Für den SC Paderborn kommt's knüppeldick

Paderborn. Der SC Paderborn wird derzeit vom Pech verfolgt. Am Freitag hatte sich Stürmer Sven Michel einen Innenbandanriss im Knie zugezogen. Vor dem HSV-Spiel wurde nun bei Mittelfeldspieler Maximilian Thalhammer ein Mittelfußbruch diagnostiziert. Und am Montagabend folgte gut eine Woche nach der 0:1-Auftaktpleite in Kiel eine unglückliche 3:4-Heimniederlage gegen den Hamburger SV. Den Zweitliga-Saisonstart hatten sich die SCP-Verantwortlichen definitiv anders vorgestellt. "Es tut mir unheimlich leid für den Jungen. Es wird schwierig, diesen Ausfall zu kompensieren. Aber wir müssen auch mit dieser Situation leben und umgehen", kommentiert Cheftrainer Steffen Baumgart die Verletzung von Thalhammer, der mindestens bis Jahresende ausfallen wird. Den besagten Mittelfußbruch hatte sich der Neuzugang aus Ingolstadt womöglich bereits beim Zweitliga-Auftakt in Kiel zugezogen. Da nämlich hatte Thalhammer einen Schlag gegen den schon zuvor lädierten Fuß abbekommen. Der 23-Jährige trainierte dennoch weiter mit, klagte aber über Schmerzen. Eine Untersuchung brachte schließlich kurz vor dem Hamburg-Spiel die bittere Diagnose. Ingelsson beißt auf die Zähne Und so gab der erst am Mittwoch verpflichtete Svante Ingelsson am Montag gegen den HSV sein vorzeitiges Startelf-Debüt. Es passt zur aktuellen SCP-Pechsträhne, dass sich der 22-jährige Schwede in der ersten Hälfte prompt den linken Unterarm brechen sollte. Der Arm wurde bandagiert, Ingelsson spielte durch und soll dank einer Schiene auch am Samstag, 3. Oktober, beim Gastspiel in Heidenheim einsatzfähig sein. "Aber auch da müssen wir abwarten. Fakt ist: Das ist genauso Müll wie all die anderen Geschichten. Wir bekommen es derzeit richtig heftig. Und das von allen Seiten", so Baumgart. Ingelsson präsentierte sich gegen Hamburg ungemein laufstark und spulte mehr als zwölf Kilometer ab, doch letztlich fehlte dem schwedischen Nationalspieler bei nur 31 Ballkontakten verständlicherweise noch die Bindung zum Spiel. Zwei andere Startelf-Debütanten konnten dagegen schon zeigen, welch großes Potenzial in ihnen steckt. So sollte der neue Mittelfeldstratege Julian Justvan zwar ebenso wie seine Teamkollegen einen denkbar schlechten Start in die Partie erwischen. Doch dann fuchste sich der Neuzugang aus Wolfsburg ins Spiel, um mit Balleroberungen die beiden Treffer zum 2:2 und 3:2 (36./38.) einzuleiten. Vollstrecker war jeweils Chris Führich, der in seinem ersten Zweitligaspiel von Beginn an gleich einen Doppelpack schnürte. Sein traumhafter Schlenzer zum 3:2 war hierbei ein Treffer der Marke "Tor des Monats". Zuvor hatte die Leihgabe von Borussia Dortmund, für die der SCP eine Kaufoption besitzt, bereits einen Foulelfmeter herausgeholt, den Dennis Srbeny zum 1:2 (34.) nutzte. Fehler verhindern den verdienten Lohn Für Zählbares sollte all das jedoch nicht reichen, denn der neue Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde, der in Paderborn seine Zweitliga-Treffer Nummer 121 und 122 erzielte, Manuel Wintzheimer und Aaron Hunter schossen den HSV mit ihren Toren in der 14., 24., 56. und 82. Minute zum zweiten Saisonerfolg. "Das Entscheidende war, dass wir Treffer kassieren, die so nicht fallen dürfen", urteilt Paderborns Trainer und hat hierbei vor allem das zweite und dritte Gegentor im Blick. So verschuldete Linksverteidiger Chima Okoroji, der ohnehin einen extrem schwachen Tag erwischt hatte, das 0:2. Beim Hamburger 3:3 konnte Rechtsverteidiger Frederic Ananou einen Wintzheimer-Assist nicht verhindern, weil er sich fälschlicherweise für eine Grätsche entschieden hatte. "Mit mehr Erfahrung wählt er da eine andere Lösung. Aber unsere Jungs machen halt nicht alles richtig. Wir haben keine fertigen Spieler, sondern Akteure, die wir entwickeln und nach vorne bringen wollen", so Baumgart. Und dass seine Schützlinge willig sind, sollte sich am Montagabend zeigen. "Mir macht Mut, dass die Köpfe auch nach einem 0:2- und 3:4-Rückstand oben geblieben sind. Die Jungs wollten ihre Fehler durch harte Arbeit wettmachen. Sie haben nach einem 0:2 weitergemacht und sich reingebissen. Genauso werden wir jetzt versuchen, aus dieser Situation herauszukommen", betont der SCP-Coach. Dabei wartet nun die schwere Aufgabe in Heidenheim, bei der Baumgarts Mannen erneut angriffslustig sein sollen. "Wir wollen weiter unseren offensiven Fußball umsetzen. Und ich bin fest überzeugt, dass wir damit unsere Punkte holen", so Paderborns Cheftrainer.

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