
Herford. Die Herforder Bugatti-Holding Brinkmann hat ein schwieriges Geschäftsjahr 2019 hinter sich. „Wichtige Umsatzträger unserer Marken entwickelten sich nicht nach Plan", räumt der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Brinkmann ein. Der Gesamtumsatz des Modeherstellers sank um 3,9 Prozent auf 212 Millionen Euro (ohne Lizenzumsätze). 2018 waren es minus 2,5 Prozent gewesen.
Doch viele Entscheidungen und Weichenstellungen würden sich 2020 positiv auswirken, sagte der Unternehmer optimistisch. Dabei verwies er unter anderem auf die Schließung des Produktionsstandortes für Reuitbekleidung in Uchte. Die Kernmarke Bugatti werde ihren Wachstumskurs im Ausland fortsetzen. 2020 ist die Eröffnung dreier Stores in Russland geplant.
Wetterkapriolen, verändertes Kaufverhalten und politische Umstände machten dem für Bugatti wichtigen Outdoormode-Geschäft einen Strich durch die Rechnung. Dafür hätten sich die Bereiche Strick, Wirk, Hemd und Womenswear positiv entwickelt. Die Damenmode-Kollektion mit farblich und stilistisch aufeinander abgestimmten Teilen sei zweistellig gewachsen.
Die Kernmarke Bugatti wuchs auch dank zusätzlicher Store-und Shopflächen im In-und Ausland und „hat damit ihre strategischen Ziele voll erfüllt". Der Umsatz der eigenen Verkaufsflächen stieg um 15 Prozent und habe nun einen Umsatzanteil von 16 Prozent.
An touristischen Standorten weiter dosiert wachsen
Das Inlandsgeschäft der Holding habe sich 2019 stabil entwickelt. Die Marke Bugatti steigerte im Inland ihren Umsatz um 15 Prozent. An der Nord-und Ostseeküste kamen weitere fünf Stores dazu. Im Bereich Womenswear wurden mehrere Softshops im Handel platziert. Damit hat Bugatti bundesweit 327 Store- und Shopflächen. „Wir setzen das dosierte Wachstum an touristischen Standorten fort", sagte der geschäftsführende Gesellschafter Klaus Brinkmann.
Der Exportanteil blieb mit 43 Prozent fast stabil. Die Holding exportierte vor allem nach Italien, Österreich, Russland, Frankreich, Irland und in die Beneluxstaaten. Die Kernmarke Bugatti eröffnete im Ausland 29 Store-und Shopflächen und hat damit 39 Läden und gut 600 Shopflächen. Mit eigenen Flächen werde die Marke im Ausland sichtbarer. „Diese tragen nennenswert zum Exportumsatz bei", sagt Julius Brinkmann, der das Exportgeschäft verantwortet. Der Brexit habe 2019 vor allem den Marken Pikeur und Wilvorst Umsatz gekostet.
Die Unternehmensgruppe (961 Beschäftigte - davon arbeiten 353 in Herford) hat in den vergangenen zwei Jahren 16,6 Millionen Euro in die Zukunftsfähigkeit investiert. Ein Schwerpunkt war der Bau eines neuen Logistikzentrums für Pikeur in Werther, das seit Ende 2019 fertiggestellt ist.
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