
Paderborn. Das Schicksal treibt mitunter seltsame Blüten. Am Mittwochmittag hatte Cheftrainer Lukas Kwasniok bekanntgegeben, dass Leopold Zingerle die Nummer eins des SC Paderborn bleibt. Herausforderer Jannik Huth musste sich knapp geschlagen geben. Doch wenn der SCP an diesem Samstag, 24. Juli, um 13.30 Uhr zum Zweitliga-Auftakt beim 1. FC Heidenheim gastiert, wird Huth nun doch im Tor stehen. Grund: Zingerle zog sich wenige Stunden nach der besagten Trainer-Bekanntgabe im Training einen Bänderriss im rechten Sprunggelenk zu.
Dies ergab eine MRT-Untersuchung am Donnerstagnachmittag. Dabei hatte Paderborns Coach noch am Vormittag erklärt: "Ich bin guter Dinge. Wenn Leo am Freitag mittrainieren kann, wird er in Heidenheim spielen." Bei der PK zum Spiel hatte Kwasniok aber zugleich betont: "Wenn Leo ausfällt, hätten wir mit Jannik einen absolut gleichwertigen Ersatz."

Die Startelf steht schon fast komplett
Der SCP-Coach muss beim Liga-Start am Samstag zudem auf Marcel Mehlem (Atemwegsprobleme), Frederic Ananou (Sprunggelenk), Marcel Correia, Jesse Tugbenyo und Robin Yalcin (alle Trainingsrückstand) verzichten. Was die Startelf betrifft, steht Kwasniok wohl nur noch vor ein, zwei finalen Entscheidungen. "11 bis 13 Spieler haben sich etwas abgesetzt. Da müssen die anderen jetzt dranbleiben", betont der 40-Jährige, der in der Viererkette wohl auf Heuer, Hünemeier, van der Werff und Collins setzen wird. Schallenberg und Schuster dürften die Doppel-Sechs bilden. Davor kommen vermutlich Pröger, Justvan und Michel sowie Stoßstürmer Srbeny zum Einsatz.
"Allzu viele Überraschungen wird es nicht geben", sagt Kwasniok, der am Samstag sein Zweitliga-Trainerdebüt feiern wird. "Die Freude ist natürlich groß, aber emotional bin ich derzeit noch gar nicht so aufgeladen. Das wird sich spätestens ändern, wenn am Samstag der Anpfiff ertönt", sagt der SCP-Coach, auf dessen Team gleich eine ziemlich hohe Hürde wartet. Heidenheim ist eingespielt, bürgt für Kontinuität und hat mit Kleindienst und Kühlwetter ein Offensiv-Duo der Extraklasse.
Saisonziel: "Eklig sein!"
"Die Heidenheimer sind extrem diszipliniert, körperlich robust, spielen voller Hingabe und beherrschen das Spiel auf den zweiten Ball. Heidenheim steht wie kaum eine andere Mannschaft für erfolgreichen Zweitliga-Fußball", urteilt Lukas Kwasniok und freut sich auf das Treffen mit Trainer-Urgestein Frank Schmidt, der mit dem FCH in seine 15. Saison in Folge geht. "Wir müssen genau schauen, wo wir sie verwunden können", fügt Paderborns Coach an.
Die Saisonvorbereitung lief bei beiden Teams nach Plan. Und im letzten Testspiel konnten beide reichlich Selbstvertrauen tanken. Heidenheim gewann 1:0 gegen Hoffenheim. Der SCP feierte einen 3:1-Erfolg gegen Mönchengladbach und hofft nun auf das Ende einer Negativserie. So konnten die Paderborner am 17. Juli 2011 letztmals ein Auftaktspiel gewinnen. Damals gelang ein 2:1-Erfolg bei Hansa Rostock.
Die Zielvorgabe für den Samstag ist somit eindeutig. Beim Thema Saisonziel will sich Lukas Kwasniok aber nicht auf eine bestimmte Platzierung festlegen. "Oftmals entscheiden ja vier Punkte, ob du auf Rang 6 oder 14 landest. Unser Ziel ist es, den Paderborner Offensiv-Stil fortzuführen. Vielleicht mit einem Hauch mehr Disziplin", sagt Kwasniok und fügt an: "Wir wollen in jedem Spiel extrem eklig sein. Der Gegner muss sagen: Der SCP kommt, da haben wir keinen Bock drauf. Wenn wir das 34 Spiele lang hinkriegen, ist alles in Ordnung."
Und so könnten sie spielen:
Heidenheim: Müller - Busch, Mainka, Hüsing, Theuerkauf - Sessa, Schöppner, Geipl - Thomalla, Kühlweetter - Kleindienst.
Paderborn: Huth - Heuer, Hünemeier, van der Werff, Collins - Schuster, Schallenberg - Pröger, Justvan, Michel - Srbeny.
INFORMATION
SCP - SC Verl 5:1 (3:1)
Tore: Srbeny, Marseiler, Owusu, Steinwender, Eigentor Verl.
Hannover 96 - SCP 1:1 (1:0)
Tor: Justvan
SCP - Borussia Dortmund II 2:3 (1:3)
Tore: Owusu, Pröger
SCP - SV Meppen 5:1 (2:0)
Tore: Michel (2), Steinwender, Srbeny, Pröger.
Spielzeit: 120 Minuten
SCP - Ajax Amsterdam 1:4 (0:2)
Tor: Hünemeier
SCP - Eintracht Braunschweig 2:1 (1:0)
Tore: Platte, Owusu
SCP - Borussia Mönchengladbach 3:1 (1:0)
Tore: Hünemeier, Heuer, Srbeny