Blick in die Historie

Nächster Dämpfer an der Donau? SC Paderborn kämpft gegen Regensburg-Fluch

Im neuen Jahnstadion des SSV Jahn Regensburg scheinen die Tore für den SC Paderborn wie vernagelt zu sein. Am Sonntag starten die Hochstift-Kicker ihren sechsten Versuch, die ersten Treffer in dieser Arena zu erzielen, um dort endlich mal zu punkten.

Sven Michel, der damals noch Haare hatte, kassierte mit dem SCP am 24. September 2016 eine 0:3-Pleite in Regensburg. Sein Gegenspieler Oliver Hein (r.) ist nun übrigens Vorstandsvorsitzender des SSV Jahn Regensburg. | © picture alliance / Eibner-Pressefoto

Frank Beineke
08.03.2025 | 08.03.2025, 12:00

Paderborn. Im Juli 2015 wurde das neue Jahnstadion in Regensburg eröffnet. Für den SC Paderborn erwies sich die durchaus schmucke Spielstätte bislang als denkbar schlechtes Pflaster, denn dort kassierten die Ostwestfalen fünf Niederlagen in fünf Partien. Und das bei einem Torverhältnis von 0:8. An diesem Sonntag startet der SCP den nächsten Versuch, den Jahnstadion-Fluch zu beenden. Dann gastieren die Paderborner um 13.30 Uhr beim Zweitliga-Schlusslicht SSV Jahn Regensburg.

„Die Tabellensituation gibt es her, dass wir als Favorit ins Spiel gehen. Wir wissen aber, dass Regensburg zu Hause die meisten Punkte geholt hat“, sagt SCP-Mittelfeldspieler Mattes Hansen und fügt mahnend an: „Sie sind nicht zu unterschätzen und haben in der Rückrunde allen Topteams Probleme bereitet.“

Auch am 18. März 2009 war der SC Paderborn als klarer Favorit in ein Ligaspiel beim SSV Jahn Regensburg gegangen. Und er wurde dieser Rolle damals vollauf gerecht. So feierte der SCP einen souveränen 4:0 (3:0)-Erfolg an der Donau, bei dem Stürmer Sercan Güvenisik einen lupenreinen Hattrick erzielte. Paderborn stieg am Saisonende in die 2. Bundesliga auf.

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Im alten Jahnstadion lief es für den SCP rund

Und in dieser Spielklasse musste der SCP am 2. November 2012 erneut in Regensburg ran. Diesmal siegten die Gäste dank Treffer von Manuel Zeitz und Philipp Hofmann mit 2:0. Aus Paderborner Sicht gibt es nur ein Problem: Die ersten beiden Gastspiele in Regensburg stiegen im alten Jahnstadion, das 2017 abgerissen wurde. Auf dem ehemaligen Stadiongelände ist nun unter anderem eine Grundschule beheimatet.

Seit 2015 rollt das runde Leder bei den Regensburger Heimspielen derweil im neuen Jahnstadion an der Franz-Josef-Strauß-Allee. Und in der unmittelbaren Nähe der A3 scheinen die Tore für den SCP wie vernagelt zu sein. Paderborns erster Auftritt an der besagten Franz-Josef-Strauß-Allee mündete am 24. September 2016 in einer 0:3-Pleite. Ein desolater SCP stand auf völlig verlorenem Posten. Die mitgereisten Fans stellten in der zweiten Hälfte ihren Support ein und erlebten am Saisonende den sportlichen Abstieg in die Regionalliga.

Doch dann trug der SSV Jahn Regensburg maßgeblich dazu bei, dass Paderborn ein Profifußball-Standort blieb. Die Oberpfälzer setzten sich nämlich in der Relegation gegen den TSV 1860 München durch und stiegen in die 2. Bundesliga auf. 1860 beantragte unterdessen keine Drittligalizenz. Der SCP feierte dadurch den nachträglichen Klassenerhalt am grünen Tisch und legte unter Trainer Steffen Baumgart einen beispiellosen Höhenflug hin.

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Auch unter Steffen Baumgart gelang kein Torerfolg

In Regensburg aber wurden selbst Baumgarts Himmelsstürmer unsanft ausgebremst. So kassierte der SCP in der Zweitliga-Aufstiegssaison 2018/19 eine 0:2-Niederlage beim SSV Jahn. Maximilian Thalhammer, der später das SCP-Trikot tragen sollte, und Sebastian Stolze trafen am 30. Januar 2019 für die Hausherren. „Das war kein gutes Spiel von uns“, resümierte der damalige SCP-Sportchef Markus Krösche, dessen Team ungewöhnlich harmlos agiert hatte. Vom gefürchteten Paderborner Umschaltspiel war nichts zu sehen.

Auch das nächste Wiedersehen mit dem Jahnstadion sorgte für Paderborner Depressionen an der Donau. Sebastian Stolze schenkte dem SCP am 26. Februar 2021 erneut einen Treffer ein und sorgte für einen Regensburger 1:0-Heimsieg. Paderborns Torjäger Dennis Srbeny scheiterte derweil mit einem Foulelfmeter an SSV-Keeper Alexander Meyer und vergab so das 1:1.

Ein Elfmetertreffer des Ex-Paderborners Prince Owusu sorgte am 18. März 2023 für eine weitere SCP-Niederlage in Regensburg. - © picture alliance/dpa
Ein Elfmetertreffer des Ex-Paderborners Prince Owusu sorgte am 18. März 2023 für eine weitere SCP-Niederlage in Regensburg. | © picture alliance/dpa

Unter der Ägide von Trainer Lukas Kwasniok gab es für den SCP bislang in Regensburg ebenfalls nichts zu holen. In der Zweitliga-Saison 2021/22 verlor Paderborn durch einen Treffer von Jahn-Stürmer Andreas Albers erneut mit 0:1. Und auch beim bislang letzten SCP-Auftritt im Jahnstadion mussten sich die Gäste am 18. März 2023 mit 0:1 geschlagen geben. Diesmal schoss der Ex-Paderborner Prince Owusu per Foulelfmeter in einer schwachen Zweitligapartie das Tor des Tages.

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Nun unternimmt der SCP den nächsten Versuch, den Fluch von Regensburg zu bezwingen. „Es wird ein Abnutzungskampf“, prognostiziert Mattes Hansen, zumal der Rasen im Jahnstadion zuletzt in einem bemitleidenswerten Zustand war. Paderborn dürfte daher am Sonntag keinen Schönheitspreis gewinnen. Aber ein Auswärtssieg in Regensburg wäre zur Abwechslung mal ganz nett.


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