Herford. Nach vier Wachstumsjahren in Folge hat auch der Herforder Modemacher Bugatti (weitere Marken Eduard Dressler, Wilvorst, Pikeur) 2018 Umsatz eingebüßt. Mit einem Rückgang von 2,5 Prozent auf 220,5 (Vorjahr: 226) Millionen Euro (ohne Lizenzumsätze) stehe die Gruppe besser da als die Branche (laut Modeverband minus 4,4 Prozent), teilten die geschäftsführenden Gesellschafter Wolfgang und Klaus Brinkmann zufrieden mit.

Als Gründe nannten beide verändertes Konsumverhalten, neue Angebotsformen und Klimakapriolen. „Die Unternehmen unserer Gruppe sind durchweg solide aufgestellt und wir haben eine Rekordsumme in die Zukunftsfähigkeit investiert. Unser Retail- und Onlinegeschäft befindet sich auf Wachstumskurs und wird durch weitere Investitionen ausgebaut", so die Unternehmer optimistisch. Das E-Commerce-Geschäft wachse um rund 15 Porzent. Die Investitionssumme stieg auf 19,2 (2017: 7,4) Millionen Euro. Das meiste Geld floss in das neue Logistikzentrum für Pikeur (Reitmode, Werther), das 2019 starten soll. Investiert wurde auch in Lagerlostik (Goslar) und Digitalisierung.

Die Mitarbeiterzahl sank unterm Strich um 26 auf 998 – in Herford sind es noch 384 (Vorjahr: 391) Beschäftigte. Mit der Schließung des Modehauses Roland (Bremen) fielen 40 Stellen weg. Der Exportanteil blieb bei 44 Prozent. Österreich sei zum zweitstärksten Auslandsmarkt aufgestiegen. In England habe sich der Brexit vor allem bei Wilvorst und Pikeur ausgewirkt.

Die Marke Bugatti hat 34 Läden – davon 12 im Inland. Geplant ist eine „dosierte" Expansion: 2019 sind weitere 12 Läden im In- und Ausland geplant. Die Damenmode werde ausgebaut. Die traditionelle Anzug-Marke Eduard Dressler, die im Inland weniger gefragt war, bietet nun auch lässige Varianten. In enger Zusammenarbeit mit dem Markenbotschafter und Jazzmusiker Till Brönner ist eine "Kapselkollektion" entstanden, sprich zum Sakko gibt es nun auch eine lässige Hose.