Kolumnist Andreas Ludwig, auch bekannt als Pader-Optimist, bloggt regelmäßig und ist Teil der PaderCast-Crew. Wenn es mal richtig schlecht läuft, ist er der Mann, um die Stimmung wieder zu heben. Er sieht den SCP irgendwann in der Champions League und tippt gerne 4:0. Für nw.de schreibt er zusammen mit Stephan Simann regelmäßig die Kolumne "Drei-Hasen-Grätsche".
Puh, liebe SCP-Fans, wie soll man die vergangenen Wochen beschreiben? Zum Ende der Hinrunde hatte es so ausgesehen, als wenn wir wieder voll im Rennen sind. Dann kam der Februar. Und es gab für unseren SC Paderborn bislang nur einen Punkt auf Schalke. Dafür heimsten wir (mal wieder) jede Menge Lob ein. Dieses hatten sich die Jungs nach der knappen 2:3-Niederlage bei den Bayern auch redlich verdient. Aber richtig freuen kann ich mich darüber nicht mehr.
Ja, wir spielen mit den attraktivsten Fußball in der Bundesliga. Ja, es gibt kaum eine Mannschaft, die so konsequent nach vorne spielt wie wir. Und das als krasser Außenseiter. Es reicht aber nicht, um genügend Punkte zu holen. Das ist das große Problem. Und das stößt so manchem Fan - auch mir - mittlerweile sauer auf. Das soll kein Vorwurf an die Mannschaft sein, die gegen Bayern sicherlich deutlich über ihren Möglichkeiten gespielt hat. Und es ist kein Vorwurf an den Trainer, der konsequent bei seinem Plan bleibt und diesen auch immer weiter verbessert.
Die Sehnsucht nach Zählbarem
Es ist vielmehr die Frustration, dass wir wieder und wieder tollen Fußball zeigen, am Ende aber doch die anderen gewinnen. Toll gespielt gegen die Bayern, null Punkte. Zu fahrig gegen Hertha, null Punkte. Gut gegen Schalke, ein Punkt. Fahrig gegen Wolfsburg, null Punkte. Statt Lob will ich endlich wieder Zählbares auf dem Konto. Und so wird es natürlich auch den Spielern gehen. Sie wollen, dass ihre harte Arbeit auch belohnt wird.
Letztlich hatten zwar nur die verwegensten Fans damit gerechnet, dass der SCP in München für Zählbares in Frage kommt. Doch am Ende hätte es ein Bonuspunkt sein können. Vielleicht sogar noch mehr. Hätte man gegen Hertha oder Wolfsburg annähernd so zielstrebig gespielt wie gegen Bayern, dann hätten wir sicher drei oder sechs Zähler mehr auf dem Konto.
Schlüsselspiel in Mainz
Schon diverse Male wurde der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz verpasst. Mittlerweile ist der Relegationsplatz bereits vier Punkte entfernt, der erste Nichtabstiegsplatz bereits sechs. Bei nur noch elf ausstehenden Spielen werden die nächsten Partien entscheiden. Denn die Gegner sind fast allesamt noch Mitanwärter auf die Abstiegsplätze.
Die drei nächsten Kontrahenten stehen auf Rang 15, 13 und 16. Gewinnt am Samstag Mainz, würde ein weiterer Konkurrent schon außer Reichweite geraten. Gewinnt aber der SCP, wären die Mainzer ganz tief unten drin und Paderborn wieder mitten im Geschäft. Wie die meisten anderen SCP-Fans auch, glaube ich an diese Mannschaft und an die Chance auf den Klassenerhalt. Doch wenn es trotz guter Leistungen immer wieder Niederlagen setzt, so wird es jedes Mal frustrierender.
Ein Trio macht Hoffnung
Doch was sind schon Frust und Enttäuschung im Fußball im Vergleich zu Schicksalsschlägen im wirklichen Leben? Und da wären wir bei Streli Mamba, der mit seiner Familie den tragischen Tod seiner kleinen Nichte verkraften muss. Da rückt auch die schwere Verletzung, die sich Streli im Gastspiel bei den Bayern zugezogen hat, in den Hintergrund. Ich wünsche ihm und seiner Familie alle Kraft dieser Welt. Bleib stark, Streli! Nimm dir die nötige Zeit. Und komm gesund zurück!
Jamilu Collins und Abdelhamid Sabiri dürften unterdessen schon am Samstag in Mainz wieder auf dem Platz stehen. Und auch auf das Comeback von Luca Kilian müssen wir wohl nicht mehr allzu lange warten. Diese drei Spieler könnten in den verbleibenden Spielen noch den Unterschied ausmachen.
Und auch die Winterneuzugänge geben Hoffnung. Vor allem Dennis Jastrzembski machte in München einen tollen Job auf der linken Seite. Viel Zeit haben wir nicht mehr, um die Punkte zu holen. Wir müssen jetzt alle nochmal Gas geben! Und der Fußballgott muss mal ein paar Punkte rausrücken! Dann schaffen wir das!
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