
Kreis Paderborn. Die Gewerkschaft Verdi ruft viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst erneut zum Warnstreik auf. Davon ist auch der Padersprinter in Paderborn betroffen, der seinen Betrieb für 24 Stunden komplett einstellen muss, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Der Streik dauert von Mittwoch, 12. März, ab 4 Uhr, bis Donnerstagmorgen, 13. März, 4 Uhr, an.
Das schließe auch die Fahrten des Schülerverkehrs und die Anruf-Linien-Fahrten ein. Für den Schulunterricht hätte dies keine Folgen. Pressesprecherin Katharina Multhaupt von der Stadt Paderborn erklärt: „Auswirkungen des Streiks auf die Schulen sind der Verwaltung nicht bekannt.“
Verstärktes Verkehrschaos an Schulen blieb aus
Das bestätigt auch die Polizei Paderborn. Die Verkehrslage wäre am Mittwochmorgen wegen der Streiks nicht weiter auffällig gewesen. „Das lief alles ganz normal“, sagt Pressesprecherin Michaela Dawson. Es gebe ein paar Sachschäden, aber auch das sei nicht unüblich. Die Schulwegsicherung hätte ebenfalls funktioniert.
Die „NW“ hat sich am Morgen an einem Verkehrsnadelöhr ein Bild von der Lage gemacht. So stauten sich in Nähe des Goerdeler-Gymnasiums an der Einmündung Goerdeler Straße/Delpstraße viele Elterntaxis, aber nicht in unüblicher Weise. Eine Frau, die namentlich nicht genannt werden wollte, wusste gar nicht, dass dort so viel Verkehr sei. „Er kommt eigentlich mit dem Bus“, erklärt sie und verweist auf ihr Kind. Dass der Padersprinter streike, sei für sie schon okay.

So sehe das auch eine andere Mutter: „Ich arbeite selbst im öffentlichen Dienst.“ Für den Streik habe sie daher Verständnis. Sie bringe ihren Sohn regelmäßig zur Schule. Elterntaxis seien hier normal. „In 10 Minuten wird es noch mehr“, sagt sie gegen 7.20 Uhr. Insbesondere im Bereich der Einmündung Delpstraße stehen sowohl Fahrrad- als auch Autofahrer in beide Fahrtrichtungen Schlange.
Keine Busausfälle, aber Verzögerungen im Kreis Paderborn
Beim Padersprinter sind im Streikzeitraum außerdem die Verwaltung an der Barkhauser Straße und das Kundencenter an der Westernmauer 18 nicht erreichbar. Nutzer des öffentlichen Verkehrs sollten zudem beachten, dass bei dem Streik die Mobilitätsgarantie NRW nicht greife und es daher keine Erstattungen gebe.
Das Kreisgebiet bleibt von den Streiks im Verkehrssektor weniger betroffen. Der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) weist in einer Mitteilung darauf hin, dass der Regionalbus-Verkehr in den Kreisen Paderborn und Höxter vom Streik nicht betroffen ist. Somit würden die Busse meistens in gewohnter Form fahren.
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Einige Ausnahmen gibt es jedoch. Fahrgäste müssen damit rechnen, dass es aufgrund der erhöhten Nachfrage bei allen Linien des Regionalverkehrs, die in die Innenstadt von Paderborn fahren, zu Kapazitätsengpässen und Verspätungen kommen könne. Auch Schüler, die auf Umstiege in die Padersprinter-Busse innerhalb der Stadt Paderborn angewiesen seien, sollten sich darauf einstellen, dass der Anschluss nicht möglich sei.
Zusätzliche Anbindung für Hövelhof eingerichtet
Für Fahrgäste aus Hövelhof, die in Schloß Neuhaus von der Linie R20 in die Padersprinter-Busse umsteigen, richtet der nph eine Anbindung an die Sennebahn RB 74 ein. Die Linie R20 bedient am Mittwoch die Haltestelle „PB-Schloß Neuhaus, Bahnhof“ des Padersprinters.
Von dort aus erreichen Fahrgäste den Haltepunkt Schloß Neuhaus über einen kurzen Fußweg. Die Haltestellen „Schloß Neuhaus“ und „Emilie-Rosenthal-Weg“ bedient die Linie R20 nur im mittäglichen Schulverkehr. Der Schulverkehr auf der Linie 420 aus und Richtung Hövelhof fährt wie gewohnt.
Ausfälle in Kindertagesstätten in Paderborn
Auch Beschäftigte an 26 städtischen Kitas beteiligen sich am Streik. Laut der Stadt Paderborn bleiben deshalb insgesamt sechs Kindertagesstätten geschlossen. 15 gehen am Mittwoch in eine Notbetreuung und vier bleiben im Normalbetrieb. Die Eltern seien darüber informiert worden. Welche Kitas wegen des Streiks konkret geschlossen bleiben, konnte die Stadt Paderborn auf eine „NW“-Anfrage hin nicht beantworten.
Martina Schu, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin, schätzt, dass circa 200 Kita-Mitarbeiter im Kreis Paderborn streiken werden. Bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist ab Freitag, 14. März, die nächste Verhandlungsrunde angesetzt.