SC Paderborn

SC Paderborn will endlich Punkte statt Komplimente

Für SCP-Coach Baumgart gibt es jetzt nur noch Endspiele. Los geht's am Samstag mit dem Kellerduell in Mainz. Dort hat Paderborn bislang denkbar schlecht ausgesehen.

Frank Beineke
27.02.2020 | 27.02.2020, 17:17

Paderborn. Der SC Paderborn erntete auch in den vergangenen Wochen jede Menge Komplimente. "Aber die gab's ja nicht nur, weil wir gut gespielt haben, sondern weil wir die Punkte beim Gegner gelassen haben", sagt Chefcoach Steffen Baumgart und gibt die Devise für die nächsten Spiele aus: "Weniger Komplimente, mehr Punkte!" An diesem Samstag, 29. Februar, sollen dabei möglichst drei Zähler herausspringen. Dann gastiert der SCP beim direkten Konkurrenten FSV Mainz 05 (15.30 Uhr, Opel-Arena).

"Für Mainz gilt das gleiche wie für uns: Wir haben jetzt nur noch Endspiele", betont Baumgart vor dem Duell gegen den selbsternannten Karnevalsverein, der sechs Punkte mehr auf dem Konto hat und den ersten Nichtabstiegsplatz belegt. Zuletzt kassierten schwache Mainzer allerdings eine 0:4-Pleite in Wolfsburg. "Ich sehe sie trotzdem nicht in einer Negativspirale", urteilt Paderborns Trainer und verweist auf die vier Zähler, die der FSV vor dem Wolfsburg-Debakel bei Hertha BSC Berlin (3:1) und gegen Schalke (0:0) eingefahren hatte.

Jamilu Collins (r.), hier im Duell gegen den Mainzer Levin Öztunali, hat keine guten Erinnerungen ans Hinspiel. So verschuldete der SCP-Linksverteidiger das 1:2, um in der 79. Minute dann auch noch einen Elfmeter zu verschießen. | © Wilfried Hiegemann
Jamilu Collins (r.), hier im Duell gegen den Mainzer Levin Öztunali, hat keine guten Erinnerungen ans Hinspiel. So verschuldete der SCP-Linksverteidiger das 1:2, um in der 79. Minute dann auch noch einen Elfmeter zu verschießen. | © Wilfried Hiegemann

FSV-Kicker ernten Shitstorm

Letztlich herrscht in Mainz jedoch tatsächlich ziemlich miese Stimmung. Die Geduld der FSV-Fans dürfte sich am Samstag in Grenzen halten. In den vergangenen fünf Heimspielen gab es nur den besagten Punkt gegen die Schalker. Und einen Tag nach dem 0:4 in Wolfsburg ernteten die FSV-Kicker einen veritablen Shitstorm, weil sie sich beim Mainzer Rosenmontagszug auf dem vereinseigenen Wagen ziemlich desinteressiert gezeigt hatten. Die Kritik: Selbst beim Feiern mangelt es an Einsatz.

Den 2:1-Hinspielsieg in Paderborn hatten sich schon damals kriselnde Mainzer jedoch regelrecht erkämpft. Und Steffen Baumgart erwartet auch am Samstag einen überaus robusten Kontrahenten, der gerade im individuellen Bereich über eine hohe Qualität verfüge und der im Umschaltspiel brandgefährlich sei. "Da gibt es einige Sachen, die wir lösen müssen. Vor allem dürfen wir gewisse Fehler nicht machen", betont der SCP-Coach. Im Hinspiel hatten beispielsweise ärgerliche Patzer von Collins und Dräger zu den Gegentoren geführt.

Collins wäre erste Wahl

Jamilu Collins, der zuletzt eine dringend benötigte Ruhepause erhalten hatte, wird wohl gegen den FSV in die SCP-Viererkette zurückkehren. Der Linksverteidiger absolvierte ebenso wie sein potenzieller Back-up Gerrit Holtmann und Mittelfeldspieler Abdelhamid Sabiri am Donnerstag erstmals wieder das komplette Mannschaftstraining. Holtmann hatte sich beim 2:3 in München eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Sabiri musste in den vergangenen zweieinhalb Wochen aufgrund von Rückenproblemen pausieren.

"Wir müssen trotzdem schauen, was mit Jamilu ist. Er hat ja nicht umsonst ausgesetzt", sagt Baumgart. "Gerrit ist eine Alternative", ergänzt der Chefcoach mit Blick auf Holtmann, den der SCP bekanntlich von den Mainzern ausgeliehen hat. Die FSV-Leihgabe wird aber wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. Dies gilt auch für Sabiri. "Hamid ist zumindest Stand jetzt noch kein Kandidat für die Startelf", erklärt Baumgart, der lediglich auf Innenverteidiger Luca Kilian (Oberschenkel) und Stürmer Streli Mamba (Knie) verzichten muss.

Fridjonsson vor Startelf-Debüt

Die Besetzung im Mittelfeld und Angriff hängt maßgeblich davon ab, für welches System sich Baumgart entscheidet. In einem 4-3-3 hätte Winterneuzugang Samuel Fridjonsson gute Chancen, um an der Seite von Sebastian Vasiliadis und Klaus Gjasula sein Startelf-Debüt zu feiern. Dennis Srbeny würde dann vermutlich als Stoßstürmer agieren. In einem 4-4-2 spricht vieles für ein Sturmduo Dennis Srbeny und Sven Michel. "Sven hat bei den Bayern eine gute Leistung gezeigt", so der SCP-Trainer.

Bei den beiden bisherigen Gastauftritten in Mainz gab es für die Paderborner übrigens weder Komplimente noch Punkte. Vielmehr setzte es reichlich Prügel. Am 15. April 2008 kassierte der SCP eine 1:6-Zweitligapleite beim FSV. Am 31. Januar 2015 verlor Paderborn das Erstligaspiel in Mainz mit 0:5. Am Ende stieg der SCP jeweils ab. Im dritten Anlauf soll nun ein Dreier her.

Und so könnte der SCP spielen:

Zingerle - Jans, Strohdiek, Schonlau, Collins - Gjasula - Fridjonsson, Vasiliadis - Pröger, Srbeny, Antwi-Adjei (Jastrzembski). 

INFORMATION


Es gibt noch reichlich Karten

Der SC Paderborn konnte für das Gastspiel in Mainz rund 500 Karten im Vorverkauf absetzen. Rund 700 Gäste-Fans werden am Samstag in der Opel-Arena erwartet. Es gibt noch reichlich Steh- und Sitzplatzkarten an den Tageskassen, die am Samstag bereits um 12.30 Uhr öffnen. Die Arena wird um 13.30 Uhr geöffnet.


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