In Salzkotten gibt es die Geschichte der Polizei zum Anfassen

Salzkotten. Das Deutsche Polizeimuseum im alten Salzkottener Bahnhof blickt auf sein 25-jähriges Bestehen zurück. Unter dem Motto &bdquo;Polizei zum Anfassen – ein Exkurs in die Deutsche Polizeigeschichte“ zeigt das Museum Exponate aus vergangenen Epochen der Deutschen Polizeigeschichte. Neben alten Akten, Urkunden und Effekten werden insbesondere Uniformen, Kopfbedeckungen sowie technische Ausstattungen ausgestellt. Unter anderem wird auch das erste funktionstüchtige Radarmessgerät gezeigt. Auf zwei Etagen kann der Besucher verschiedene Themenbereiche des polizeilichen Alltags anschauen. Auf eine Jubiläumsfeier wird allerdings verzichtet. Da auch das Polizeimuseum von den Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie betroffen war, sieht der Vorstand des Trägervereins seine Zielsetzung jetzt zunächst darin, das Museum wieder ans Laufen zu bekommen. &bdquo;Dabei sind wir auf einen guten Weg“, sagt Felix Hoffmann, der seit 2012 als Vorsitzender des Vereins Deutsches Polizeimuseum die Geschicke leitet. Dabei ist Hoffmann nicht nur Vorsitzender – das Polizeimuseum und der pensionierte Polizeibeamte sind eine Einheit. Er hat das Museum aus der Taufe gehoben, es zum Laufen gebracht und leitet es bis heute auch maßgeblich. Dabei war der Anfang durchaus nicht einfach. Es habe viel Herzblut, viel Arbeit, hohe Kosten und ganz viel Durchhaltevermögen gefordert, erinnert sich Hoffmann. Heute ist das Museum in seiner Darstellung einzigartig und hat einen Bekanntheitsgrad, der sogar über die europäischen Grenzen hinausgeht. Fast 40 Jahre Sammelleidenschaft Die Anfänge des Museums gehen zurück in die 1980er Jahre. Die Begeisterung des Polizeiobermeisters Felix Hoffmann aus Salzkotten für das Sammeln von alten Polizeimaterialien war dem damaligen Chef der Paderborner Kreispolizeibehörde, Oberkreisdirektor Werner Henke, zu Ohren gekommen. Daher bekam Hoffmann 1984 den Auftrag, die Geschichte der Paderborner Polizei nach 1945 zu erforschen. Der damals 37-jährige Obermeister stürzte sich in die Arbeit und hatte schon nach kurzer Zeit beachtliche Ergebnisse vorzuweisen. Mit Hilfe dieser Forschungsergebnisse erstellte der damals leitende Polizeidirektor Sigfried Zaika dann eine Dokumentation. Erstmals öffentlich präsentiert wurden die Sammlungsstücke im September 1987 in der damaligen Dienstwohnung der Polizeidienststelle Haaren. Im gleichen Jahr wurde auch der Verein &bdquo;Polizeigeschichtliche Sammlung Paderborn“ unter dem Vorsitz des Bürener Rechtsanwalts Johannes Kröger gegründet. Im Herbst des Jahres 1989 beschloss dann der deutsche Bundesvorstand der Internationalen Police Association seine Uniformsammlung an den Paderborner Verein zu übergeben. 1989 informierte sich der NRW-Innenminister Herbert Schnorr während eines Besuchs einer Sonderausstellung zur Polizeigeschichte über die Möglichkeit des Ankaufs und Renovierung des Salzkottener Bahnhofs als Polizeimuseum. Doch es hakte. Bereits bewilligte Fördergelder von insgesamt 300.000 Mark konnten nicht abgerufen werden, da die tatsächlichen Baukosten mit über 850.000 veranschlagt wurden. Zu teuer für den kleinen Verein. 1994 war es dann Salzkottens Bürgermeister Konrad Rump, der den Knoten durchschlug. Das Bahnhofsgebäude wurde 1995 für einen symbolischen Preis von einer Mark erworben. Zwei Jahre später erfolgte schließlich die Eröffnung des Deutschen Polizeimuseums, das jeden ersten Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr geöffnet ist, im alten Salzkottener Bahnhof. Schnell herrschte Platzmangel Doch schon in der Anfangszeit herrschte großer Platzmangel. Wohin mit dem Fundus? Die Lösung: Ein ehemaliger Luftschutzbunker im Delbrücker Amtsgericht wurde damals zum Museumsdepot. Doch die Sammlung wurde immer größer. Auch durch den Umzug der Kreispolizeibehörde von der Ferdinandstraße in das Gebäude an der Riemekestraße kamen immer neue, erhaltenswerte Exponate hinzu. Es folgte 1996 eine Umlagerung nach Stukenbrock in die Räumlichkeiten der Landespolizeischule. Doch auch das war nicht von Dauer. Eigenbedarf und Kosten machten einen erneuten Umzug notwendig. Wieder ging Hoffmann auf Suche. Fündig wurde er dann in Stöckerbusch. In einem ehemaligen Kasernengebäude bei Büren wurden ihm 2006 Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. 2015 dann der nächste Schock: Die Kaserne sollte abgerissen werden. Innerhalb von drei Wochen mussten Tausende Exponate wieder raus. Die Bundesimmobilienanstalt, zuständig für die ehemaligen Militärgebäude in Stöckerbusch, wies dem Verein zwei einstöckige Gebäude auf dem Gelände als Lagerstätte zu. Unter nicht musealen Bedingungen – ohne Klimaanlage, Strom-, Heizungs- und Wasserversorgung – sind dort die Exponate untergebracht.

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