
Paderborn. Mit viel Ruhe, Kontinuität und einem klaren Konzept wird beim SC Freiburg seit fast 30 Jahren herausragende Arbeit geleistet. 20 der vergangenen 27 Spielzeiten verbrachte der selbsternannte "Ausbildungsverein" in der ersten Liga. Als ein solcher Ausbildungsverein definiert sich auch der SC Paderborn. Freiburg ist dabei ein Vorbild. An diesem Samstag, 25. Januar, wird der SCP den Badenern einen Besuch abstatten, denn dann gastiert der Aufsteiger um 15.30 Uhr im Freiburger Schwarzwald-Stadion.
In dieser Saison demonstriert Paderborns kommender Gegner mal wieder auf meisterhafte Art und Weise, wie ein Verein aus minimalen Mitteln den maximalen Erfolg generieren kann. Freiburg hat bereits 29 Punkte auf dem Konto und darf von der Europa League träumen. "Das ist eine Mannschaft, die in diesem Jahr alles abruft, was man abrufen kann", lobt SCP-Coach Steffen Baumgart und hebt dabei vor allem die enorme Effektivität des SC Freiburg hervor.

Petersen, der Paderborn-Schreck
Diese Effektivität bekamen Baumgarts Schützlinge im Hinspiel schmerzhaft zu spüren. Der SCP hatte damals 16:9 Torschüsse verbucht und weite Strecken der Partie dominiert, um am Ende mit 1:3 zu verlieren. Die Freiburger 2:1-Führung ging dabei auf das Konto von Nils Petersen. Der mittlerweile 31 Jahre alte Stürmer ist ein wahrer SCP-Schreck.
In den vergangenen sieben Spielen gegen Paderborn erzielte er in Diensten von Freiburg und Cottbus satte zehn Tore. "Petersen ist in der Lage, aus wenig viel zu machen", urteilt Baumgart und verteilt zugleich ein dickes Lob an Freiburgs Trainer: "Über Christian Streich muss man nicht viel sagen. Er hat seine Mannschaft komplett im Griff. Und er weiß momentan besser als wir, wie man Punkte holt."
Beim bislang einzigen Paderborner Erstliga-Auftritt in Freiburg gingen die Zähler allerdings an die Gäste. So hatte der SCP am 2. Mai 2015 einen 2:1-Erfolg an der Dreisam gefeiert. Beim Vorhaben, dieses Kunststück zu wiederholen, kann Steffen Baumgart am Samstag wohl aus dem Vollen schöpfen. Innenverteidiger Sebastian Schonlau, der sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen hatte, ist einsatzbereit. Lediglich hinter Stürmer Dennis Srbeny (Bluterguss an der Hüfte), der am Donnerstag ins Teamtraining zurückkehren sollte, steht ein Fragezeichen.
"Bei Dennis müssen wir schauen, wie gut er sich bewegen kann", erklärt Paderborns Trainer. Die Besetzung im SCP-Angriff ist nicht nur deshalb noch völlig offen. "Dennis und Sven sind ebenso wenig gesetzt wie Benno und Streli", sagt Baumgart mit Blick auf seine Stürmer Srbeny, Michel, Zolinski und Mamba, die sich derzeit allesamt auf Augenhöhe befinden würden.
Dräger muss wohl auf die Bank
In den anderen Mannschaftsteilen gibt es dagegen fast keine offenen Fragen. Linksverteidiger Jamilu Collins, der beim 1:4 gegen Leverkusen wegen einer Gelbsperre gefehlt hatte, wird in der Startelf stehen. Laurent Jans rückt dafür wieder auf die rechte Abwehrseite. Mohamed Dräger muss damit ausgerechnet in seiner Heimatstadt Freiburg zurück auf die Ersatzbank. Im Mittelfeld dürften wieder Pröger, Vasiliadis, Gjasula und Antwi-Adjei auflaufen, wenngleich Sabiri und Holtmann ebenfalls Startelf-Chancen haben.
Zum Beginn dieser Trainingswoche hatte Baumgart mit seinen Schützlingen noch einmal genau die 1:4-Heimpleite gegen Bayer 04 Leverkusen analysiert. Als Psychologe war Paderborns Cheftrainer dabei aber nicht gefragt. "Ich mache mir wenig Gedanken, dass die Jungs aufgebaut werden müssen. Sie gehen ihren Weg. Ich weiß nicht, ob wir in Freiburg gewinnen. Aber ich weiß, dass die Jungs Vollgas geben. Und das ist das Entscheidende", betont Steffen Baumgart.
SCP-Coach Baumgart in der PK zum Spiel:
So könnten sie spielen:
SC Freiburg: Schwolow - Gulde, Koch, Heintz - Schmid, Haberer, Höfler, Günter - Kwon, Höler - Petersen.
SC Paderborn: Zingerle - Jans, Kilian, Schonlau, Collins - Pröger, Vasiliadis, Gjasula, Antwi-Adjei - Michel (Zolinski), Srbeny (Mamba).
INFORMATION
- Rund 600 SCP-Fans werden am Samstag in Freiburg erwartet. Während der Heimbereich bereits ausverkauft sind, gibt esnoch genügend Tickets für Paderborner Anhänger geben. So sind noch 400 Steh- und 30 Sitzplatz-Karten zu haben. Die Tageskassen am Schwarzwald-Stadion öffnen am Samstag um 13.30 Uhr.
- Für das SCP-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (Sonntag, 2. Februar, 18 Uhr) gibt es unterdessen noch 1.200 Tickets für den Heimbereich.
- Die SCP-Kicker werden am Freitag mit dem Zug nach Freiburg reisen. Nach dem nicht-öffentlichen Training am Vormittag geht es mit dem Bus zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Nach gut dreieinhalb Fahrt mit dem ICE werden die Paderborner dann den Spielort erreichen.