Außergewöhnliches Coffee-Shuttle im Kreis Paderborn: Alter Chevy wird zur Kaffeebar

Salzkotten-Niederntudorf. Ein Chevrolet Sedan Delivery aus dem Jahr 1959 in einem kräftigen Rot, umgebaut zu einem Coffee-Shuttle – ein Projekt von Cornelius Braun, mit dem er vor knapp drei Jahren startete. Die Idee kam dem Fotografen durch sein Café Unterland: &bdquo;Kaffeemachen bringt einfach Spaß und damit kann man gut was reißen“, sagt Braun. Vor vier Monaten kündigte Braun an, dass er sein Café schließt und eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger sucht – aktuell noch ohne Erfolg: &bdquo;Es waren ein paar Interessenten da, aber es ist doch schwieriger als gedacht, jemand passenden zu finden.“ Aktuell öffne er das Café nur noch ganz selten zu Events und hoffe, dass er noch die richtige Person findet, die das Café in der Alten Mühle an der Mühlenstraße weiterführt. &bdquo;Ich gebe dem Ganzen noch ein Jahr Zeit und dann muss ich schauen, was ich daraus mache“, so Braun. Jetzt konzentriere er sich erst einmal auf sein neues Projekt: den Coffee-Shuttle. Mit seiner Vorliebe für die USA, alte Autos und seinem Beruf als Fotograf schaffte er sich seinen 66 Jahre alten Chevrolet zunächst als Firmenwagen an. Nun produziert und verkauft er auf seinem selbst gebauten Konstrukt, eine Platte, die normalerweise in der Luftfahrt gebraucht und verarbeitet wird, Kaffee. Die Kaffeemaschine wurde selber konstruiert und zusammengebaut Besonders stolz ist Braun auf seine italienische Handhebel-Espressomaschine, die er konstruiert und zusammengeschraubt hat: &bdquo;Ich habe verschiedene gebrauchte Kaffeemaschinen ausgeschlachtet und daraus eine gemacht.“ Die Bleche für die Verkleidung hat er abgemessen, gelasert und eingebaut. Dafür habe er einen ganzen Winter gebraucht. Das Zubereiten von Kaffee hat er sich selbst beigebracht: &bdquo;Es hat etwas gedauert, aber nach einer Zeit habe ich mich da reingefuchst.“ Unterstützung habe er von einem Vertreter der Kaffeemarke Hausbrandt bekommen. &bdquo;Der hat sich alles angeschaut und mir viele hilfreiche Tipps gegeben“, erzählt Braun. Auch das Design stammt aus eigenen Ideen. Mehr zum Thema: Dieses besondere Café in Salzkotten sucht einen neuen Chef Ein ganzer Tag Arbeit kann anstrengend für die Arme werden Die Arbeit an der Hebelmaschine kann anstrengend werden: &bdquo;Da ich den Druck händisch mit einem Hebel erzeugen muss, fällt mir nach einem ganzen Tag Arbeit fast der Arm ab.“ Außerdem müsse er darauf achten, dass die Träger nicht zu heiß werden, sonst wird der Kaffee zu bitter. Auch bei der Kaffeeauswahl gibt es einiges zu beachten: &bdquo;Nicht jeder Kaffee, passt zu jeder Maschine. Bei der einen mag er lecker schmecken und bei der anderen überhaupt nicht“, erklärt Braun. Seit einem Jahr widmet er sich, neben seinen Berufen als Fotograf und Sozialarbeiter beim Paderborner Bildungswerk Invia, intensiv seinem Coffee-Shuttle und war schon auf einigen Events: Oktobermarkt in Büren oder bei der Lidl-Deutschlandtour in Herford. Mit dem Coffee-Shuttle in Ostwestfalen und Süddeutschland unterwegs Aber auch außerhalb von Ostwestfalen verkauft er aus dem Kofferraum seines Chevrolets Espresso, Latte macchiato, Cappuccino oder Café Crema: &bdquo;Ich war schon auf einem Oldtimermarkt in Süddeutschland oder in Hamm beim Flugtag.“ Da komme es auch ab und zu vor, dass sich sein Tag zwischen Fliegen und Barista sein abwechselt. Häufig kann er sein Hobby dann auch mit dem Verkauf von Kaffee verbinden. So fliegt er nicht nur Segelflugzeug in seiner Freizeit, sondern ist auch Fluglehrer. Bei vielen Leuten kommen der Oldtimer und der Coffee-Shuttle gut an: &bdquo;Viele finden das super, andere behandeln den Wagen wie eine Hüpfburg für Erwachsene“, sagt Braun. So habe sich bei einer Veranstaltung ein Mann auf die Motorhaube gesetzt, um Fotos zu machen, oder Leute benutzen das Auto als Ablagefläche: &bdquo;Der Chevrolet ist empfindlich. Nicht nur der Lack, sondern auch die Konstruktion“, erklärt er. So sei das Blech der Motorhaube sehr dünn und anfällig für Dellen. Plug-and-play-System soll Auf- und Abbau zukünftig erleichtern Der Coffee-Shuttle laufe aktuell gut, aber es sei noch einiges geplant. &bdquo;Am liebsten hätte ich einen Hänger oder den Chevrolet als Pick-up mit einem Plug-and-play-System“, erzählt er. Damit meint er eine Verkaufs- und Arbeitsfläche, die man nicht mehr aufwendig auf- und abbauen muss. Jetzt braucht der Teilzeit-Barista mindestens zwei Stunden für den Auf- und Abbau. Außerdem möchte er seine Siebträger-Maschine von zwei auf drei Säulen erweitern. Und auch einige Events stehen noch auf seiner Wunschliste: &bdquo;Ich will unbedingt mal zum Rockabilly-Punkrock-Festival, da passt er perfekt hin.“ 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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