Salzkotten. Das Polizeimuseum in Salzkotten hat einen neuen Chef. Oliver Topp aus Büren löst Felix Hoffmann ab. Bei der Jahresversammlung des Vereins Deutsches Polizeimuseum Salzkotten hatte sich der langjährige Vorsitzende, für viele der Vater des Polizeimuseums, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt. Hoffmann bleibt dem Polizeimuseum aber als Archivar und Ratgeber sowie für Führungen erhalten.
Aus dem 1987 gegründeten Verein „Polizeigeschichtliche Sammlung Paderborn“, wurde 1996 der Verein Deutsches Polizeimuseum Salzkotten. Der damalige Hauptkommissar Felix Hoffmann war zu der Zeit schon in maßgeblicher Funktion dabei. Besonders in den nachfolgenden Jahren, als es darum ging in dem alten Bahnhof in Salzkotten ein Polizeimuseum einzurichten, war es Hoffmann, der sich dafür einsetzte.
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Der neue Museumschef Oliver Topp ist Leiter der Polizeiwache Lippstadt. In der IPA (International Police Association) ist der 54-Jährige Referent für Sport, Beisitzer der Landesgruppe und Verbindungsstellenleiter in Soest. Seine Besuche im Polizeimuseum und die guten Kontakte zu dem stellvertretenden Vorsitzenden Volker Hildesheim hätten ihn dazu bewegt, das Amt anzutreten, so Oliver Topp. Er wolle mit dem Vorstand die erfolgreiche Arbeit von Felix Hoffmann fortsetzen.
Museum ist mehr als eine reine Sammlung historischer Exponate
Erst vor wenigen Tagen wurde das Museum erneut ausgezeichnet. Für die umfangreiche Arbeit, die sowohl die Sammlung, Bewahrung und die Präsentation von Uniformen, Ausstattungsgegenständen der Polizei, Bücher, Fotos und zahlreiche weitere historische Dokumente beinhaltet, nahm Hoffmann auf der Delegiertentagung den IPA-Freundschaftspreis für das Deutsche Polizeimuseum entgegen.
Seit 1976 wird der IPA-Freundschaftspreis an Personen und Institutionen, die sich in herausragender Weise für die Werte und Ziele der IPA verdient gemacht haben, verliehen „Wir ehren eine Institution, die sich mit Herzblut und großem Engagement der Bewahrung und Vermittlung polizeigeschichtlicher Werte verschrieben hat: das Deutsche Polizeimuseum in Salzkotten“, sagte IPA-Präsident Phillipp Kurz. Das Museum sei weit mehr als eine reine Sammlung historischer Exponate. „Es ist auch ein Ort der Erinnerung, der Bildung und des internationalen Austauschs“, so Kurz.
Die IPA lebe von Freundschaft, Respekt und gegenseitigem Verständnis. Das Deutsche Polizeimuseum verkörpere genau diese Werte, indem es nicht nur die Vergangenheit bewahrt, sondern auch den Blick in die Zukunft richtet. Durch seine Arbeit trage es maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für die Entwicklung der Polizei zu schärfen und eine Brücke zwischen der Geschichte und der modernen Polizeiarbeit zu schlagen, sagte der Präsident in seiner Laudatio.
Zahl der Exponate ist auf 130.000 angewachsen
Die Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Polizeimuseums, besonders Felix Hoffmann, hätten mit Engagement, Leidenschaft und unermüdlicher Arbeit höchste Anerkennung verdient. „Ihr habt nicht nur einen unschätzbaren Beitrag zur Dokumentation polizeilicher Geschichte geleistet, sondern auch eine Plattform geschaffen, die den Austausch zwischen Polizeiangehörigen weltweit fördert. Dafür sind wir euch zutiefst dankbar“, so Kurz.
Oliver Topp übernimmt einen intakten Verein und ein schuldenfreies Museum. Allerdings stehen in absehbarer Zeit Instandsetzungsarbeiten am Dach an. Auch das Mauerwerk im Fachwerk muss ständig ausgebessert werden. „Wenn hier die Züge vorbeidonnern, dann rappelt es am ganzen Haus“, meinte Schatzmeister Hubert Berger. Mit der Besucherresonanz ist der Vorstand recht zufrieden. Mehr als 1.000 Menschen besuchen alljährlich das 1997 eröffnete Museum. Besonders beliebt seien die Gruppenführungen. Zum Museum gehört auch ein Außenarchiv im ehemaligen Nato-Quartier Stöckerbusch bei Hegensdorf. Die Zahl der Exponate, darunter etwa 60.000 Fotos, schätzt Felix Hoffmann auf rund 130.000.
Die Neuwahlen zum Vorstand des 216 Mitglieder zählenden Vereins brachten folgendes Ergebnis: Neuer Vorsitzender ist Oliver Topp, Vizepräsident Hermann-Josef Borjan, Volker Hildesheimer ist stellvertretender Vorsitzender, Geschäftsführer Bernhard Pater, Rechnungsprüfer Dagmar Emmler und Schatzmeister Hubert Berger.