SCP-Fankolumne

Die Drei-Hasen-Grätsche: "Action ohne Fans ist ätzend"

Unser Kolumnist Stephan Simann ärgert sich, dass er den Paderborner Fußball-Wahnsinn nicht im Stadion erleben kann und ist guter Dinge, dass der SCP trotz der Auftaktpleiten einen Mittelfeldplatz ansteuert.

Andreas Ludwig (l.) und Stephan Simann sind leidenschaftliche SCP-Fans und schreiben für nw.de über ihren Verein. | © Uwe Müller

30.09.2020 | 01.10.2020, 13:51

Stephan Simann bloggt seit 2013 zum SCP und ist Teil der PaderCast-Crew. Als Fußball-Romantiker verfolgt er eine Partie des SC Paderborn am liebsten im Stadion und möchte irgendwann einmal seinen Herzensverein international spielen sehen. Für nw.de schreibt er zusammen mit Andreas Ludwig regelmäßig die Kolumne "Drei-Hasen-Grätsche".

Schlechter Zweitliga-Start

Klammern wir die Bundesliga-Saison 2019/20 aus, muss man schon ein paar Jahre zurückblättern, um die Spielzeit zu finden, in der wir die ersten beiden Liga-Spiele verloren haben. 2013/14 war dies zuletzt der Fall, damals verlor der SCP zunächst 0:1 gegen Kaiserslautern und anschließend 0:4 in Cottbus. Am Ende stieg man in die Bundesliga auf, aber soweit sind wir aktuell noch nicht. Genauso wenig sind wir gerade auf dem Weg in Liga drei. Bei den Pessimisten, die schon nach zwei Spieltagen voraussagen, dass uns Abstiegskampf pur bevorstehen wird, reihe ich mich nämlich nicht ein. Auch zähle ich nicht zu denen, die uns auf Platz 2 statt 18 tippen. Wir werden eine ganz normale Saison mit Höhen und Tiefen erleben, bei der wir irgendwo im sicheren Mittelfeld landen werden und das ist auch gut so! Warum das passieren wird, leite ich aus dem Spiel gegen den HSV her.

Plus und Minus ergibt negativen Spaß

Stephan Simann bloggt regelmäßig über den SCP, jetzt auch auf nw.de. - © Uwe Müller
Stephan Simann bloggt regelmäßig über den SCP, jetzt auch auf nw.de. | © Uwe Müller

Gegen den Aufstiegsfavoriten aus Hamburg zeigte unser SCP nicht nur Moral, als man einen 0:2-Rückstand kurzerhand umdrehte, sondern auch, dass sich die Neuen ganz gut machen. Chris Führich untermauerte mit seiner vielversprechenden Leistung, dass er zurecht in die Startelf gehörte. Die Kritischen führen zwar gerne an, dass wir nur aufgrund von Schnitzern eines ehemaligen Paderborners getroffen haben, ignorieren dabei aber die Tatsache, dass wir nach den Balleroberungen konsequent nach vorne gespielt und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor bewiesen haben.

Das Plus: Das Toreschießen hat man in Paderborn nicht verlernt und auch mit einem Zwei-Tore-Rückstand lässt man die Köpfe nicht hängen.

Fußball-Wahnsinn ohne Fans

Auf der anderen Seite legte der SCP dem HSV die Tore teilweise auf. Vor einer Woche zählte die stabilere Defensive noch zu den Lichtblicken, diesmal war sie bedauerlicherweise ein Totalausfall. Dazu kam der Pfiff zum spielentscheidenden Elfmeter, die laut Einschätzung des Videoschiedsrichters keine klare Fehlentscheidung darstellte. Echt jetzt?

Das Minus: Fähigkeiten zur Torverhinderung und Matchglück fehlen noch auf unserer Seite. Und dann wären da natürlich noch die äußerst ärgerlichen Verletzungen von Sven Michel und Maxi Thalhammer. Gute Besserung, Jungs!

Doch wie fühlt sich so ein Spiel wie gegen den HSV für mich als Zuschauer an? Damit kommen wir zum wirklich nervigen Teil. Fußball im Livestream an einem Montagabend bringt so ziemlich alles zusammen, was ich als Stadiongänger hasse. Wie gerne hätte ich gegen die Unmutsbekundungen der eigenen Fans beim 0:2 angesungen und wie schön wäre es gewesen, sich mit seinen Freunden beim 3:2 in die Arme zu fallen, um danach die Mannschaft zum 4:2 nach vorne zu peitschen? Paderborn liefert Action, ich kann nur leider nicht hin. Das ist ätzend!

Der negative Spaß: Der SCP scheint wieder Fußballwahnsinn zelebrieren zu wollen. Und dies nicht in der vollen Arena verfolgen zu können, schmerzt am Ende mehr als zwei Niederlagen zum Auftakt.

INFORMATION


Stephan bloggt seit 2013 zum SCP und ist Teil der PaderCast-Crew. Als Fußball-Romantiker verfolgt er eine Partie am liebsten im Stadion und möchte irgendwann einmal seinen Herzensverein international spielen sehen.

Podcast: PaderCast
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