegen den FC St. Pauli gegeben. "Wir müssen am Freitag mutig und aktiv verteidigen und mutig und aktiv mit dem Ball sein. Dann könnte auch die zweite Hamburger Mannschaft hier verlieren", sagt der SCP-Coach.
Eine Frage könnte lauten: Pröger oder Mehlem?
Kwasniok muss gegen den HSV nur auf die langzeitverletzten Akteure Leopold Zingerle, Frederic Ananou und Johannes Dörfler verzichten. Und während der SCP-Trainer in den vergangenen Spielen oftmals länger über die Zusammenstellung seiner Startelf grübeln musste, steht die Anfangsformation für Freitag bereits fest. "Es wird zwei Veränderungen geben", betont der 40-Jährige, ohne Namen nennen zu wollen. Doch einer der beiden Wechsel dürfte kein großes Geheimnis sein: Der zuletzt gelbgesperrte Jasper van der Werff wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Innenverteidigung zurückkehren. Marcel Correia muss wohl zurück auf die Ersatzbank.
Der zweite heiße Kandidat für die Startelf wäre Kai Pröger, der als äußerst agiler Joker zuletzt den 1:1-Endstand gegen Regensburg erzielt hatte. Doch womöglich rückt auch Marcel Mehlem in die Anfangsformation, der ebenfalls als Einwechselspieler gegen Regensburg überzeugt hatte. Der Mann mit der Pferdelunge könnte schließlich prima dazu beitragen, die laufstärkste Mannschaft der Liga unter Druck zu setzen. "Jede Mannschaft, die es geschafft hat, den HSV zu stressen, kam zu guten Gelegenheiten", betont Kwasniok.
SCP-Geschäftsführer lobt die Fans
Auch der äußere Rahmen würde diesmal zu einem Zweitliga-Leckerbissen passen. Denn während im September 2020 ganze 300 Zuschauer das 3:4 gegen den HSV live im Stadion erleben durften, wird am Freitag in der Benteler-Arena erstmals seit dem 6. März 2020 wieder vor einer fünfstelligen Zuschauerkulisse gekickt. So wurden am Donnerstagnachmittag die letzten Tickets verkauft. Die Benteler-Arena wird mit 13.000 Zuschauern ausverkauft sein. "Abzüglich der Gäste-Fans hatten wir somit gegen Regensburg und Hamburg gut 19.500 SCP-Anhänger, die an zwei Freitagen ins Stadion gekommen sind. Kompliment an die Fans", betont SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger und fügt an: "Wir befinden uns auf einem guten Weg. Die Zuschauer erkennen die Leistung unserer Mannschaft deutlich an."
Am Freitag startete zudem der Vorverkauf für das Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 6. November, 13.30 Uhr). Bis einschließlich Sonntag, 24. Oktober, sind zunächst die Dauerkarten-Inhaber der Saison 2019/20 am Zug. Anschließend können sich SCP-Mitglieder mit Tickets eindecken. "Wir gehen auch gegen Ingolstadt davon aus, dass 13.000 Zuschauer zugelassen werden", erklärt Hornberger. Vielleicht aber kann schon bald sogar wieder die Maximalkapazität von 15.000 Zuschauern ausgeschöpft werden. Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes NRW wird am 29. Oktober erwartet.
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INFORMATION
Und so könnten sie spielen:
SCP: Zingerle - Yalcin, Hünemeier, van der Werff, Collins - Schuster, Schallenberg - Pröger (Mehlem), Justvan - Platte, Michel.
HSV: Heuer Fernandes - Gyamerah, David, Schonlau, Leibold - Meffert - Suhonen, Reis - Kittel - Jatta, Glatzel.