Paderborns Sportchef über die Trainerfrage, Transfers und das Saisonfazit

Paderborn. Die große Freude über eine sehenswerte Zweitligasaison wollte bei Benjamin Weber auch am Montag nicht aufkommen. &bdquo;Noch dominiert die Enttäuschung, denn wir hatten alle daran geglaubt“, sagte der Sport-Geschäftsführer des SC Paderborn. Dessen Team hatte beim Saisonfinale am Sonntag eine 0:3-Pleite in Karlsruhe kassiert. Am Ende bleibt dem OWL-Zweitligisten &bdquo;nur“ der vierte Rang. Der Traum vom Aufstieg ist zerplatzt. &bdquo;Die Jungs hatten sich mehr verdient. Aber der Stolz kommt in den nächsten Tagen“, so Weber, der nach dem Abpfiff in Karlsruhe ebenso wie SCP-Präsident Thomas Sagel eine Ansprache in der Mannschaftskabine gehalten hatte. &bdquo;Wir haben uns für eine tolle Saison bedankt. Wir wollten den Funken vom Rasen auf die Zuschauer übertragen und die Großen jagen. Das haben wir geschafft“, bilanziert Paderborns Sportchef. Lesen Sie auch: Trainer Kwasniok hört beim SCP auf und spricht über seine Zukunft Dieser ist längst mit der Zusammenstellung des künftigen Kaders beschäftigt. Erste Neuzugänge wie Nick Bätzner (SV Wehen Wiesbaden) und Bennit Bröger (U19 VfL Wolfsburg) dürften in Kürze präsentiert werden. Die SCP-Fans warten derzeit aber vor allem auf die Nachricht, wer die Nachfolge von Cheftrainer Lukas Kwasniok antritt. &bdquo;Wir wollen baldmöglichst eine Entscheidung haben. Aber es ist tatsächlich noch nicht alles geklärt“, berichtet Benjamin Weber. Die besagte Kwasniok-Nachfolge wird aber wohl Ralf Kettemann (39), bislang Coach der U19 des Karlsruher SC, übernehmen (wir berichteten). Dem SCP winken Rekord-Transfereinnahmen In den vergangenen Spielzeiten hatte der SCP seinen Kader bis auf zwei, drei Nachzügler stets schon zum Start in die Sommervorbereitung zusammen. Das ist auch diesmal das Ziel, denn die Paderborner profitierten zum Saisonbeginn zumeist von ihrer Eingespieltheit. Zudem trug auch dies zum exzellenten Teamgeist bei. Der personelle Umbruch wird in diesem Sommer wohl wieder größer ausfallen als vor einem Jahr. Der SCP gab damals zwar Spieler wie Sirlord Conteh, Kai Klefisch und Jannis Heuer ab, hielt aber die absoluten Leistungsträger und holte namhafte Neuzugänge wie Sven Michel und Felix Götze. 2023/24 verbuchte Paderborn derweil Millioneneinnahmen durch die Verkäufe von Ron Schallenberg und Julian Justvan sowie Florent Muslija, der im Winter nach Freiburg wechselte. Nun verlassen wohl Toptalente wie Aaron Zehnter und Ilyas Ansah den SCP, der letztlich auch Transferüberschüsse erzielen muss. Dabei winken dem Verein in Sachen Ablösen neue Rekordeinnahmen. Doch bei dem ein oder anderen Spieler dürfte der SCP selbst bei lukrativen Angeboten auch Nein sagen. &bdquo;Wir wollen Säulen und Eckpfeiler behalten“, sagt Sportchef Weber, ohne hierbei Namen nennen zu wollen. Doch Abwehrchef Felix Götze und Kapitän Raphael Obermair dürften in diese Kategorie gehören. Letztlich müsse aber auch dies mit dem neuen Chefcoach besprochen und abgestimmt werden. Die neue Nummer eins könnte aus Stuttgart kommen &bdquo;Allein die Tatsache, dass ein neuer Trainer kommt, bedeutet ja schon einen Umbruch“, betont Weber. Die Spieler, die den SCP definitiv verlassen, wurden diesmal nicht beim letzten Heimspiel, aber im Rahmen einer internen Feier verabschiedet. Der Verein will in Kürze eine entsprechende Pressemitteilung mitsamt Foto veröffentlichen. Paderborns Sportchef will vorab nichts verraten. &bdquo;Aber es sind keine Überraschungen dabei“, erklärt Weber. Torhüter Arne Schulz ist auf jeden Fall auf dem Foto. Und auch Felix Platte und Leihspieler Casper Terho werden darauf wohl zu sehen sein. Torwart-Routinier Manuel Riemann (36) wird den SCP vermutlich nach einem halbjährigen Gastspiel ebenfalls wieder verlassen. Dafür spricht das heiße Transfergerücht, wonach Junioren-Nationaltorhüter Dennis Seimen vom VfB Stuttgart nach Paderborn verliehen wird. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Ein solches Leihgeschäft macht nur Sinn, wenn Seimen beim SCP Spielpraxis sammelt, sodass er als potenzielle Nummer eins eingeplant sein dürfte. Mit Einsätzen in der Regionalliga-Reserve würde sich der 19-Jährige, der in Stuttgart als Drittliga-Keeper fungierte, wohl kaum zufriedengeben. Benjamin Weber wollte den Transfer gegenüber &bdquo;nw.de“ aber weder dementieren noch bestätigen. Mika Baur (Dynamo Dresden), David Kinsombi (Preußen Münster) und Koen Kostons (KV Kortrijk), die der SCP in der Rückrunde an andere Vereine ausgeliehen hat, kehren unterdessen erst einmal an die Pader zurück. Paderborn muss Heidenheim die Daumen drücken Die Relegationsspiele um das letzte Bundesliga-Ticket, die der SCP so liebend gerne bestritten hätte, müssen sich die Paderborner Vereinsverantwortlichen nun im TV anschauen. Bei allen Sympathien für den Zweitligakonkurrenten SV Elversberg werden sie dabei dem Erstligisten 1. FC Heidenheim die Daumen drücken. Grund: Elversberg würde in der Zweitliga-TV-Gelder-Tabelle weiterhin hinter dem SCP liegen. Bei einem Heidenheimer Abstieg aber würde Paderborn einen weiteren Rang nach unten rutschen. &bdquo;Das kann schnell 700.000 Euro ausmachen“, erklärt SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger. Und das ist für den SC Paderborn eine erkleckliche Summe.

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