SC Paderborn

Paderborn leistet sich erneut zu viele Patzer

Zwei individuelle Fehler führen zu zwei Gegentoren. Und da der SCP zugleich einen Elfmeter vergibt, steht am Ende eine 1:2-Pleite zu Buche

Frank Beineke
05.10.2019 | 06.10.2019, 12:29

Paderborn. Die Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg sollten sich auch im siebten Anlauf nicht erfüllen. Erstliga-Aufsteiger SC Paderborn verlor am Samstag das Kellerduell gegen den FSV Mainz 05 mit 1:2 (1:2) und geht als siegloses Schlusslicht in die zweite Länderspielpause. Vor 14.217 Zuschauern in der Paderborner Benteler-Arena hatten sich die Hausherren einmal mehr zu viele Fehler geleistet, die vor der Pause zwei Mal bestraft wurden. Nach dem Wechsel hätte der SCP dann zumindest ein Remis holen können, doch Linksverteidiger Jamilu Collins vergab in der 79. Minute einen Handelfmeter.

„Sieben Spiele, ein Punkt. Das ist nicht annähernd gut genug und kann auch nicht unser Anspruch sein", bilanzierte ein enttäuschter Steffen Baumgart nach Spielschluss.

Erwischte einen gebrauchten Tag: SCP-Linksverteidiger Jamilu Collins, hier gegen den Mainzer Levin Öztunali, verschuldete zunächst das 1:2 und verschoss dann noch einen Elfmeter. | © Wilfried Hiegemann
Erwischte einen gebrauchten Tag: SCP-Linksverteidiger Jamilu Collins, hier gegen den Mainzer Levin Öztunali, verschuldete zunächst das 1:2 und verschoss dann noch einen Elfmeter. | © Wilfried Hiegemann

Paderborns Trainer hatte im Vergleich zum 2:3 gegen Bayern gleich drei Änderungen in der Startelf vorgenommen. Zwei davon waren durchaus überraschend: So rückte Leopold Zingerle für den Ex-Mainzer Jannik Huth ins Tor. Und Sebastian Schonlau durfte für Uwe Hünemeier in der Innenverteidigung ran. Die beiden SCP-Akteure, die monatelang verletzt gewesen waren, feierten damit ihr Saisondebüt. Kai Pröger erhielt unterdessen den Vorzug vor Christopher Antwi-Adjei.

Dräger verschuldet das 0:1

Die drei Novizen und ihre acht Teamkollegen mussten gleich in der achten Minute eine kalte Dusche über sich ergehen lassen. Nach einem Mainzer Flankenwechsel verlor ein viel zu unentschlossener SCP-Rechtsverteidiger Mohamed Dräger den Ball an Levin Öztunali. Letztgenannter spielte einen sehenswerten Pass auf FSV-Stürmer Quaison, der im Duell gegen Zingerle die Oberhand behielt und zum 0:1 einnetzte. „Das Tor geht ganz klar auf meine Kappe. Ich habe mich schon bei den Jungs entschuldigt", übte Dräger Selbstkritik. In der 14. Minute bügelte der tunesische Nationalspieler seinen Patzer jedoch wieder aus. Dräger setzte auf der rechten Seite zum Sololauf an, zog nach innen und steckte auf Ben Zolinski, der aus der Drehung sein zweites Saisontor erzielte.

Mainz ließ die Paderborner wie angekündigt das Spiel machen, um nach SCP-Fehlern blitzschnell den Vorwärtsgang einzulegen. Und die besagten Fehler kamen. So leisteten sich die Gastgeber viel zu viele Unzulänglichkeiten im Spielaufbau. Fürs zweite Gegentor sollte jedoch ein unnötiges Foul sorgen. Erneut patzte dabei ein Außenverteidiger: Jamilu Collins erwischte an der Strafraumkante das Bein des Mainzers Öztunali. Den fälligen Elfmeter verwandelte FSV-Kapitän Daniel Brosinski zum 1:2 (32.). Der Treffer zeigte Wirkung. Der SCP geriet bis zum Halbzeitpfiff heftig ins Wanken. So hätten Quaison (44./45.+2), Onisiwo (42.) und Kunde (43.) die Führung ausbauen können.

Collins scheitert vom Punkt

Nach Wiederbeginn sank der Unterhaltungswert der Partie. Mainz stand weiter tief. Dem SCP fehlten die zündenden Ideen und die Durchschlagskraft, wenngleich Joker Marlon Ritter für neuen Schwung sorgte. Und in der 79. Minute sollte der SCP dann die riesige Chance zum Ausgleich erhalten. Der offensivstarke Dräger flankte von der rechten Seite. Brosinski bekam den Ball an den Arm. Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigte erneut auf den Punkt. Doch Paderborns Linksverteidiger Jamilu Collins scheiterte an FSV-Keeper Robin Zentner. „Gott sei Dank hatten wir heute einen Zentner im Tor. Da hätte das Spiel kippen können", erklärte der Mainzer „Aushilfscoach" Jan-Moritz Lichte, der den gesperrten Cheftrainer Sandro Schwarz vertrat.

„Unterm Strich war es aber ein verdienter Sieg für uns", ergänzte Lichte. Steffen Baumgart sah dies genauso. „Wir haben wieder beide Tore hergeschenkt. Die hohe Fehlerquote spricht gegen uns. Jetzt bin ich gefragt", betonte der SCP-Coach. Zeit, um die Fehler aufzuarbeiten, gibt’s zu Genüge. Das nächste Erstliga-Spiel beim 1. FC Köln steigt erst am Sonntag, 20. Oktober.


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